In Spanien sorgen Wohnmobil-Reisende für Unmut, berichtet Merkur.de. Müll und Lärm belasten Anwohner, während Camper rechtliche Grauzonen ausnutzen.
Mit Beginn der Wintersaison strömen zahlreiche Camper an die Costa Blanca in Spanien, um dort zu überwintern. Doch der Zustrom der Wohnmobile bringt erhebliche Probleme mit sich, sowohl für die Anwohner als auch für die Camper selbst. Besonders im Fokus stehen dabei Gemeinden wie Orihuela Costa und Torrevieja, wo improvisierte Stellplätze immer wieder für Konflikte sorgen.
Anwohner beklagen Müll und Lärmbelästigung
Ein Beispiel für die Spannungen ist ein Parkplatz in der Nähe des Einkaufszentrums Zenia Boulevard im Ort Orihuela Costa. Er ist mittlerweile als inoffizieller Stellplatz für Camper bekannt. Bis zu 30 Wohnmobile versammeln sich dort regelmäßig, was die Bewohner umliegender Wohnsiedlungen stört. Denn: Insbesondere der Müll, der sich in der Umgebung ansammelt, und die unklare Entsorgung von Abwasser sorgen für Ärger.
Auch im Wohngebiet Mar Azul in Torrevieja gibt es Beschwerden. Obwohl die Stadtverwaltung das Campen dort untersagt hat, wurden private Parkflächen inoffiziell in einen Campingplatz umgewandelt, komplett mit Strom- und Wasseranschlüssen. Die Stadtverwaltung droht mit rechtlichen Schritten, um die illegale Nutzung zu beenden. Bislang bleibt das Problem ungelöst.
Die Grauzone zwischen Parken und Campen
Ein Kern des Konflikts liegt in der rechtlichen Grauzone: Während das Parken von Wohnmobilen auf öffentlichen Stellflächen erlaubt ist, ist das Campen – erkennbar an ausgefahrenen Markisen oder aufgestellten Möbeln – ohne Genehmigung verboten.
Viele Reisende im Wohnmobil oder Campingbus bewegen sich in dieser rechtlichen Grauzone und reizen sie aus. Das führt ganz offenkundig zu Unmut bei Anwohnern und Diskussionen mit Behörden.
Zwar gibt es einige ganzjährig geöffnete Campingplätze an der Costa Blanca. Da diese Region bei Überwinterungs-Gäste jedoch sehr beliebt ist, benötigt man häufig eine Reservierung.
Die Lösung: Mehr Stell- und Campingplätze
Die Nachbarschaftsvereinigung Unidos por la Costa fordert seit Langem den Bau eines offiziellen Stellplatzes für Wohnmobile in den betroffenen Ortschaften. Ein solcher Platz könnte das wilde Campen eindämmen, den Anwohnern Ruhe verschaffen und gleichzeitig zusätzliche Einnahmen durch Nutzungsgebühren generieren.
Der Camping-Boom zeigt, dass dringend mehr regulierte Stellplätze nötig sind, um den Bedürfnissen der Camper gerecht zu werden, ohne die Lebensqualität der Anwohner zu beeinträchtigen.
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