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In Paris gibt es immer wieder Neues zu erkunden. Die Fahrradstadt bietet nun Leihräder für Sightseeing an. Einen Ausgangs-Campingplatz für unsere Ausflüge haben wir auch gefunden.

Wer bereits mehrmals in Frankreichs Hauptstadt war, kennt das vielleicht – kaum nähert man sich dem Zentrum, entdeckt man auch schon wieder etwas Neues, wie das Riesenrad beim Louvre oder das wiedereröffnete Luxuskaufhaus Samaritaine. Bei unserem aktuellen Besuch fallen uns die zahlreichen Fahrradfahrer auf, die überall herumkurven. Fast alle Straßen – angefangen bei den schmalsten bis zu den großen Boulevards – haben plötzlich Radwege. Zugegeben, manchmal sind die Spuren so schmal, dass nur Schieben hilft, aber meistens funktioniert das Miteinander von Autos und Zweirädern ganz gut. Paris zählt zu den am dichtesten besiedelten Städten weltweit. Um mehr Raum und eine bessere Lebensqualität zu schaffen, sollen nach Ansicht der Bürgermeisterin Anne Hidalgo die Autos weichen. Ihre Vision ist es, dass alles, was man für das tägliche Leben braucht, in 15 Minuten erreichbar sein soll – mit Bus, Bahn, Rad oder zu Fuß.

Die Vélibs

Vom Wohnmobil, das auf dem Camping de Paris gut steht, geht es zum ersten Mal auf die Vélibs. Das sind Leihräder des öffentlichen Fahrradausleihsystems der Stadt. Es gibt mehr als 1.400 Fahrradstationen, verteilt über das Stadtgebiet. Die grünen und grauen Räder (mit E-Motor) prägen das Pariser Stadtbild und sind inzwischen nicht mehr wegzudenken. Entweder mietet man die Räder per App oder direkt an den Automaten, die an den Verleih- und Rückgabestationen stehen. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Zweiräder mit ihren Körben am Lenker und den massiven Schutzblechen zwar schon, aber wenn man beim Ausleihen auf funktionierende Bremsen und Tretlager achtet und sich der Sattel einstellen lässt, kommt man gut voran.

Sightseeing mit Leihrädern

Wir radeln durch den Bois de Boulogne, vorbei am Eiffelturm und weiter entlang der Seine. Das ist fast so schön wie eine Fahrt mit den Bateaux Mouches genannten Ausflugsschiffen. Wohnmobile fehlen im Stadtbild fast komplett. Besser bleibt man auf dem erwähnten Campingplatz im Stadtgebiet oder Plätzen im Umland.

Wer noch nie einen Blick auf die Mona Lisa von Leonardo da Vinci geworfen hat, sollte das tun – freitags ist langer Museumsabend und die Säle sind bis 21.30 Uhr geöffnet. Ganz in der Nähe haben die Luxuskaufhäuser Samaritaine nach jahrelanger Renovierung wieder geöffnet. Dort stellen wir unser Rad ab und bummeln durch die unterschiedlichen Abteilungen. Auch vor dem Hôtel de Ville auf dem gleichnamigen Platz halten wir an und nutzen eine der Rückgabestationen. Zu Fuß schlendern wir zu den olympischen Ringen, die vor dem Rathaus auf die Spiele 2024 hinweisen, die in Frankreich ausgetragen werden. Bis zu der Eröffnung der Olympischen Spiele im Sommer soll auch die Kathedrale Notre-Dame wieder eröffnen – ob der ehrgeizige Plan eingehalten werden kann, ist noch offen.

Da Picasso anlässlich seines 50. Todestags eine besondere Ausstellung im Musée National Picasso-Paris gewidmet ist, fahren wir in die Rue de Thorigny. Gleich am Museum gibt es eine Vélib-Station, wo wir die Räder stehenlassen. Sir Paul Smith, der britische Modedesigner, verbindet Picassos Werke mit bunten Streifen, ausgefallenen Mustern und Farben. Nach einer Galette in einem kleinen Bistro in der Nähe geht es zurück zum Campingplatz.

Auch am Tag zwei schwingen wir uns wieder auf die Leihräder, um am Arc de Triomphe vorbei, sechs Kilometer nach Montmartre zu radeln. Zuvor genießen wir den Blick von der Dachterrasse des Triumphbogens bis zum Eiffelturm. Nach einem langen Spaziergang durch das Künstlerviertel und dem Besuch von Sacré-Coeur, der Wallfahrtskirche im Zuckerbäckerstil, blicken wir über die Dächer der Stadt. Bei der nächsten Radstation steigen wir wieder in den Sattel und fahren über den Place de la Concorde bis zum Jardin du Luxembourg, wo wir beim französischen Picknick mit Rotwein, Baguette und Käse den Tag ausklingen lassen.

Am Tag darauf machen wir vor der Rückfahrt nach Hause noch einen Abstecher ins königliche Versailles, wo man am Straßenrand auch gut mit dem Wohnmobil parken kann.

Campingplatz-Tipp Paris

Camping de Paris: 2 Allée du Bord de l’Eau, 75016 Paris

Der einzige Platz im Stadtgebiet gehört zur Huttopia-Gruppe und liegt im Westen am Stadtpark Bois de Boulogne. Für die Anfahrt ist eine französische Umweltplakette nötig. Der Platz wurde im Winter umfangreich renoviert und ist ganzjährig geöffnet. Ein Shuttlebus fährt zur nächstgelegenen Metro-Station. www.campingparis.fr

Vélib-Leihfahrräder:

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Tickets gibt es übers Internet oder direkt am Automaten an den Radstationen, wo zwischen unterschiedlichen Spracheinstellungen gewählt werden kann. Für das Mieten wird eine Kaution von 300 Euro blockiert. Es gibt verschiedene Angebote, je nach Nutzungsdauer. Einfach die passende Option wählen, Benutzername und Passwort eingeben sowie einen vierstelligen Code. Dann ein funktionstüchtiges Rad auswählen und das Display aktivieren. Durch den achtstelligen Code, der vom System vergeben wurde, und den vierstelligen, selbst gewählten Code wird das Rad freigeschaltet und lässt sich aus dem Ständer schieben.

Bei Rückgabe wird das Rad wieder in einen freien Radständer geschoben und ein Häkchen zeigt die erfolgreiche Abgabe an.   © Promobil

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