Die Wartburgstadt war nicht nur Wirkungsstätte des Reformators Martin Luther, sondern brachte auch eines der größten musikalischen Genies der Menschheit hervor.
Für Reisende mit Wohnwagen oder Wohnmobil ist Eisenach ein Ziel, das allein mit dem UNESCO-Welterbe Wartburg und als Wirkungsstätte Luthers lockt. Vom 100 Meter über der Stadt gelegene Burschenschaftsdenkmal können Reisende sich einen hervorragenden ersten Überblick in Eisenach verschaffen. Ein rotes Dächermeer schauen, eingebettet und durchbrochen von waldigem Grün, verschont von unschönen Wohnhochhäusern: Eisenach, die grüne Mitte Deutschlands. Mit einem kleinen Augenschwenk nach links gerät auch die Wartburg ins Blickfeld, die mit der Farbenvielfalt ihrer Dächer aus diesem Rahmen fällt. Ihr sieht man die zahlreichen Erweiterungen über die Jahrhunderte an.
Der Aufstieg oder die Auffahrt durch den Südteil der Stadt tangiert Villenviertel und kündet von einer Stadt, die letztlich gut durch die Jahrhunderte gekommen ist – trotz mehrfacher Brände, Seuchen und Bombardements. Selbst zu DDR-Zeiten wurden historische Gebäude im Rahmen des Möglichen instand gehalten. Die etwa 950-jährige Stadt war stets ein Hort regen geistigen Lebens.
Im Rückblick dominieren Martin Luther als Bibelübersetzer und Wegbereiter für eine moderne einheitliche deutsche Sprache und der Komponist Johann Sebastian Bach, der als der größte Sohn der Stadt gilt. Die Werke beider überdauerten die Jahrhunderte und füllen heute Museen und Gedenkstätten in Eisenach. Natürlich weilte auch Geheimrat Goethe in der Stadt und auf der Burg.
Lutherhaus und Bachhaus
Wer sich für Luther interessiert, sollte es nicht bei einem Besuch der Lutherstube auf der Wartburg belassen, sondern auch dem Lutherhaus einen Besuch abstatten. Das Bachhaus mit seiner Symbiose aus Alt- und Neubau beleuchtet nicht nur den großen Komponisten, sondern lässt auch seine Musik erklingen – manchmal sogar live.
Neben einem ausgeprägten kulturellen Leben spielte und spielt die Stadt an der Hörsel, einem Zufluss der Werra, auch wirtschaftlich eine Rolle in der Region und darüber hinaus. So ist Eisenach noch heute stolz darauf, dass die BMW-Autos bis zum Zweiten Weltkrieg aus Fabrikhallen ihrer Stadt kamen. Und wer in der DDR groß geworden ist, verbindet mit dem Wort "Wartburg" eher den Pkw gleichen Namens als die Burg. Das Museum "Automobile Welt" stellt Zeugnisse von knapp 100 Jahren Fahrzeugbau in Eisenach aus.
Mit dem Wohnmobil nicht in die Stadt
In der Vergangenheit bot die Museumsumgebung praktischerweise eine geringe Zahl von Stellflächen zur Übernachtung im Wohnmobil ohne Service. Im Zuge der Baumaßnahmen rund ums Museum ist nun zunächst ein als Provisorium angelegter Stellplatz eingerichtet worden, der immerhin Strom bietet. Er liegt ganz in der Nähe des komplett ausgestatteten Stellplatzes in der Karl-Marx-Straße, wo man entsorgen kann und Wasser bekommt. Von beiden Plätzen gelangt man in wenigen Minuten zu Fuß ins Zentrum Eisenachs.
Das Wohnmobil tagsüber in der Stadt zu parken ist nicht empfehlenswert – zu wenige geeignete Parkplätze sind vorhanden. Wer es etwas ländlicher haben möchte, besucht den Platz im Ortsteil Stregda, den die dortige Berger-Filiale praktisch im Nebenbetrieb anbietet. Hier beginnt man den neuen Tag stilecht mit Wartburg-Blick.
Der besondere Tipp in Eisenach
Das Bachhaus, Teil des Bachmuseums, bietet seinen Besuchern nicht nur viel Wissenswertes über Johann Sebastian Bach, sondern auch Genuss für die Ohren. Einmal pro Stunde kann man hier einem 20-minütigen Bach-Konzert auf barocken Tasteninstrumenten lauschen, dann erklingen zwei Hausorgeln, ein Clavichord, ein Silbermann-Spinett und ein Cembalo. Hörstationen und das "Begehbare Musikstück" im Neubau runden das Erlebnis ab.
Stellplätze rund um Eisenach
© Promobil
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