Nach dem Winter benötigt die Wohnmobil-Markise etwas Pflege, damit sie in der neuen Saison zuverlässig funktioniert. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Markise richtig pflegen und reinigen.

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Nach dem Winter ist es an der Zeit, die Markise am Wohnmobil oder Campingbus wieder in Betrieb zu nehmen – doch bevor sie zuverlässig Schatten spendet, sollte sie gründlich überprüft und gepflegt werden. Materialspannungen, Verschmutzungen oder kleine Schäden können über die kalte Jahreszeit entstanden sein. Mit einer sorgfältigen Inspektion und Reinigung lässt sich die Lebensdauer der Markise deutlich verlängern.

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In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie bei der ersten Nutzung nach der Winterpause achten sollten, wie Sie Ihre Markise richtig reinigen und mit welchen einfachen Maßnahmen Sie beim Camping Schäden vermeiden können. So bleibt Ihr Sonnenschutz am Camper langfristig funktionstüchtig und optisch ansprechend.

1. Die Markise nach dem Winter überprüfen

Die Wohnmobil-Markise hat im Winter oft Pause. Ob aus Mangel an Sonne oder weil das Wohnmobil im Winter nicht bewegt wird. Doch bevor Sie die Markise das erste Mal wieder in Betrieb nehmen, sollten Sie folgende Punkte überprüfen.

  • Langsam und vorsichtig ausfahren, um Materialspannungen zu vermeiden.
  • Mechanik testen: Funktioniert das Ein- und Ausfahren reibungslos?
  • Beschädigungen prüfen: Gibt es Risse, Schimmel oder Abnutzungserscheinungen am Stoff?
  • Gestänge und Befestigungen kontrollieren: Sind Schrauben, Halterungen und Gelenke fest?

2. Die Markise richtig reinigen und pflegen

Jeder Urlaub geht einmal zu Ende. Was zu Beginn aufgebaut wurde, muss nun wieder zurück in die Tragetaschen oder in das Kurbelgehäuse. Bei Markisen, Vorzelt und Co. gilt: Pflege ist das A und O. Besonders beim Markisentuch entscheidet eine regelmäßige Reinigung über dessen Langlebigkeit und Funktion. Folgende Tipps helfen.

Thule Omnistor und Co richtig reinigen

  1. Groben Schmutz entfernen: Mit einer weichen Bürste das Markisentuch von grobem Schmutz sowie Ästen und Blättern befreien.
  2. Verschmutzungen auswaschen: Vinyl mit Gallseife oder Handwaschmittel und lauwarmem Wasser vorsichtig reinigen (nicht schrubben!). Bei Acryl nur Wasser verwenden.
  3. Imprägnierung erneuern: Falls der Stoff Wasser aufsaugt, ein kompatibles Imprägniermittel auftragen.

Weitere Tipps:

  • Flecken auf dem Markisentuch nicht durch starkes Reiben oder Scheuern entfernen, sondern nur leicht abtupfen.
  • Vogeldreck sollte zügig entfernt werden, da er Verätzungen hervorrufen kann.
  • Falls Feuchtigkeit entstanden ist, trocknen und Stockflecken ggf. mit speziellem Reiniger behandeln.

Für die Pflege ist das Material entscheidend

Die gängigste Markise unter Wohnmobil- und Campingbus-Besitzerinnen und -Besitzern ist die Thule Omnistor, doch auch die Produkte von Dometic und Fiamma machen große Marktanteile aus. Für die Pflege ist der Stoff entscheidend. Fiamma F45S und Thule Omnistor 5200 bestehen beispielsweise aus dem teureren Acryl. Dometic PerfectRoof PR 2500 und Fiamma F65L aus dem etwas günstigeren Material Vinyl. Auch PVC-beschichteter Polyester wird für bestimmte Modelle eingesetzt. Doch nicht allein der Preis bestimmt die Wahl des Markisenstoffes:

  • Acryl ist ideal für warme, sonnige Gegenden, ist robust und weist eine bessere UV-Beständigkeit auf. Es ist dafür nur bedingt wasserabweisend, da es gute atmungsaktive Eigenschaften besitzt.
  • PVC oder Vinyl sind perfekt für regnerische Regionen und häufige Nutzung, da sie stark Wasserabweisend sind, jedoch keine gute UV-Beständigkeit haben. Das Material wird bei häufiger Sonneneinstrahlung spröde und bleicht aus.

7 Tipps damit ihre Markise länger lebt

  1. Die Markise nie nass aufrollen, ansonsten droht das Tuch zu schimmeln. Bei Nässe den Stoff zu Hause noch einmal aufhängen und die Markise zum Trocken ausfahren.
  2. Nicht unter der Markise kochen. Dämpfe können das Markisentuch beschädigen und Fettflecken verursachen.
  3. Achtung vor Nadelbäumen! Nadeln von Bäumen können auf die Markise fallen. Die Folge: Harzflecken. Eine dünne Plane aus dem Baumarkt bietet günstigen Schutz. Ansonsten helfen Spezialreiniger wie Baumharz-Entferner weiter.
  4. Ausdehnung bei Hitze: Hitze sorgt dafür, dass sich das Markisentuch ausdehnt und Falten schlägt. Deshalb den Sonnenschutz wenn möglich abends einfahren. Ansonsten das Tuch an einem kühleren Tag noch einmal auskurbeln. Das Tuch glättet sich dann von allein.
  5. Markisentuch ausbessern: Sollte das Markisentuch durch spitze Gegenstände einen kleinen Riss erhalten haben, muss es nicht gleich ausgetauscht werden. Dometic, Fiamma und Thule haben Reparatursets aus durchsichtigen Klebestreifen im Angebot, die auf das Tuch aufgeklebt werden. Preislich liegen alle Reparatur-Kits bei rund 20 Euro.
  6. Schmiermittel auf Gelenke geben: Damit das Ein- und Ausfahren leichtgängig bleibt.
  7. Sturmsicherung überprüfen: Haltebänder oder Stützen bereithalten, um Schäden durch Wind zu vermeiden.

Wie Sie etwa Sturmschäden oder Schäden durch Anwendungsfehler vermeiden, erklären wir detailliert in diesem Artikel.

Und wenn es doch mal zu spät für Präventivmaßnahmen ist, finden Sie in diesem Artikel Tipps für die Reparatur des Markisen-Stoffs:  © Promobil