Aus zwei Sharing-Anbietern wird ein großer und beansprucht Marktführerschaft: Die international arbeitenden Plattformen Yescapa und Goboony fusionieren. promobil interviewt den Yescapa- und Goboony-Mitbegründern über Sinn, Zweck und künftige Strategie.

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Welche Vorteile ergeben sich durch den neuen Zusammenschluss?

Foppe Mijnlieff: Immer mehr Menschen träumen von einer Reise mit dem Wohnmobil. Indem wir unsere Kräfte bündeln, können wir die steigende Nachfrage bedienen, das Erlebnis für Mieter und Vermieter gleichermaßen verbessern sowie eine stärkere Plattform für alle Wohnmobil-Begeisterten schaffen.

Benoit Panel: Unsere beiden Unternehmen sind seit vielen Jahren befreundet. Yescapa ist hauptsächlich im Süden Europas aktiv und Goboony deckt den Norden ab, daher war es ein logischer nächster Schritt, sich zu einem europäischen Anbieter zusammenzuschließen. Reisende können jetzt von einer größeren Auswahl an Wohnmobilen und Campern profitieren und so noch mehr Länder erkunden.

Was verändert sich dadurch für die Anbieter und für die Mieter auf den Plattformen Yescapa und Goboony?

Benoit Panel: Bis auf Weiteres werden wir weiterhin als zwei Plattformen agieren. Reisende von beiden Plattformen haben aber den Vorteil, dass sie aus einer kombinierten Anzahl von 30.000 Fahrzeugen in 10 Ländern wählen können.

Foppe Mijnlieff: Das ist auch ein Plus für Vermieter, denn wir sehen eine Zunahme der grenzüberschreitenden Buchungen. Das bedeutet, dass jemand aus den Niederlanden vielleicht bei uns in Frankreich einen Camper bucht, wo er seinen Urlaub verbringt. Insgesamt schicken die Plattformen Goboony und Yescapa jedes Jahr rund 350.000 Outdoor-Fans auf Reisen.

Wo liegen die regionalen Schwerpunkte des neuen gemeinsamen Unternehmens und welche Position hat es auf dem deutschen Markt?

Foppe Mijnlieff: Gemeinsam sind wir die größte Sharing-Plattform in Europa und die Nummer drei weltweit. In Deutschland sind wir der zweitgrößte Anbieter. Wir sehen ein sehr starkes Wachstum in den an unsere Kernmärkte angrenzenden Regionen – wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen. Darauf möchten wir aufbauen und auch in Deutschland bald die Nummer eins werden.

Benoit Panel: In Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Spanien, Portugal, Italien und Belgien sind wir bereits Marktführer. Wir wollen in allen europäischen Ländern größter Anbieter werden.

Schon vor der Fusion sind Yescapa und Goboony stark gewachsen. Sind weitere Übernahmen geplant?

Benoit Panel: Ja, wir planen auf jeden Fall, das Angebot auf unserer Plattform durch weitere Übernahmen zu vergrößern.

Foppe Mijnlieff: Wir glauben, dass sich der gesamte Sharing-Markt im Moment konsolidiert. Um sicherzustellen, dass wir die große Nachfrage weiterhin bedienen können, wollen wir unseren Reisenden eine ausreichende Auswahl an verschiedenen Wohnmobilen bieten. Für jeden Bedarf und jeden Geldbeutel.

Ist eine Ausdehnung in weitere Länder vorgesehen?

Foppe Mijnlieff: Absolut, gerade untersuchen wir mehrere spannende Möglichkeiten.

Werden beide Markennamen weiterhin bestehen oder wird es eine Dachmarke geben?

Benoit Panel: Zunächst behalten wir die Namen Yescapa und Goboony noch bei. Unser operativer Zusammenschluss braucht Zeit und das Branding wird erst später festgelegt, voraussichtlich nicht vor 2026. Bis dahin gibt es erst einmal viel zu lernen und zu analysieren. Im nächsten Schritt wollen wir ein gemeinsames Management aufbauen und unsere Strategie rund um Finanzen und Daten organisieren, damit wir die bestmögliche Plattform und die besten Dienstleistungen für unsere Kundinnen und Kunden entwickeln können.

Der Markt für Mietmobile ist in Bewegung. Rechnen Sie mit Wachstum für die kommenden Jahre?

Foppe Mijnlieff: Ja, das tun wir definitiv. Natürlich hat der Markt während Covid einen unvergleichlichen Boom erlebt. Aber auch jetzt sehen wir, dass die Wachstumskurve stabil ist.

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Benoit Panel: In den vergangenen Jahren hat der Trend zum naturverbundenen, langsamen und lokalen Reisen zugenommen. Menschen möchten in der Natur sein und legen Wert auf Nachhaltigkeit. Genau diese beiden Wünsche erfüllt das Reisen mit einem Sharing-Wohnmobil. Die meisten Reisemobile werden bislang noch nicht geteilt. Gleichzeitig möchten immer mehr Menschen mit einem Wohnmobil reisen, ohne eines kaufen zu müssen. Camping-Fans und Fahrzeugbesitzer zusammenzubringen ist daher eine Mission, die unserer Meinung nach gerade erst begonnen hat. Wir sind sicher: Sharing wird mit Blick auf Outdoor-Reisen ein bedeutender Trend.  © Promobil

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