- Eine starke Defensivleistung und die Turnier-Premiere von NHL-Stürmer Dominik Kahun reichten nicht.
- Das deutsche Eishockey-Team verliert bei der WM in Riga auch gegen die USA.
- Es kommt zum alles entscheidenden Gruppenspiel.
Nun hat Deutschlands Eishockey-Team ein Endspiel gegen Gastgeber Lettland und die Zuschauer um den Einzug ins WM-Viertelfinale. Auch NHL-Nachrücker Dominik Kahun konnte am Montag in Riga die stark verbesserte, aber viel zu ineffiziente Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm nicht vor dem 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) gegen die USA bewahren. Am Dienstag hilft damit nur ein Sieg gegen Lettland (19.15 Uhr/Sport1) und die heimischen bis zu 2660 Fans, die erstmals bei diesem Turnier dabei sein werden, um die K.o.-Runde aus eigener Kraft zu schaffen.
"Wir haben uns selber in die Position gebracht, um morgen mit einem Sieg das Viertelfinale zu erreichen. Morgen krönen wir das Ganze", sagte Kapitän Moritz Müller bei Sport1. Stürmer Marcel Noebels meinte: "Es wäre heute mehr als ein Punkt verdient gewesen. Ich glaube, dass wir das Spiel sofort abhaken müssen. Wir haben ein Endspiel gegen den Gastgeber. Da wollen wir ins Viertelfinale einziehen - gar keine Frage."
Müller: "Es hat vielleicht der letzte Wille, der letzte Zug zum Tor gefehlt"
Spieltaktisch war die Partie gegen die USA gar mit das beste deutsche WM-Spiel bislang, vor allem in Überzahl war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds indes viel zu ungefährlich. "Alles in allem haben wir ein gutes Spiel gemacht. Es hat vielleicht der letzte Wille, der letzte Zug zum Tor gefehlt", sagte Müller.
Die USA zeigten sich hier effizienter: NHL-Stürmer Jason Robertson von den Dallas Stars (39. Minute) schoss die Amerikaner in Überzahl zum 29. Sieg im 45. WM-Spiel gegen Deutschland. Colin Blackwell (60.) traf kurz vor dem Schluss noch ins leere Tor für die US-Truppe, die damit neben Finnland in der Gruppe B vorzeitig für die K.o.-Runde qualifiziert ist.
Mit Kahun im Angriff sah es zunächst deutlich besser als zuletzt beim 1:2 gegen Finnland am Samstag aus. In der Schlussphase scheiterte er am Pfosten. Der 25 Jahre alte Angreifer der Edmonton Oilers hatte am Mittag die Freigabe für seinen ersten Einsatz bei diesem Turnier erhalten, nachdem er nach dem NHL-Playoff-Aus nach Riga nachgereist war und seine obligatorische Quarantäne-Zeit überstanden hatte. Der Olympia-Zweite von 2018 brachte sogleich das erhoffte Tempo ins deutsche Angriffsspiel.
Kahun: "Wir haben gute Chancen, wenn wir konzentriert bleiben"
"Es ging eigentlich, ich fühle mich gut mit meiner Energie", sagte Kahun nach seinem ersten WM-Drittel. "Wir haben gute Chancen, wenn wir konzentriert bleiben."
Zunächst war Deutschland das auch und hielt kämpferisch gegen das läuferisch beste Team der Gruppe B gut mit und dessen Offensive in Schach. Die wenigen US-Chancen machte Felix Brückmann zunichte. Der 30 Jahre alte Keeper der Adler Mannheim erhielt wie schon im ersten WM-Spiel gegen Italien (9:4) den Vorzug vor Stamm-Goalie Mathias Niederberger, der für das Vorrundenfinale gegen die Letten geschont wurde.
Um sich selbst auch zu belohnen, war das Passspiel indes oft noch zu ungenau und das Powerplay nicht gefährlich genug. Daran änderte auch das Comeback von Top-Talent Lukas Reichel nichts. Der 19-Jährige war erstmals nach seinem gegen Kasachstan (2:3) am vergangenen Mittwoch erlittenen Check gegen den Kopf wieder dabei und hatte im Angriff einige gute Aktionen, die aber erfolglos blieben.
Die mangelnde Entschlossenheit vor dem Tor rächte sich kurz vor dem Ende der zweiten Drittelpause bitterlich, als die USA ein deutlich gefährlicheres Überzahlspiel als zuvor Deutschland aufzogen und Robertson schließlich zur glücklichen US-Führung einschob. Im Schluss-Abschnitt kam Deutschland noch einmal voller Entschlossenheit zurück, blieb aber erfolglos. (Carsten Lappe/Kristina Puck/dpa/ash)
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