- Nach dem Viertelfinal-Krimi gegen die Schweiz bei der Eishockey-WM in Lettland hält der deutsche Kapitän Moritz Müller seine Emotionen nicht zurück.
- Unter Tränen gibt er dem dänischen Fernsehen ein legendäres Interview.
Als die Anspannung abfällt, kommen die Tränen durch: Moritz Müller, Kapitän der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, stand nach dem Viertelfinal-Krimi gegen den favorisierten Nachbarn Schweiz im lettischen Riga dem dänischen Fernsehsender TV 2 Rede und Antwort.
Reporter Lars Fink dokumentierte die legendären 54 Sekunden in einem Video auf seiner Twitter-Seite.
Zu sehen ist ein sichtlich bewegter Müller, gezeichnet von der physischen und psychischen Anstrengung und der wahnsinnigen Freude darüber, das sie zu einem unerwarteten Erfolg (3:2-Sieg nach Penaltyschießen) geführt hat. "Wenn du soviel Herz und Emotion in ein Spiel steckst, dann verdienst du dir einen solchen Sieg. Ich bin so stolz auf dieses Team." Er versprach vor dem Wiedersehen mit Gruppengegner Finnland im Halbfinale: "Wir sind noch nicht fertig. Wir müssen im Halbfinale das Gleiche bringen wie heute. Immer wieder das Gleiche. Wir werden nicht aufhören."
Bestätigung der Olympia-Sensation von Pyeongchang 2018
Müller sieht im ersten Einzug in die Vorschlussrunde bei einer WM seit elf Jahren eine Bestätigung des Aufwärtstrends in seiner Sportart und erhofft sich einen Schub. "Fürs deutsche Eishockey ist das enorm wichtig, weil es den Olympia-Erfolg noch mal verstärkt, den Weg von Toni verstärkt, den er mit uns gegangen ist", sagte der 34 Jahre alte Verteidiger.
Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 hatte das deutsche Team mit dem damaligen Bundestrainer Marco Sturm sensationell das Finale erreicht und Silber gewonnen. Beim zweiten Turnier unter Sturms Nachfolger Söderholm zog die Mannschaft nun erstmals seit der Heim-WM 2010 wieder in ein Halbfinale ein.
"Die Speerspitze des Eishockeys in Deutschland ist die Nationalmannschaft. Wenn die performt, gibt es überregionales Interesse", sagte Müller: "Das begeistert die Leute zuhause, das veranlasst die Leute dann auch zu den Klubs an ihren Standorten zu gehen."
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Wiedersehen mit Weltmeister Finnland
Vor dem Halbfinale am Samstag (17:15 Uhr, live bei Sport1) gegen Titelverteidiger Finnland bekräftigte Müller auch noch mal das neue Selbstverständnis im deutschen Nationalteam: "Wenn man Weltmeister werden will, muss man jeden schlagen", sagte er mit einem Lächeln. Das Gruppenspiel hatte Finnland, Heimatland von Söderholm, gegen Deutschland knapp mit 2:1 gewonnen. (dpa/hau)
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