Am vergangenen Donnerstag hatte der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda eine neue Lunge erhalten. Nun äußerten sich seine behandelten Ärzte in Wien zum Verlauf seiner Genesung und betonten, dass Lauda bei der Wartezeit auf ein Spenderorgan keinen Promi-Bonus hatte.
In der vergangenen Woche war dem ehemaligen Rennfahrer und Unternehmer
Das Allgemeine Krankenhaus Wien und die MedUni Wien hatten sich schon am Montag mit dem Verlauf der Transplantation "sehr zufrieden" gezeigt und bestätigt, dass sich der 69-Jährige "auf dem Weg der Besserung" befände.
Schon 24 Stunden nach der Operation sei Lauda bei vollem Bewusstsein gewesen und habe selbstständig atmen können, so das AKH Wien auf seiner Website.
Am Mittwoch hielten beide Institutionen nun ein Pressegespräch mit sieben Experten auf dem Gebiet der Lungentransplantation ab.
Dabei betonten die Ärzte noch einmal, dass die Genesung des ehemaligen Formel-1-Fahrers sehr gut verlaufe.
Die Spenderlunge kam aus Deutschland
Wie das Ärzte-Team mitteilte, kam das Spender-Organ aus Deutschland. Es wurde von den Spezialisten aus Wien vor Ort entnommen und binnen weniger Stunden verpflanzt.
Die Mediziner machten deutlich, dass es zu keinem Zeitpunkt zu einer Vorzugsbehandlung von Lauda gekommen sei.
Nach objektiven medizinischen Gesichtspunkten schwebte Lauda in höchster Lebensgefahr.
Seine Daten seien anonymisiert der europaweiten Organ-Vermittlungsstelle Eurotransplant gemeldet worden.
Ärzte: Kurze Wartezeit durchaus üblich
Angesichts der Dringlichkeitsstufe sei zu erwarten gewesen, dass binnen weniger Tage ein Spenderorgan verfügbar sein würde, so die Mediziner. In vielen vergleichbaren Fällen habe die Wartezeit - wie im Fall Lauda - ebenfalls nur fünf Tage betragen.
Laut "Kleine Zeitung" erklärte der Chef der kardiologischen Universitätsklinik in Wien (MedUni/AKH), Christian Hengstenberg, dass man sich nach einer solchen Operation fühlen würde, "als wäre man von einem Panzer überrollt worden", trotzdem sei der frühe Verzicht auf die künstliche Beatmung wichtig für den Heilungsprozess.
Facharzt: Das war keine Sommergrippe
Zunächst hatte es geheißen, dass eine Sommergrippe für den schlechten Zustand des Österreichers verantwortlich war.
Marco Idzko, Leiter der Pulmologie am AKH, hat dieser Darstellung laut dem Kurier widersprochen. Stattdessen hätten eine Entzündung der Lungenblässchen und die darauf folgende schwere Lungenentzündung eine Transplantation notwendig gemacht.
Eine Aussage zu einer möglichen Abstoßung der transplantierten Lunge könnten die Ärzte noch nicht machen, so der Kurier weiter.
Lauda müsse noch viele Medikamente nehmen, könne aber schon Besuch empfangen. (dh)
Verwendete Quellen:
- dpa
- AKH Wien: "Lungentransplantationen retten Leben"
- Kurier: "So geht es Lauda"
- Kleine Zeitung: "Arzte zufrieden mit Genesungsprozess"
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