• Die Optionen für Mick Schumacher werden weniger: Nur zwei Formel-1-Cockpits sind noch übrig.
  • Bei Williams ist er eine Option, allerdings muss Schumacher Geduld mitbringen.
  • Bei Haas ist Nico Hülkenberg sein Konkurrent, Gespräche mit seinem Arbeitgeber sollen aber begonnen haben.

Mehr Formel-1-Themen finden Sie hier

George Russell brachte es auf den Punkt, ohne es in dem Moment zu wollen. "Schumacher fährt, als ginge es um sein Leben – meine Güte!", schimpfte der Mercedes-Pilot während eines harten Duells mit Mick Schumacher beim 17. Saisonrennen in Singapur.

Um Schumachers Leben ging es nicht, wohl aber um Punkte und zudem um einen neuen Vertrag, um seine Zukunft in der Formel 1. Deshalb wehrte sich Schumacher gegen den Mercedes-Piloten mit Händen und Füßen. Bitter: Wenig später kollidierten die beiden auf der Start-Ziel-Geraden, mussten in die Box zum Reifenwechsel und rutschten so noch aus den Punkten.

"Es war eine Situation, in der wir beide nur verlieren konnten und es hat uns wahrscheinlich Punkte gekostet", ärgerte sich Schumacher, der am Ende nur 13. wurde. "Ich verstehe ihn, dass er sich nach vorne kämpfen will. Aber auf der anderen Seite kämpfen wir auch um Punkte und kämpfen um unsere eigene Position, in diesem Sinne bestreiten wir alle unser eigenes Rennen".

Denn Schumacher braucht Argumente, benötigt also Punkte, um sich einen neuen Vertrag in der Motorsport-Königsklasse zu verdienen. Seit Mitte Juli hat er allerdings keine mehr geholt.

Norbert Haug über Mick Schumacher: "Ich glaube, dass es eng wird"

"Er war für sein erstes Singapur-Rennen gut unterwegs. Er hat für mich ganz klar einen Platz in der Formel 1 verdient. Ich glaube aber, dass es eng wird", sagte der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bei Sport1. Schumacher zeigt weiterhin gute Ansätze, hat in den Rennen teilweise auch Pech. Aber Punkte sind die harte F1-Währung, sie wären ein Ausrufezeichen. Der unglückliche Nuller in Singapur kommt daher zur Unzeit.

Denn die Optionen werden weniger. Die Anzeichen verdichten sich, dass Pierre Gasly zu Alpine wechseln und damit Nachfolger von Fernando Alonso werden wird. Der Niederländer Nyck de Vries soll dann wiederum Gasly bei AlphaTauri ersetzen. Beim kommenden Rennwochenende in Suzuka könnte bereits Vollzug gemeldet werden. Womit diese Türe für Schumacher auch geschlossen wäre.

Zwei Optionen hat Mick Schumacher für die kommende Formel-1-Saison noch: Seinen bisherigen Arbeitgeber Haas - und Williams. "Ja, klar", antwortete Williams-Teamchef Jost Capito im RTL/ntv-Interview auf die Frage, ob Schumacher für das britische Team ein Kandidat sei. "Mick ist eine Option, er hat es auch verdient, in der Formel 1 zu bleiben. Ob das so kommt, wird man sehen, aber er ist definitiv eine Option für uns", sagte Capito. Gleichzeitig verriet er aber auch, dass der Kandidatenkreis bei Williams noch größer sei als bei Haas. Dort sollen Schumacher und Nico Hülkenberg die beiden Favoriten sein.

Erste Gespräche in Singapur

Wie Sky berichtet, sollen in Singapur zwischen Haas und dem Schumacher-Lager die ersten Gespräche stattgefunden haben. "Mick steht immer noch auf der Liste, weil sonst hätten wir ja schon eine Entscheidung getroffen. Wir müssen nur einfach schauen, was die beste Entscheidung für das Team für die Zukunft ist", sagte Teamchef Günther Steiner bei Sky UK. Er spielt auf Zeit, denn die hat Steiner.

Für Schumacher ist die Cockpit-Suche damit weiterhin eine Geduldsprobe. Und daran wird sich wohl auch so schnell nichts ändern. "Ich weiß noch nicht, wann wir die Entscheidung treffen. Wir haben da keine Deadline. Wir machen die Entscheidung, wenn wir bereit sind", sagte Steiner.

Auch die Entscheidung bei Williams kann sich noch ziehen. Nachwuchsfahrer Logan Sargeant (Mitglied der Williams Academy) kann beim Formel-2-Finale in Abu Dhabi (18. bis 20. November) die Punkte für die F1-Superlizenz holen. "Er steht auch auf der Liste", sagte Capito.

Williams-Entscheidung erst nach der Saison?

Höchstwahrscheinlich entscheide sich die Fahrer-Frage bei Williams nach der Saison: "Ich denke, dass es kurz nach Abu Dhabi oder ein, zwei Wochen danach der Fall sein sollte", so Capito, der aber auch einräumt: "Der ganze Markt ist in Bewegung, täglich ändert sich etwas. Wir haben uns keinen Druck gesetzt. Aber das heißt nicht, dass wir nicht entscheiden können, wenn wir vorher wollten."

Druck hat dafür Schumacher. Doch den Umgang damit hat er gelernt, was er in den vergangenen Wochen bewiesen hat. Denn trotz der ungewissen Situation blieb der 23-Jährige weitestgehend fehlerfrei. "Ich bin ein Fan von Druck. Er war immer Teil meines Lebens und meiner sportlichen Karriere", sagte Schumacher in der "Bild am Sonntag": "Ich nehme den Druck gerne an und wandle ihn in extra Motivation und Antrieb um." Deshalb sieht es dann auch manchmal mal so aus, als fahre er um sein Leben.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenzen, TV-Übertragung
  • Bild.de: Mick über seine Formel-1-Zukunft
  • RTL.de: Capito macht Schumacher zarte Hoffnung - Hülkenberg nicht auf dem Williams-Zettel

Streit um Saisonbudget: Hat Red Bull zu viel Geld ausgegeben?

Dem Formel-1-Rennstall Red Bull Racing wird vorgeworfen, das maximale Saisonbudget von 150 Millionen Euro überschritten zu haben. Laut Medienberichten sollen zwei Teams in der Vorsaison das Budget überschritten haben.


JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.