Mercedes-Pilot Lewis Hamilton holt auf dem Hungaroring seinen 86. Grand-Prix-Sieg. Der aktuelle Weltmeister gerät dabei nie in Gefahr. Für Sebastian Vettel läuft das Rennen alles andere als erfolgreich.
Schon zwölf Runden vor Schluss machte
Nicht mal das beste Saisonresultat und ein kämpferischer Auftritt nach einem verpatzten Boxenstopp konnten beim Großen Preis von Ungarn über die Unterlegenheit Vettels mit dem Formel-1-Ferrari gegen einen Hamilton in Rekordlaune hinwegtäuschen. Vettel schaffte es gerade mal auf Rang sechs.
Verstappen patzt auf dem Weg zum Start
Hamilton fuhr indes am Sonntag auf dem Hungaroring ein einsames Rennen inklusive schnellster Runde. Der 35 Jahre alte Brite egalisierte mit seinem achten Sieg in der Puszta nach den sieben Pole Positions auf dem Kurs auch die Bestmarke von Erfolgen auf einer Strecke von
Zweiter wurde
Hamiltons Teamkollege musste nach dem dritten Teil des Auftakt-Dreierpacks der verspäteten Corona-Saison die WM-Führung an den Briten abgeben. Vettels Teamkollege
Vettel legt guten Start hin
Auch bei Vettel hielt die Freude über einen Klasse-Start nicht lange an, selbst wenn er diesmal die erste Runde anders als noch in Spielberg vor einer Woche schadlos überstand. Doch der Reihe nach: Die dunklen Wolken über dem Hungaroring lichteten sich vor dem Start, die zuvor nasse Strecke trocknete schnell ab.
Fast alle hatten die Mischwetter-Reifen aufgezogen. Doch auch die haben ihre Tücken: Auf der Einführungsrunde rutschte Verstappen von der Strecke und beschädigte seinen Red Bull. Stresstest für die Mechaniker, sie reparierten den Wagen aber binnen Minuten. Dann gingen die Roten Ampeln aus.
Und Vettel kam von Startrang fünf bestens weg, ebenso wie Teammkollege Leclerc von Startrang sechs, Verstappen von sieben und vor allem Hamilton von der Pole - der 90. seiner Karriere. Dagegen verpatzte Bottas von Position zwei aus die ersten Meter komplett, ebenso Sergio Perez (4. Startrang) im Racing Point.
Reifenwechsel sorgen für Bewegung im Feld
Hamilton, Lance Stroll (Racing Point), Verstappen, Vettel, Leclerc, Bottas, Perez - so die Reihenfolge nach der ersten von 70 Runden. Doch die hatte auch nicht lange Bestand. Schnell fuhren die ersten aus der Spitzengruppe an die Box zum Reifenwechsel, die Strecke war trocken genug für die Slicks.
Und als hätte Vettel in seiner Abschiedssaison bei Ferrari nicht schon genug Pannen und Enttäuschungen mit Platz zehn beim Auftakt in Österreich und dem Aus nach einer Karambolage mit Leclerc in Runde eins vor einer Woche in Spielberg erlebt, dauerte sein Boxenstopp eine gefühlte Ewigkeit. Über neun Sekunden stand er mit seinem Ferrari - andere brauchen dafür gut zwei Sekunden.
Die Folge: Vettel reihte sich nach den Reifenwechseln nur auf Rang neun ein und steckte dann auch noch hinter Leclerc zunächst fest, der auf den weicheren Reifen langsamer war und seinen deutschen Kollegen bremste. "Mein linker Vorderreifen ist tot", funkte er an die Box - kurz zuvor hatte er Vettel passieren lassen.
Keiner kann Hamilton folgen
An der Spitze fuhr Ungarn-Spezialist Hamilton allen weg. Verstappen, der überraschend stark war nach vielen Problemen an den Tagen zuvor, konnte den Briten in keiner Weise unter Druck setzen. Siebenmal hatte Hamilton auf dem sehr kurvigen und nur 4,4 Kilometer langen Kurs bereits gewonnen. Vor einem Jahr musste er gehörig kämpfen und verwies den damaligen Pole-Mann Verstappen gerade noch auf Rang zwei. Diesmal glich es einer sonntäglichen Spazierfahrt mit über 700 PS.
Ferrari holte Vettel erneut an die Box, wie Leclerc bekam auch der gebürtige Heppenheimer nun die härteste und damit haltbarste Reifenmischung. Ein riskantes Spiel: Würde es regnen wie prophezeit, würde der Reifenpoker zum Reinfall. Es blieb aber zunächst trocken.
Dann funkte Hamiton: "Ich sehe Regentropfen." Zu einem Schauer reichte es aber nicht, Verstappen und auch Hamilton kamen nacheinander an die Box und rüsteten sich mit neuen Reifen für den langen Schlussspurt. Wie überlegen der Pilot mit der Nummer 44 ist, zeigte sich in Runde 44 noch mal deutlich, als Hamilton Ferrari-Pilot Leclerc überrundete und später auch noch Vettel, der auch noch von Alexander Albon überholt wurde.
Nach Platz vier zum Auftakt und dem Sieg vor einer Woche unterstrich Hamilton mit einer erneuten Machtdemonstration seine Ambitionen auf den siebten WM-Titel, mit dem er auch hier mit Schumacher gleichziehen würde. (hub/dpa)
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