- Mick Schumacher war in seinem ersten Formel-1-Jahr im unterlegenen Haas gegen die Konkurrenz meist chancenlos. Von Teamchef Günther Steiner gibt es trotzdem ein Lob.
- Steiner erhöht aber dennoch langsam den Druck auf Schumacher: 2022 sollen endlich wieder Punkte her.
- Haas konzentriert sich seit Monaten auf das neue Reglement und das neue Auto. Damit will man deutlich konkurrenzfähiger sein.
Einen Welpenschutz genießt Mick
Heißt: Der Ton wird rauer, die Messlatte wird höher und zur Saison 2022 wird der Druck noch einmal deutlich wachsen. In erster Linie erst einmal bei seinem Team Haas, dem schlechtesten Rennstall der laufenden Saison. Es ist die einzige Mannschaft, die noch gänzlich ohne Punkte ist. Deshalb ist klar: Es kann nur besser werden. Besser gesagt: es muss dringend besser werden, auch für Schumacher. Aber auch die Öffentlichkeit wird sich deutlich mehr erhoffen als einen Schumacher, der in seinem unterlegenen Auto chancenlos dem Feld hinterherfährt.
Mick Schumacher soll 2022 um Punkte kämpfen
"Wir müssen im nächsten Jahr wieder um Punkte kämpfen", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner. Deshalb nimmt er seine Fahrer in die Pflicht, stellt schon mal klar, was Schumacher und Nikita Mazepin erwartet. "Der Druck wird in der kommenden Saison größer und anders sein, denn in diesem Jahr ging es vorrangig darum, sich an alles zu gewöhnen und die Formel 1 kennenzulernen. Sie hatten nun ein Jahr Zeit, um alles zu erfahren, und im nächsten Schritt wird es darum gehen, Punkte zu liefern", sagte Steiner.
Das chronisch erfolglose Ensemble will 2022 um Punkte fahren? Möglich machen soll dies das neue Reglement, mit neuen Autos und damit neuen Möglichkeiten, vor allem für die kleineren Teams. Deshalb hat sich Haas schon seit Monaten auf die Entwicklung des neuen Autos konzentriert, während Schumacher mit einer nicht mehr weiter entwickelten "Gurke" versucht, Erfahrungen zu sammeln, Schritte nach vorne zu machen und dabei nicht allzu schlecht auszusehen.
Die kleinen Dinge zählen
Es sind deshalb die kleinen Dinge, die bei Haas zählen, wie auf dem eigenen, niedrigen Niveau Fortschritte zu machen, das arg limitierte Limit so gut es geht auszureizen. Oder aber ein 13. Platz in Baku, das zweimalige Erreichen des zweiten Qualifying-Abschnitts oder Zweikämpfe mit anderen Fahrern als seinem Teamkollegen. Denn Mazepin hat er – abgesehen von Scharmützeln auf und abseits der Strecke – sportlich im Griff: Im Qualifying steht es vor dem 20. Saisonrennen am Sonntag in Katar 17:2 für Schumacher, in den Rennen 14:5.
Eine gute Grundlage, ja, aber für Schumachers Beurteilung und Entwicklung sind dauerhafte Duelle mit der restlichen Konkurrenz essenziell. 2021 hat Schumacher mit einer stumpfen Waffe gekämpft. "Wir wussten, dass die Performance angesichts der Leistung unseres Autos in diesem Jahr nicht stark ausfallen würde", sagte Steiner. Er weiß, dass diese Voraussetzungen, verbunden mit den 22 Rennen, "sicherlich herausfordernd und aufregend zugleich" waren.
Die Erkenntnisse in der neuen Saison nutzen
"Wenn du erst 22 Jahre jung bist und es schaffst, eine solche Aufgabe zu meistern, muss es sich fantastisch anfühlen. Gleichzeitig mussten sie aber auch hart arbeiten, um auf der Strecke die nötige Leistung zu erbringen, und das haben sie geschafft", lobte Steiner. Beide hätten das Auto meistens ins Ziel gebracht und konstant dazugelernt, betonte der Österreicher: "Wenn das Team sie anwies, etwas anders zu machen, passten sie sich an und hörten darauf."
Schumacher und Mazepin sollten zufrieden sein mit dem, was sie gelernt haben, sagte Steiner. Und schickte eine weitere Ansage hinterher: "Diese Erkenntnisse müssen sie in der folgenden Saison nutzen, denn da erwartet sie eine andere Herausforderung." Denn dann steigt der Druck. Und einen Welpenschutz genießt Schumacher schon länger nicht mehr.
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