- Formel-1-Pilot Mick Schumacher steht vor seinem ersten Rennen in Istanbul.
- Über seine Erwartungen an den Grand Prix, eine Regeländerung für die Saison 2022 und eine Aussage von seinem Teamchef hat der 22-Jährige mit unserer Redaktion gesprochen.
Herr
Mick Schumacher: Wir rechnen mit einem Regenrennen und hoffen deshalb, etwas näher beim Feld zu sein. Wenn es nicht regnen sollte, wird es trotzdem ein guter Grand Prix werden, weil es eine spezielle Strecke ist.
Inwiefern speziell?
Kurve acht ist sehr fordernd für die Reifen und den Fahrer.
Der Istanbul Park wird eine neue Erfahrung für Sie sein. Wie läuft die Vorbereitung auf eine Strecke, die Sie noch nie zuvor gefahren sind?
Wir haben uns im Simulator vorbereitet. Ich glaube, ich habe eine ganze gute Vorstellung von dem, was die Strecke braucht und was es ausmacht, schnell zu sein.
Verraten Sie uns Ihre Idee für das Rennen?
Das bleibt bis Sonntag geheim (lacht).
Was rechnen Sie sich aus?
Wie gesagt: Wenn es regnen sollte, werden wir wahrscheinlich näher beim Feld sein - zumindest gibt es uns die Option, dann vor dem einen oder anderen zu sein. Wenn es trocken sein sollte, erwarten wir das Übliche, sofern es kein Chaosrennen gibt.
In der Türkei müssen Sie sich - wie so oft in einer Formel-1-Saison - an eine andere Zeitzone gewöhnen. Wie kommen Sie damit zurecht?
Ich komme damit ganz gut zurecht. Der Rennkalender ist auch so ausgelegt, dass er für uns Fahrer - und alle Beteiligten drumherum - so passt, dass wir nicht mit einem riesigen Jetlag am Zielort ankommen. Wenn es zum Beispiel nach Amerika geht, fliege ich etwas früher hin, um mich an das Klima und die Zeitzone zu gewöhnen.
Ihr Teamchef Günther Steiner sagte kürzlich gegenüber "speedweek.com" über Sie und Ihren Teamkollegen Nikita Mazepin: "Wenn du in der Formel 1 anfängst, glaubst du, dass du alles weißt. Ein paar Rennen später realisierst du dann, wie wenig du gewusst hast, als du angefangen hast." Würden Sie das auch von sich behaupten?
Ich würde Nein sagen, ehrlich gesagt. Ich glaube, dass ich einen guten Plan hatte von dem, was von uns Fahrern gefordert wird - und ich war mir sehr klar darüber, was ich wollte und was ich brauchte im Auto. Ich habe jetzt natürlich viel mehr Erfahrung als vor Saisonbeginn und weiß, was ich zu welchem Zeitpunkt machen muss und wie ich reagieren muss, aber mit Blick auf das Gesamtwissen kann ich nicht sagen, dass ich jetzt viel mehr weiß als am Anfang.
Was für Veränderungen oder Entwicklungen haben Sie denn bei sich feststellen können seit Ihrem Einstieg in die Formel 1?
Wir Fahrer haben nie ausgelernt, wir lernen mit jedem Grand Prix dazu. Wir entwickeln uns immer weiter, das ist auch bei Fahrern so, die bereits 300 Rennen gefahren sind.
Die Formel 1 will 2022 noch mehr auf Sprintrennen setzen. Was halten Sie davon?
Einige werden sagen, das ist positiv, einige werden sagen, das ist negativ - ich bin da recht neutral eingestellt. Im Endeffekt ist es ein Rennen, bei dem wir unser Bestes geben wollen. Solange ich fahren darf und fahren kann, bin ich glücklich.
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