Vier WM-Titel, 36 Grand-Prix-Siege und 43 Polepositions: Mit nur 26 Jahren blickt Sebastian Vettel auf eine beeindruckende Formel-1-Bilanz zurück. Zum Vergleich: Rekordweltmeister Michael Schumacher hatte im gleichen Alter erst zwei WM-Titel, 19 Grand-Prix-Siege und zehn Polepositions auf seinem Konto. Dennoch: An "Schumi" kommt "Seb" längst noch nicht vorbei. Ein nicht nur sportlicher Vergleich.
Fahrerfaktor: Vettel oder Schumacher - wer ist der bessere?
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Vorteil Vettel
Teamfaktor: Wie stark wäre Vettel ohne Stardesigner Newey?
Was wäre Vettel nur ohne seinen Red Bull und Stardesigner Adrian Newey? Der hat insgesamt zehn Weltmeister-Autos gebaut, darunter alle Boliden, mit denen Vettel Weltmeister wurde. Dass "Seb" in der WM jedes Jahr seinen Teamkollegen Mark Webber auch ohne Stallorder klar hinter sich gelassen hat, spricht zwar für ihn. Doch Schumacher kann er in dieser Kategorie noch lange nicht schlagen.
Nach seinen ersten beiden Weltmeistertiteln 1994 und 1995 mit Benetton wechselte Schumi zum damaligen Chaos-Team Ferrari – und holte für den Traditionsrennstall im Jahr 2000 den ersten WM-Titel nach 21 Jahren. "Wenn man es schafft, mit einem Traditions-Rennstall, einer Marke voller Emotionen Rennen und Meisterschaften zu gewinnen, dann ist das nach wie vor das Nonplusultra", rät Schumacher seinem Kumpel Vettel zu einem Wechsel.
Vorteil Schumacher
Unterhaltungsfaktor: Vettel einfach zu dominant
Mit dem ersten Weltmeistertitel für die Italiener sicherte sich Schumacher nicht nur einen Platz im Herzen der Ferrari-Fans, sondern gewann auch den Respekt aller Formel-1-Liebhaber. Das ist Dominator Vettel noch lange nicht gelungen. In dieser Saison wurde "Seb" mehr als einmal von den Fans ausgepfiffen – wohl auch, weil seine Start-Ziel-Siege am Fließband einfach langweilen.
Da wünscht sich so mancher die guten, alten "Schumi"-Zeiten zurück. Zwar dominierte der Kerpener die Formel-1-WM gerade Anfang der 2000er Jahre ebenfalls nach Belieben. Doch seine Duelle gegen Damon Hill und Mika Häkkinen Ende der 90er Jahre sind bis heute legendär.
Vorteil Schumacher
Krawallfaktor: Vettel berechnend, Schumacher explosiv
Vettel hat in dieser Saison mehrfach die Krallen ausgefahren und sich als Bad Boy in Stellung gebracht. So zum Beispiel beim Überholmanöver gegen den in Führung liegenden Teamkollegen Mark Webber am Anfang der Saison in Malaysia - trotz eindeutiger Ansage der Teamleitung, den Australier gewinnen zu lassen. Im letzten Saisondrittel folgte dann der Eier-Spruch ("Wir arbeiten noch, während die anderen ihre Eier schon in den Pool hängen"), mit dem er die drückende WM-Dominanz von Red Bull erklärte. Doch beide Attacken wirkten eher kalt berechnet als hitzköpfig.
Ganz anders bei "Schumi". Zwar war auch der Rekordweltmeister von PR-Profis umgeben und gab wenig aus seinem Seelenleben preis. Doch wenn Schumacher mal explodierte, dann so richtig. Unvergessen bleibt sein Ausbruch nach dem Grand Prix von Belgien in Spa 1998: Bei starkem Regen krachte er dem plötzlich bremsenden David Coulthard ins Heck und ging dem Schotten anschließend in der Box fast an den Kragen.
Vorteil Schumacher
Glamourfaktor: Gegen Kimi und Lewis hat keiner eine Chance
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Vettel und Schumacher wirken im Vergleich dazu wie zwei Formel-1-Streber, die lieber in der Team-Garage schlafen als zu feiern und im Privatleben bieder daherkommen. So ist Schumi bereits seit 1995 mit Corinna verheiratet, Skandale sucht man vergebens. Vettel ist seit sieben Jahren mit seiner Jugendliebe Hanna Prater zusammen, die sich nur äußerst selten an der Rennstrecke blicken lässt.
Nur böse Zungen werfen Vettel Vielweiberei vor - aber nur, weil er seinen Weltmeister-Autos schon seit Jahren Frauennamen gibt. Bei "Schumi" wäre selbst so etwas undenkbar gewesen.
Dennoch: Vorteil Kimi und Lewis
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