• Die Formel 1 biegt auf die Zielgerade der Saison ein. Für Mick Schumacher geht es um seine Zukunft.
  • Er ist in den letzten Rennen der Saison zum Punkten verdammt.
  • Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um seine Zukunft.

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Ein paar optimistische Fans hatten gehofft, dass die angekündigte Pressekonferenz das Bangen um die Zukunft von Mick Schumacher endlich beenden würde. Der Termin in Austin brachte dann auch tatsächlich eine "Breaking News", allerdings nur für den Rennstall. Denn der präsentierte zum Auftakt des Heimspiel-Wochenendes einen neuen Hauptsponsor: Das Finanzunternehmen MoneyGram ist ab 2023 Geldgeber.

In finanziell schwierigen Zeiten ist das für Haas eine gute Nachricht, nach der schlagzeilenträchtigen Trennung von Uralkali rund um den Ausbruch des Ukraine-Krieges war Haas lange ohne Hauptsponsor gewesen.

Einige Fans fürchteten prompt, dass bei einer US-Firma als neuem Partner möglicherweise ein US-Pilot ins Auto gesetzt wird. MoneyGram-CEO Alex Holmes sieht in Schumacher einen "voll motivierten, jungen Mann, der einen guten Eindruck macht. Aber Günther Steiner bestimmt letztlich, wer im Auto sitzt."

Der Sponsor will sich also heraushalten, was die Lage für Schumacher zumindest nicht schlimmer macht. Denn die Situation ist vertrackt genug. Vor den Wochen der Wahrheit beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um Schumachers Zukunft.

Was sagen die Verantwortlichen?

Haas-Teambesitzer Gene Haas hatte Anfang der Woche die Marschroute klar vorgegeben: Der Rennstall will Punkte von dem 23-Jährigen sehen. Haas ließ es sich nicht nehmen, nochmals darauf hinzuweisen, dass Schumacher den Rennstall mit seinen Unfällen ein Vermögen gekostet habe. In Austin bestätigte Teamchef Günther Steiner bei RTL/ntv: "Wenn ich Leistung sage, ist das für uns: Punkte machen! Das sagen wir schon seit längerem. Wir sind, glaube ich, auch sehr fair. Wir lassen uns Zeit, haben keine Eile im Moment", so Steiner.

Er betonte zudem, dass es "immer noch 50 zu 50" stehe. "Es ist noch nichts entschieden", so der Südtiroler. Eine Entscheidung wird frühestens nach dem Mexiko-Rennen getroffen, da der Grand Prix in der Woche nach dem US-Rennen stattfindet. Danach steigen noch die Rennen in Brasilien (13.11.) und Abu Dhabi (20.11.).

Was läuft da mit Ricciardo?

Der Australier Daniel Ricciardo verliert nach der Saison sein Cockpit bei McLaren, er hat noch keinen Job für 2023. "Für uns wäre er ein Volltreffer. Er war ein Rennsieger, und jetzt ist er ohne Job. Ich schätze ihn als Fahrer, habe aber keine Ahnung, warum er im Moment keine Leistung bringt", sagte Steiner der AP.

Steiner stellt aber auch relativ deutlich klar, dass (noch) kein Kontakt besteht. "Wenn er an uns interessiert ist, hat er bestimmt keine Scheu, mich anzurufen. Ich werde ihm aber nicht hinterherlaufen", sagte Steiner. Ricciardo liebäugelt für 2023 mit einem Platz bei Mercedes als Ersatzfahrer.

Was läuft da mit Hülkenberg?

Der 35-jährige Nico Hülkenberg wird seit Wochen als Kandidat gehandelt, teilweise auch als Favorit. Steiner bestätigt Gespräche. "Ich habe mit ihm gesprochen. Ich kenne ihn seit langer Zeit. Besser, als ich Daniel kenne. Wir sprechen, aber gemacht ist noch gar nichts", so Steiner weiter. Hülkenberg bestätigte zuletzt, dass er sein Training intensiviert habe. Er ist bereit. "In ihm brennt das Feuer noch", weiß auch Steiner.

Wie ist die Lage bei Williams?

Im Traditionsrennstall Williams ist die Lage unverändert: Man sucht immer noch den Nachfolger von Nicholas Latifi, der Teamkollege von Alex Albon wird. Schumacher gilt weiterhin als Kandidat, ein anderer ist Formel-2-Pilot Logan Sargeant. Der wird am Freitag im ersten Training Kilometer im Williams sammeln und einen Eindruck im Formel-1-Auto hinterlassen dürfen. Interessant: Auf die Frage, ob er auch andere Teams in Betracht ziehe, sagte Schumacher: "Ich bin glücklich da, wo ich bin."

Wie äußert sich der Teamkollege?

Kevin Magnussen macht sich für Schumacher stark. Der habe sich "im Laufe des Jahres stark verbessert. Am Anfang hat ihm ein bisschen Vertrauen ins Auto gefehlt, aber inzwischen ist er für mich richtig schwierig zu schlagen. Ich finde, so, wie er derzeit fährt, verdient er definitiv ein Cockpit in der Formel 1."

Was sagt Schumacher selbst?

Mick Schumacher besuchte die Ranch von Mama Corinna in Dallas. "Wir sind mit den Can-Am’s gefahren, hatten Spaß, haben ein bisschen abgeschaltet und Zeit mit meiner Schwester und den Pferden verbracht", sagte Schumacher: "Ich freue mich auf das Rennen, bin ganz heiß darauf. Wir wissen, dass es für uns in letzter Zeit schwer war. Hoffentlich sind wir in der Lage, das bei unserem Heimrennen zu drehen."

Schumacher wurde auf die Aussage von Gene Haas, er koste wegen seiner Unfälle ein Vermögen, angesprochen. Schumacher reagierte cool. "Gene ist mein Boss. Gene hat alles Recht, seine Kommentare abzugeben. Ist ja nix, was nicht bekannt war vorher. Das ist etwas, was klar ist und was der Fall war. Von daher: angenommen."

Steiner geht davon aus, dass seinem Schützling die problematische Ausgangsposition sowieso keine Probleme bereitet. "Ich denke, er kann damit umgehen. Wir waren nach Japan im selben Flieger. Er war ziemlich guter Stimmung. Er weiß, um was es geht. Er ist ja in einer Rennfahrerfamilie aufgewachsen. Es ist Teil seines Jobs", so Steiner.

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Wie stehen die Chancen für Schumacher in Austin?

Schumachers Aussichten für das Rennen in Austin stehen nicht schlecht, von der Charakteristik her erinnert der Kurs, zum Beispiel bei den schnellen Kurven-Kombinationen, an Silverstone. Dort fuhr Schumacher seine ersten Formel-1-Punkte ein. "Austin ist eine Strecke, von der wir erwarten, dass sie unserem Auto sehr gut liegt. Sie ist ganz ähnlich wie Silverstone, was die Kräfte betrifft, und vielleicht auch Österreich. Hier ist eher das Heck die Limitierung, was für unser Auto keine schlechte Sache ist", sagte er. Und kündigte an: "Ich freue mich darauf, in den Staaten hoffentlich in die Punkte zu fahren." Damit das Bangen endlich beendet ist.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenzen
  • TV-Übertragung
  • rtl.de: Steiner-Interview
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