Hannover 96 gewinnt im neunten Anlauf erstmals nach dem Abstieg aus der Bundesliga im Sommer ein Heimspiel. Der VfL Osnabrück schiebt sich durch den Derby-Sieg in Kiel in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Fürth folgt nach seinem Heimsieg über den VfL Bochum mit knappem Abstand.
Bundesliga-Absteiger Hannover 96 hat seine Negativ-Heimserie beendet und den ersten Sieg vor eigenem Publikum in der laufenden Saison gefeiert.
Die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak drehte beim 3:2 (1:1) am Samstag gegen Erzgebirge Aue zweimal einen Rückstand und durfte sich als letzte aller Mannschaften aus den höchsten drei deutschen Fußball-Ligen in dieser Spielzeit über einen Heimsieg freuen.
Hendrik Weydandt und Genki Haraguchi ließen die meisten der 26.200 Zuschauer im Hannoveraner Stadion mit ihren Toren in der 75. und 90. Minute ausgelassen jubeln.
In einer im zweiten Durchgang packenden Partie brachte John Patrick Strauß die Gäste aus Sachsen in der 16. Minute sehenswert in Führung. Der 23 Jahre alte Außenverteidiger hob den Ball von vor dem rechten Strafraumeck in den linken Winkel.
Hannover fiel zunächst nicht viel ein, doch im Anschluss an eine Ecke kamen die Gastgeber dennoch zum Ausgleich. Kapitän Marvin Bakalorz setzte sich energisch durch und traf per Kopf (32.). Das 1:1 gab den 96ern Rückenwind. Emil Hansson (35.) und Weydandt (39.) nutzten ihre Chancen aber nicht.
Nach dem Seitenwechsel schockte Bakalorz die Gastgeber mit einem Eigentor (49.) zunächst. Dann legte Hannover jedoch deutlich zu und durfte nach den Treffern von Weydandt und Haraguchi feiern.
Der VfL Osnabrück hat seit sieben Spielen nicht verloren
Der VfL Osnabrück beendete parallel die Siegesserie von Holstein Kiel und setzte den eigenen Erfolgslauf fort. Der Aufsteiger aus Niedersachsen setzte sich in Kiel mit 4:2 (1:2) durch und ist nun seit sieben Spielen ohne Niederlage. Die Kieler mussten hingegen die erste Pleite nach drei Siegen hinnehmen.
U21-Nationalspieler Janni Serra (10.) mit seinem fünften Saisontreffer und Alexander Mühling (42.) per Handelfmeter hatten die lange Zeit überlegenen Gastgeber zweimal in Führung gebracht.
Marcos Alvarez (31.) mit einem verwandelten Foulelfmeter und einem direkten Freistoß vier Minuten nach der Pause sorgte zweimal für den Ausgleich. Der frühere Münchner Bayer Alvarez schraubte seine Torquote in der laufenden Saison auf acht nach oben. David Blacha (63.) und Bryan Henning (77.) machten den zweiten VfL-Auswärtssieg der Saison perfekt.
Durch die Rote Karte für Jonas Meffert (81.) wegen Schiedsrichterbeleidigung musste Holstein die Schlussphase in Unterzahl spielen.
Durch den Sieg haben die Osnabrücker nun Kontakt zu den Aufstiegsplätzen, Kiel verpassten indes den Anschluss an die vorderen Ränge.
Holstein dominierte über weite Phasen die Partie. Vor allem in der ersten Halbzeit erspielten sich die Schleswig-Holsteiner zahlreiche Chancen und hätten zu Pause durchaus deutlicher führen können.
Das wunderbare Freistoßtor von Alvarez kurz nach dem Wechsel zum 2:2 brachte die Kieler aus dem Tritt. Die Osnabrücker gewannen mehr und mehr Zweikämpfe und waren bei Kontern stets gefährlich. Am Ende hatten sie noch bei Pfostenschüssen Pech.
Fürth dankt Branimir Hrgota
Die SpVgg Greuther Fürth stoppte dank eines Doppelpacks seines Stürmers Branimir Hrgota die kleine Durststrecke. Gleichzeitig stoppte der Schwede den Aufwärtstrend des VfL Bochum.
Die Franken gewannen nach zuvor drei Spielen ohne Sieg dank des Doppelpacks von Hrgota (17. und 87. Minute) 3:1 (1:0) gegen die Westfalen und festigten mit 22 Punkten aus 16 Spielen ihre Position im gesicherten Tabellenmittelfeld.
Die erste Führung durch Hrgota glich Silvere Ganvoula (70.) aus. Nach dem erneuten Hrgota-Treffer machte Jamie Leweling (90.+3) alles klar.
Der VfL, der zuvor aus vier Spielen ohne Niederlage acht Punkte holte, befindet sich mit 17 Zählern weiter im Bereich der Abstiegszone.
Bochum hatte vor 8.875 Zuschauern im ersten Durchgang zwar mehr Ballbesitz, war aber nur selten zwingend. Der ehemalige Bundesligaprofi Hrgota traf nach einer Hereingabe von Harvard Nielsen zum 1:0.
Die Gastgeber, bei denen Marco Caligiuri (Muskelfaserriss) und Paul Seguin (Gelbsperre) fehlten und Daniel Keita-Ruel zunächst draußen blieb, waren eigentlich im zweiten Durchgang am Drücker. Doch in einen riskanten Seitenwechsel von Tobias Mohr spritzte Bochums Danny Blum, der für Ganvoula auflegte. Hrgota und Leweling machten den späten Fürther Erfolg trotz des schweren Patzers von Mohr noch klar. (hau/dpa)
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