Othmane El Idrissi
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Die Spieler des SV Darmstadt 98 versammeln sich im Kreis und motivieren sich vor dem Saisonauftakt gegen Fortuna Düsseldorf. Voller Hoffnung und Kampfgeist blicken sie auf das bevorstehende Spiel – doch was ihnen bevorsteht, ahnen sie in diesem Moment noch nicht.
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Die Darmstadt-Fans sind voller Vorfreude auf das erste Spiel der Saison und zeigen ihre Unterstützung mit einem Sponsoren-Banner. Ihre Gesänge und Anfeuerungsrufe hallen durch das Stadion. Die Spannung in der Luft ist greifbar.
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Torsten Lieberknecht, Trainer des SV Darmstadt 98, ist gespannt, wie sich sein Team in der Saisoneröffnung gegen Düsseldorf schlagen wird. Der 51-Jährige hofft bei der ersten echten Bewährungsprobe seiner Mannschaft auf eine starke Leistung und ein positives Ergebnis.
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Das mit Spannung erwartete Debüt von Othmane El Idrissi steht kurz bevor. Alle Augen sind auf den 17-Jährigen gerichtet, als er in der 75. Minute eingewechselt wird, um Darmstadt beim Kampf um den Sieg zu helfen. Nachdem das Team in der zweiten Halbzeit durch ein Eigentor von Aleksander Vukotic (55.) in Rückstand geraten ist, hofft man, dass der junge El Idrissi frischen Wind bringt und die Wende einleitet.
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Doch das Debüt nimmt eine unerwartete Wendung: Der Deutsch-Marokkaner El Idrissi zieht in der 83. Minute eine Notbremse gegen den Fortuna-Spieler Jona Niemec.
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Folglich sieht das Lilien-Talent nur acht Minuten nach seiner Einwechslung vom unparteiischen Dr. Robert Kampka Rot für sein Foul. Das vielversprechende Debüt von El Idrissi endet damit abrupt. Der viel erhoffte Beitrag des 17-Jährigen zur Wende bleibt aus, Darmstadt muss die verbleibende Zeit in Unterzahl bestreiten.
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Für El Idrissi liegen Traum und Albtraum nur acht Minuten auseinander. Mit seiner Notbremse wird er zum jüngsten Zweitliga-Spieler, der bei seinem Debüt vom Platz fliegt und zum drittjüngsten Rotsünder der Liga-Geschichte. Unter Tränen verlässt El Idrissi anschließend das Spielfeld, doch Vorwürfe muss er keine hören. Im Gegenteil: Seine Mitspieler bieten ihm aufmunternde Worte und tröstende Schulterklopfer an. "Es schmerzt, dass er wegen eines so kurzen Zupfers, den er für das Team gemacht hat, mit Rot vom Platz fliegt," erklärt Routinier Klaus Gjasula. "Das ist eine harte Prüfung für ihn, aber er wird gestärkt daraus hervorgehen."
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Auch Mittelfeldspieler Paul Will verteidigt den jungen Spieler: "Otto kann man keinen Vorwurf machen. Die Situation war so, dass er letztlich nichts mehr hätte tun können. Solche Entscheidungen müssen wir vorher klären", erklärt Will. "Jeder, der schon einmal Fußball gespielt hat, weiß, wie belastend so eine Situation ist. Wenn ein Spieler allein auf das Tor zuläuft, hast du nur Bruchteile von Sekunden, um zu reagieren." Besonders bemerkenswert ist die Reaktion der Darmstädter Fans, die nach dem Abpfiff lautstark "El Idrissi"-Sprechchöre anstimmen, um ihren jungen Spieler zu unterstützen.