Die 0:4-Pleite gegen Nürnberg hat bei der SpVgg Greuther Fürth harte Konsequenzen. Trainer Zorniger und Manager Azzouzi müssen gehen. Erstmal gibt es Übergangslösungen.
Die niederschmetternde Derby-Pleite gegen den 1. FC Nürnberg mit Trainer
"Es war mir eine riesengroße Ehre, an der Entwicklung des Vereins maßgeblich beteiligt zu sein, für mich war es immer mehr als nur ein Arbeitgeber. Deshalb wird sicherlich jeder verstehen, dass ich das erstmal verarbeiten muss", sagte Azzouzi. Präsident Volker Heißmann sprach von einem "sehr traurigen Tag" und würdigte die Verdienste des Managers. Der Aufsichtsrat hatte dennoch einstimmig beschlossen, Azzouzi von seinen Aufgaben zu entbinden.
Erstmal Übergangslösungen
Wer den Trainerposten bis zum Saisonende übernimmt, ist offen. Bis zur Winterpause soll interimsweise Leo Haas, der Cheftrainer der U23, die Aufgabe ausüben. Die sportliche Führung der Profimannschaft soll bis zum Winter von Stephan Fürstner, Sportlicher Leiter der Akademie, vorübergehend übernommen werden.
Zorniger (57) war im Oktober 2022 als Fürther Trainer verpflichtet worden. Ende vergangenen Jahres war sein Vertrag bis zum 30. Juni 2026 verlängert worden. Nach Rang zwölf in seiner ersten Spielzeit verbesserten sich die Franken unter seiner Führung in der vergangenen Spielzeit auf Platz acht.
Sportliche Entwicklung missfiel der Vereinsführung
In dieser Saison hatte Fürth nach einem guten Saisonstart mit acht Punkten aus vier Spielen eine Negativserie von zuletzt fünf Spielen ohne Sieg hinnehmen müssen. In der Tabelle belegt die Spielvereinigung Rang zwölf. "Grund ist die sportliche Entwicklung in den letzten Wochen", hieß es von Vereinsseite zum Anlass der Trennung.
Auch Trainer-Assistent Jurek Rohrberg muss seinen Posten räumen. Haas wird seinen Co-Trainer Julian Kolbeck mit zu den Profis nehmen, der die Co-Trainer Stefan Kleineheismann und Marco Konrad ergänzen wird.
Azzouzi-Trennung erfolgt überraschender
Unerwartet erfolgte die Trennung von Azzouzi. Der Verein hatte ihn vor sieben Jahren als Sportdirektor verpflichtet, später wurde er Sport-Geschäftsführer. Der heute 53-Jährige war nach dem Ende seiner Spielerkarriere, in der er mehrere Jahre für die Franken spielte, bereits von 2005 bis 2012 in verschiedenen Positionen für die Fürther tätig gewesen. Nach seiner langen Station bei der Spielvereinigung arbeitete er beim FC St. Pauli und zuletzt bei Fortuna Düsseldorf als Sportdirektor, ehe ihn der Kleeblatt-Club im November 2017 zurückholte.
"Wir alle schätzen Rachid. Sein Name wird immer mit den größten Erfolgen der jüngeren Vereinsgeschichte eng verbunden sein. So schwer es uns gefallen ist, sehen wir aber dennoch die Notwendigkeit, für grundlegende Veränderungen zu sorgen, um angepasste Strukturen und Prozesse einzuführen", sagte Präsident Heißmann.
Holger Schwiewagner wird erst einmal als alleiniger Geschäftsführer die kaufmännische und sportliche Führung verantworten. "Das war die wohl schwierigste Entscheidung in meiner bisherigen Amtszeit. Rachid Azzouzi hat große Verdienste um den Verein", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Köhr zur Trennung von Azzouzi. "Wir sind überzeugt, dass es einen kompletten sportlichen Neuanfang braucht." (dpa/jum)
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