Im Duell des drittschlechtesten Heim-Teams mit der zweitschlechtesten Gäste-Mannschaft setzt sich Gastgeber Holstein Kiel durch. Der FC St. Pauli agiert zu fehlerhaft und steckt ganz tief im Abstiegskampf.
Holstein Kiel hat seinen Aufschwung in der 2. Fußball-Bundesliga fortgesetzt und die Abstiegssorgen des FC St. Pauli noch einmal vergrößert. In dem mit Spannung erwarteten Nordderby behielten die Kieler am Montagabend dank der Treffer von Salih Özcan (30. Minute) und Janni Serra (69.) mit 2:1 (1:0) die Oberhand und verbesserten sich in der Tabelle auf den sechsten Rang.
Vor 14.129 Zuschauern im Holstein-Stadion war der Treffer von Henk Veerman (50.) am Ende zu wenig für den Kiezclub. Die Hamburger warten nun schon fast ein Jahr auf einen Auswärtssieg und liegen nur noch einen Punkt vor dem Relegationsrang. Veerman verschoss in einer turbulenten Nachspielzeit noch einen Handelfmeter (90.+4). Danach hatte St. Pauli noch eine weitere Großchance, doch die Kieler konnten einen indirekten Freistoß aus knapp fünf Metern noch entschärfen.
Bornemann: "Einen Punkt hätten wir verdient gehabt"
"Das war eine spektakuläre Endphase mit dem nicht wirklich guten Ende für uns", haderte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann. "Einen Punkt hätten wir verdient gehabt." Pechvogel Veerman war untröstlich über seinen Fehlschuss: "Das kann passieren, ist aber mein Fehler."
Grünes Licht für das Match hatten die zuständigen Behörden in Kiel am Montagmittag erteilt, nachdem das Orkantief "Sabine" seinen Höhepunkt am Sonntagabend hatte, ohne Schäden im Stadion zu hinterlassen. Die Gäste traten die rund 100 Kilometer lange Anreise wie geplant erst am Spieltag an und verbrachten die Zeit in einem Tageshotel. Als sie auf dem Rasen standen, schienen sie den Anpfiff verschlafen zu haben.
Holstein indes steigerte sich zunehmend und hätte nach einem fatalen Rückpass von St. Pauli-Stürmer Veerman durch Emmanuel Iyoha fast die Führung erzielt, doch der für Fabian Reese ins Team gerückte Stürmer scheiterte an Robin Himmelmann (21). St. Paulis Keeper parierte kurz darauf auch Jonas Mefferts Schuss (27.), gegen den frei stehenden Özcan war er aber machtlos. St. Pauli gelang offensiv fast nichts.
Nach dem Wechsel ging ein Ruck durch das Gäste-Team, für das der starke Veerman die erste richtige Chance zum Ausgleich nutzte. Danach wurde St. Pauli besser, doch der gerade erst eingewechselte Serra kam gegen die schläfrige Abwehr zu einem leichten Kopfballtor. St. Paulis Coach Jos Luhukay wechselte in der Schlussphase noch zwei weitere Offensivkräfte ein, doch das änderte dank des doppelten Pechs nichts mehr an dem neuerlichen Rückschlag für die auswärtsschwachen Gäste. (ash/dpa)
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