Der FC Ingolstadt gewinnt auch nach der Verpflichtung von Jens Keller als neuem Trainer nicht. Tabellenführer Hamburger SV entführt am 15. Spieltag der 2. Bundesliga alle drei Punkte aus Oberbayern. Den höchsten Tagesieg feiert HSV-Verfolger 1. FC Köln. Die ärgerlichste Schlussphase erlebt der FC St. Pauli in seinem Duell mit Dynamo Dresden.
Spitzenreiter Hamburger SV hat die lange Misserfolgsserie des FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga am Tag vor dem Arbeitsbeginn des neuen Trainers Jens Keller verlängert.
Der Bundesliga-Absteiger gewann am Samstag mühevoll im Audi Sportpark mit 2:1 (1:0). Freistoßschütze Aaron Hunt (28. Minute) und Hee-Chan Hwang (51.) trafen für den Aufstiegsfavoriten. Der 19-jährige Fatih Kaya verkürzte für die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber (54.).
Der HSV bestimmte vor 13.500 Zuschauern das Spiel.
An diesem Sonntag wird der ehemalige Schalker Keller als schon dritter Trainer in dieser Saison seine Rettungsmission bei den Oberbayern antreten.
U19-Coach Roberto Pätzold hatte als Zwischenlösung fast alles im Vergleich zu Nouri verändert. Er ging zurück zur Viererkette und brachte etliche Youngster. Im Tor debütierte Fabijan Buntic.
Die Schanzer rannten und kämpften, fußballerisch reifer aber war der HSV, angeführt von Dirigent Hunt. Beim zweiten Tor spielte Lewis Holtby Torschütze Hwang wunderbar frei.
Kayas Kopfballtor erzeugte neue Spannung. Der FCI kämpfte vergebens, Konstantin Kerschbaumer scheiterte kurz vor Ende an HSV-Torwart Julian Pollersbeck (89.).
Union Berlin - Darmstadt 98
Der 1. FC Union Berlin bleibt erster Verfolger des Spitzenduos aus Hamburg und Köln. Die Berliner gewannen am Samstag mit 3:1 (2:0) gegen den SV Darmstadt 98. Damit bleiben die Eisernen in dieser Saison ungeschlagen und auf Platz drei.
Der überraschend für Sebastian Polter von Beginn an aufgebotene Sebastian Andersson erzielte die ersten beiden Treffer (28./42. Minute), Darmstadts Kapitän Aytac Sulu markierte zudem ein Eigentor (65.). Torjäger Serdar Dursun erzielte den Treffer für die Gäste (73.), die die dritte Niederlage in Serie kassierten.
Die Partie wurde in der ersten Halbzeit von einem Stimmungsboykott der 21.474 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei begleitet.
Bis zum Pausenpfiff schwieg das Publikum, lediglich drei Protest-Plakate waren ausgerollt - auch von den Gästefans aus Darmstadt. Sie sprachen sich gegen Montagsspiele aus und nahmen die Vereine in die Pflicht, gegen Anstoßzeiten unter der Woche vorzugehen.
1. FC Köln - SpVgg Greuther Fürth
Auch ohne seine Star-Spieler
Mit 30 Punkten bleibt der FC, der zuvor 8:1 gegen Dresden und 3:0 in Darmstadt gewonnen hatte, Zweiter und hält damit klar Kurs auf die direkte Erstliga-Rückkehr.
Die in dieser Saison bisher starken Fürther, bei denen Maximilian Bauer die Gelb-Rote Karte sah (51.), haben nun sieben Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz.
Die FC-Fans unter den 49.700 Zuschauern hatten vergeblich auf das Comeback des zurückgekehrten Torjägers Modeste gehofft, dessen Spielerlaubnis noch nicht vorlag. Nationalspieler Hector fehlte verletzt.
Dennoch waren die Gastgeber klar überlegen. Doch beim Führungstor lagen gleich zwei deutliche Abseitsstellungen vor, erst von Vorlagengeber Terodde, dann von Drexler.
Fürths Bauer hatte in der 43. Minuten nach einem harten Foul an Cordoba Glück, nur Gelb zu sehen. Nach dem elfmeterreifen Foul an Drexler flog er dennoch vom Platz, Terodde sorgte für die Entscheidung.
FC St. Pauli - Dynamo Dresden
Der FC St. Pauli hat die große Chance verpasst, dem Spitzentrio ganz dicht auf den Fersen zu bleiben. Im Heimspiel gegen Dynamo Dresden führten die Hanseaten am Samstag bis kurz vor Schluss, mussten sich am Ende aber mit einem 1:1 (0:0) begnügen.
Damit weisen die Hanseaten, die nur eins der jüngsten zehn Spiele verloren haben, als Vierte nun zwei Punkte Rückstand auf den auf dem Relegationsplatz stehenden 1. FC Union Berlin auf.
Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion brachte Jeremy Dudziak (47. Minute) den Kiezklub in Führung, die Jannik Müller (86.) aber noch egalisieren konnte.
Die Dresdner warten in der 2. Liga weiter auf ihren ersten Sieg am Millerntor, bleiben aber weiter im Tabellen-Mittelfeld.
Die Fans beider Vereins hielten sich in den ersten 45 Minuten an den wegen der Zerstückelung der Spieltage bundesweit vereinbarten Stimmungsboykott. © dpa
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