Zum zweiten Mal hintereinander ist Tim Walter mit dem Hamburger SV erst in der Relegation mit dem Versuch gescheitert, den Klub in die Bundesliga zurückzuführen. Im Rahmen der Spiele gegen den VfB Stuttgart gab Walter alles. Das war manchen Beobachtern zu viel. Sie sparten nicht mit Kritik am Hamburger Trainer. Die hat Walter nun aufgegriffen.
Aufbrausend, provokant, polarisierend – Trainer Tim Walter vom Hamburger SV hat sich gegen Kritik an seinem Auftreten gewehrt. "Ich bin fußballverrückt, emotional – und wenn ich Dinge als ungerechnet empfinde, manchmal auch aufbrausend", sagte Walter der "Sport Bild": "Ich mache alles, um meine Mannschaft zu beschützen. Es ist meine Familie. Jeder, der ein Teil davon ist, steht unter meinem Schutz." Seine Aufgabe sei es, "bei guten und schlechten Zeiten im Wind zu stehen. Das mache ich gerne. Ich habe die Energie dazu", ergänzte Walter.
Der 47-Jährige hatte in der abgelaufenen Saison 2022/23 mit dem HSV – wie schon im Jahr zuvor – in der Relegation den Aufstieg in die Bundesliga verpasst.
Kritik an Walter von Mario Basler, Lotto King Karl und Heribert Bruchhagen
Bereits nach dem 0:3 bei Walters Ex-Verein VfB Stuttgart hatte es seitens des Ex-Nationalspielers
Vor dem Rückspiel legte Lotto King Karl, legendärer Stadionsprecher in der HSV-Vergangenheit, in einem Interview mit dem Sportportal "ran.de" nach. Walter verkörpere "einen Trainer-Typen, der irgendwann nervt und sich verbraucht", sagte er. "Diese Art, gegnerischen Spielern die Bälle wegzukicken und 25 Prozent der körperlichen Energie darauf zu verwenden, den vierten Offiziellen zu bearbeiten, sagt mir nicht zu." Walters Art sei "anstrengend und unhanseatisch".
Nach dem 1:3 im Rückspiel meldete sich auch der frühere HSV-Boss Heribert Bruchhagen zu Wort und wertete Walters Verhalten an der Seitenlinie als übertriebene Selbstdarstellung.
Tim Walter: "Mit diesem Fundament können wir weiterarbeiten"
In der nächsten Saison soll Walter mit dem HSV trotzdem die Rückkehr auf die große Bühne im dritten Anlauf gelingen. "Wir haben in den zwei Jahren nicht alles richtig gemacht, sonst hätten wir am Ende noch mehr Punkte geholt. Trotzdem können wir mit dem Fundament, das wir haben, gut weiterarbeiten", sagte Walter, dessen Vertrag bis 2024 läuft: "Das heißt nicht, dass alles gut ist. Natürlich sind wir intern sehr kritisch, wissen, dass wir neue Impulse und punktuell auch frisches Blut brauchen. Das ist wichtig, um den Verein weiterzubringen."
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.