Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht zitiert vor dem Spiel beim FC Bayern München nicht nur Michael Zorc, sondern auch eine bekannte Pop-Sängerin. Gertjan Verbeek erklärt auf ganz banale Weise, warum der 1. FC Nürnberg bei Bayer Leverkusen verlieren wird. Und wir haben den Beweis: Statistiken sollte man einfach nicht trauen! Die etwas andere Vorschau zum 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga.
Bayern-Jagd nach CL-Debakel
Mensch Bayer, was war das denn am vergangenen Mittwoch? 0:5 gegen Manchester United?! Und das als eines der Top-Teams der Bundesliga?! Als Bayern-Jäger Nummer eins?! Wir fragen uns: Müssen wir unser "die-Bundesliga-ist-die-beste-Liga-der-Welt-und-erst-Recht-viel-besser-als-die-Premier-League-Denken" ad acta legen?
In Leverkusen hat man auf solche Gedankenspiele keine Lust. Und auch keine Zeit. Am Samstag ist nämlich wieder Bundesliga. Und mit dem "Glubb" aus Nürnberg kommt eine Mannschaft, die die Werkself schlagen muss. Schließlich sind die Franken immer noch sieglos. Dieses "Kunststück" gelang zum gleichen Zeitpunkt der Saison zuletzt dem MSV Duisburg 1994/95.
Selbst wenn Leverkusen in den vergangenen drei Heimspielen gegen Nürnberg nur einen Treffer erzielte, rechnen wir fest mit einem Bayer-Sieg. Den Grund dafür liefert uns Nürnberg-Trainer Gertjan Verbeek: "Wir sind nicht Manchester United." So banal und so richtig.
Von Fahnen, Flaggen und Dido
Eine Woche ist es bereits her, dass die Bayern mit 3:0 in Dortmund gewannen. Erinnern Sie sich? Götze. Einwechselung. Pike. Tor.
Ist doch alles kalter Kaffee, sagen Sie? Ja, da haben Sie durchaus Recht. Aber Torsten Lieberknecht hat uns diese Partie wieder ins Gedächtnis gerufen. Der Braunschweig-Coach gab dem "kicker" im Vorfeld der Partie beim FC Bayern ein Interview und sagte: "Wir hissen nicht die weiße Fahne."
Das klingt nicht nur verdächtig nach einem Dido-Song, sondern auch nach Michael Zorc. Der BVB-Sportdirektor sagte in der Vorwoche ebenfalls im "kicker": "Wir hissen niemals und vor niemanden die weiße Flagge."
Wer es noch nicht wusste: Zwischen einer Fahne und einer Flagge besteht kein Unterschied. Sprachlich gesehen. Leider sehr wohl zwischen Dortmund und Braunschweig. Sportlich gesehen. Und umso mehr zwischen Bayern und Braunschweig. Vielleicht wäre es für die Eintracht deshalb ratsam, eine weiße Fahne einzupacken. Nur für den Notfall.
Vertraut der Statistik!
Sollte Dortmund nach der Niederlage gegen die Bayern auch in Mainz verlieren, wird vielleicht Mönchengladbach die Nummer eins unter den Borussen. Mit einem Erfolg gegen Freiburg am Sonntag könnten die "Fohlen" dann auf Rang drei springen. Wer hätte vor wenigen Wochen damit gerechnet?
Und die Voraussetzungen für einen Sieg sind sehr gut. Das sagt zumindest die Statistik. Schließlich verlor Gladbach zuletzt vor 18 Jahren ein Heimspiel gegen Freiburg.
Aber aufgepasst, die Voraussetzungen für einen Sieg sind sehr schlecht. Das sagt zumindest die Statistik. Schließlich gewann Gladbach nur eines der vergangen acht Duelle gegen Freiburg.
Ist also klar, wie das Spiel ausgehen wird, oder?
Treffen sich zwei Lieblingsgegner ...
Ach Statistik, Du bist so was Herrliches! Dich kann ich so lange drehen und wenden, bis Du mir passt. Auch vor dem Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfB Stuttgart. Bin ich Schalke, sage ich: "Juhu, der VfB Stuttgart kommt. Mein absoluter Lieblingsgegner! 27 Mal hab ich die Schwaben schon zuhause besiegt. So oft wie keine andere Mannschaft in meiner Bundesliga-Geschichte."
Tja, und bin ich Stuttgart, sage ich: "Juhu, ich fahre zum FC Schalke. Mein absoluter Lieblingsgegner! 41 Mal hab ich die Gelsenkirchener schon besiegt. So oft wie keine andere Mannschaft in meiner Bundesliga-Geschichte."
Ach Statistik, Du bist so was Herrliches! Aber irgendwie auch eine falsche Schlange.
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