Für alle Vereine, die noch den Weltpokal gewinnen können, steht der letzte Spieltag vor der Winterpause an - alle anderen müssen unmittelbar vor Weihnachten dann noch einmal ran. Ein Blick auf den Spielplan zeigt diese Woche vor allem eines: Es wird Tore in Hülle und Fülle geben. Dazu ein Topspiel, das keines ist und ein Kräftemessen zwischen Champions- und Europa-League: Das ist die etwas andere Vorschau auf den 16. Spieltag.
Neun Tore gegen den HSV
Für den Hamburger SV wird es dieses Wochenende finster: Wenn man die Statistiken nüchtern betrachtet, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass es am Samstag beim FC Bayern München neun Gegentore setzen wird. Bayern gewann gegen Werder mit 7:0, der HSV unterlag Bremen mit 2:0 - macht also neun Tore Unterschied.
Zu einfache Rechnung? Dann eben so: Bayern gewann gegen Dortmund mit 3:0, der HSV unterlag dem BVB mit 6:2 - macht auch neun Tore. Und wie ging die Partie im letzten Jahr nochmal aus? Eben, 9:2 für Bayern. Interessant wird nur die Frage, ob der HSV selbst auch treffen kann. Da ist die Statistik nicht ganz so eindeutig.
Zehn Stück bei Hoffenheim gegen Dortmund
Um vorhersagen zu können, dass in dieser Partie die meisten Tore des Spieltags fallen werden, muss man kein Hellseher sein - die ja eh meistens daneben liegen. Die TSG 1899 Hoffenheim hat in der Saison bereits 34 Tore geschossen, der BVB sogar 35. Dazu kommt, dass die TSG mit 35 Gegentoren auch noch die schlechteste Abwehr der Liga stellt.
Das heißt: BVB-Stürmer Robert Lewandowski wird sich alleine mit diesem Spiel die Torjägerkanone sichern können, wenn er sich einigermaßen zusammenreißt. Auf der anderen Seite wartet auf die Hoffenheimer Stürmer eine Innenverteidigung, die selbst Jürgen Klopp vor der Saison für unmöglich gehalten haben dürfte: Weil Sokratis gesperrt ist, tritt wohl Marian Sarr den Dienst neben dem Ersatz des Ersatzmanns, Manuel Friedrich, an.
Das wird also definitiv die torreichste Begegnung des Spieltags - und weil bei Bayern gegen den HSV schon neun Stück schießt, bedeutet das hier mindestens zehn Tore.
Topspiel? Welches Topspiel?
Da hat die DFL Sky mal wieder über's Ohr gehauen: VfL Wolfsburg gegen VfB Stuttgart soll das Topspiel des Wochenendes sein. Der VfL war noch nicht mal richtig interessant, als er unter Felix Magath Meister wurde, und das einzige, was beim VfB top ist, ist die Frisur von Trainer Thomas Schneider. Schnell zum nächsten Spiel.
Champions League gegen Europa League
Die beiden Gewinner des letzten Spieltags der Champions League treffen auf die beiden Europa-League-Teams. Bei FC Schalke 04 gegen den SC Freiburg wird sich zeigen, ob der SC tatsächlich mal eine Reaktion zeigt und das Ausscheiden im Europapokal vergessen lässt. Immerhin hat der Klub unseren Ratschlag befolgt und ist brav aus der Europa League ausgeschieden, so dass er sich ganz darauf konzentrieren kann, den Abstieg zu verhindern.
Bei Schalke dürfte es dagegen das letzte Heimspiel für Trainer Jens Keller werden. Vielleicht gönnen ihm seine Spieler ja einen versöhnlichen Abschied vom Publikum. Denn dass er 2014 noch Trainer der Knappen ist, das glaubt trotz des Siegs in der Champions League vermutlich nicht einmal Keller selbst.
Im anderen Sonntagsspiel treffen mit Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt zwei Teams aufeinander, die beide in Europa glänzen konnten. In der Liga liegen aber Welten zwischen beiden Mannschaften. Leverkusen ist seit dem Sieg beim BVB der letzte verbliebene Bayern-Jäger und hat nur damit zu kämpfen, trotz Werksclub-Daseins den Spielern nicht die Gehälter zahlen zu können, die diese gerne hätten. Frankfurt soll nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Vizemeister-Titel sein.
Die Eintracht schafft es dagegen einfach nicht, in der Liga die Qualität zu zeigen, die sie in Europa auf den Platz bringt. Eine Niederlage in Leverkusen und sie könnte erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder auf einen Abstiegsplatz rutschen. Vielleicht hätte ein Ausscheiden in der Europa League ja auch seine Vorteile gehabt. Obwohl wir dann vermutlich gerade über potentielle Nachfolger für Armin Veh diskutieren würden.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.