Bayer Leverkusen hat sich das 2:2 beim FC Bayern wirklich verdient, das Ergebnis geht vollkommen in Ordnung, findet Holger Badstuber. Beim Rekordmeister macht der ehemalige Bayern-Star derweil eine Schwachstelle aus.
Servus Fußball-Freunde!
"Ach, come on, wir spielen Fußball!" – Ich kenne
Diesen Elfer in der 94. Minute nach dem Zweikampf zwischen
Aber ich muss auch sagen: Bayer Leverkusen hat sich das 2:2 beim FC Bayern wirklich verdient, das Ergebnis war vollkommen in Ordnung. Insgesamt war es ein offenes, lebhaftes Spiel, unterhaltsam mit vielen Chancen, Torwart-Paraden, einfach ein toller Abend für Fußball-Deutschland.
Leverkusen kann Bayern ins Wanken bringen
Es war ein Beweis dafür, dass Bayer in der Lage ist, den Serienmeister FCB in dieser Saison ins Wanken zu bringen. Aktuell lebt das Team von
Vor allem bei den Feinheiten, wie ein Spiel kontrolliert werden kann, nämlich durch Tempowechsel, Nervenstärke, Disziplin und Klasse.
Ich kenne Xabi Alonso noch als Kollegen beim FC Bayern – die Eigenschaften, die er als Spieler hatte, gibt er jetzt weiter an seine Mannschaft. Er ist akribisch, ganz nah dran, emotional. Er hat eine gute Verbindung zu seinen Spielern und bringt durch seine Vita und Art eine natürliche Autorität mit. Xabi Alonso ist auf dem Erfolgsweg und wird diesen so schnell mit Leverkusen auch nicht verlassen.
Die Leverkusener sind frisch, wirken homogen und bleiben in hitzigen Phasen bei ihrer Spielidee. Diese Mannschaft macht Spaß. Respekt habe ich auch dafür, wie es Leverkusen im Sommer verstanden hat, den Kader punktuell nach den Ideen des Trainers zu verstärken.
Dem FC Bayern fehlt ein echter Rechtsverteidiger
Das ist auch gleichzeitig der große Unterschied zum FC Bayern. Da muss ich ehrlich sagen, dass die Rechtsverteidiger-Position eine große Baustelle bleibt. Laimer kann das spielen, aber er hat das Wesen eines Mittelfeldspielers. Es fehlt ein echter Rechtsverteidiger im Kader. Das ist ein ernstes Problem.
Vor allem gegen Mannschaften, die so brillant durch die Mitte kombinieren wie Leverkusen, wird ebenso offensichtlich, dass eine statische Sechs weiter dringend benötigt wird. Ich habe in meiner vorigen Kolumne schon auf die Wichtigkeit eines Spielers hingewiesen, der für die Balance zwischen Defensive und Offensive sorgt.
Gegen Leipzig im Supercup und jetzt gegen Leverkusen gab es insgesamt fünf Gegentore - das ist faktisch gesehen kein gutes Verteidigen. Nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ist der Kader zu dünn. Im Winter muss unbedingt nachgebessert werden.
Jetzt ist der FC Bayern nicht in der Lage, einem guten Gegner seinen Stempel aufzudrücken, ihn zu dominieren. Den Siegeswillen spreche ich niemandem ab, aber das Ganze ist nicht rund, die Selbstverständlichkeit, defensive Stärke und vor allem die Verbindung auf dem Platz ist nicht da. Auf Goalgetter Harry Kane ist immerhin definitiv Verlass.
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Insgesamt hat der FCB noch einiges aufzuarbeiten und auch innerhalb der Mannschaft zu klären, um wieder zur wahren Stärke zurückzufinden. Am Mittwoch steht der Start in die Champions League gegen Manchester United bevor.
Ich bin gespannt.
Euer
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