• Michael Ballack sagt die elfte Meisterschaft der Bayern in Folge voraus – weil es der Konkurrenz am nötigen Mut fehle.
  • Besonders Borussia Dortmund sieht Ballack in der Pflicht, endlich mehr Mentalität und Selbstbewusstsein zu zeigen.

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Wenn man Michael Ballack während seiner aktiver Zeit eines nicht vorwerfen konnte, dann war das fehlendes Selbstvertrauen. Der beste deutsche Spieler seiner Zeit wurde auch deshalb zu einem der Besten der Welt, weil er diese ganz besondere Aura ausstrahlte – die er sich unter anderem beim FC Bayern erarbeitete.

Und Ballack war auch immer ein Mann der klaren Worte, wie er jetzt in seiner neuen Funktion als Experte unter Beweis stellt. Im Bundesliga-Sonderheft des Fachmagazins "Kicker" lässt der mittlerweile 45-Jährige keinen Zweifel daran, dass der kommende deutsche Meister erneut FC Bayern heißen wird. "Der Kader ist immer noch der stärkste in der Liga. Bayern hat die Erfahrung und das Selbstverständnis, Meister zu werden."

Ballack stellt einige provokante Frage

Was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass die Kontrahenten – RB Leipzig, Bayer Leverkusen und natürlich Borussia Dortmund – über diese Qualitäten nicht verfügen. Insbesondere auch nicht über dieses gewisse Maß an Selbstverständnis und auch Mut. "Die anderen Vereine tun sich ja schon schwer, das Ziel zu formulieren. Da fehlt mir schon in der Kommunikation die Ernsthaftigkeit, diese hohen Ziele wirklich angehen zu wollen. Sie sind lieber vorsichtig", so Ballack.

Mit dieser Duckmäuserei sei den Bayern nicht beizukommen. "Ist der Gedanke wirklich da, dem FC Bayern vollumfänglich Konkurrenz zu bieten?", fragt Ballack deshalb und legt nach: "Wer will Bayern ernsthaft stoppen? Wer geht dafür ins finanzielle Risiko, auch wenn das Druck erzeugt? Wer ist bereit, diese Drucksituation einzugehen und sich mit Niederlagen auseinanderzusetzen? Auf dem Level sehe ich keinen!"

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Ballack über BVB: "Das Verhältnis von Anspruch und Mentalität stimmt nicht"

Auch nicht Borussia Dortmund. Nicht nur die abgelaufene Saison bestärkt Ballack in seiner Ansicht, dass dem BVB einige sehr wichtige Puzzleteile fehlen. Unter anderem auch jene Zutat, über die besonders im letzten Jahr immer wieder debattiert wurde.

"Das Verhältnis von Anspruch – Meister werden – und Mentalität – es jede Woche zeigen – stimmt nicht", behauptet Ballack, der in dem Zusammenhang auch die Kaderplanung kritisierte. Der BVB hole "eher junge Spieler, die noch nicht fertig sind, vor allem in der Persönlichkeitsentwicklung. Bellingham klammere ich hier mal aus. Diesen Schritt, vom Talent zum Topspieler, auch was die Mentalität angeht, den haben viele Spieler nicht geschafft. Deshalb verlieren sie auch mal gegen Hertha oder Bochum – und gegen München."

Deshalb sei der Rekordmeister im Titelrennen seit Jahren auch kaum gefordert. "Bayern spielt 80 Prozent der Saison im dritten Gang und wird Meister – das kann doch nicht sein!" Die Borussia sei in der Pflicht, daran etwas zu ändern. "Dortmund muss bereit sein, jedes Spiel im sechsten Gang zu fahren. Ich erwarte da schon, dass der BVB mal von der Mentalität und der Konzentration her auf Augenhöhe ist!"

Verwendete Quelle:

  • kicker.de: Ballack: Kritik am BVB und Sehnsucht nach Play-offs
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