Mit den Verpflichtungen von Mario Götze und André Schürrle ist die Zuversicht bei Borussia Dortmund zurückgekehrt. Speziell die Offensiv-Abteilung macht Mut, dass der BVB nun wieder titelreif ist. Eine Analyse zur Lage beim vielleicht größten Konkurrenten des FC Bayern.
Dortmund hat eingekauft wie nie zuvor in der Vereinsgeschichte. Insgesamt 113,75 Millionen Euro wurden in Neuzugänge investiert. Der Verein kann es sich leisten: Die Abgänge von
Wenn Mario Götze wieder aufblüht ...
Auf dem Papier hat sich der Kader nicht unbedingt verschlechtert. Mit Mkhitaryan ist zwar ein wichtiges Puzzleteil in der Offensive weggebrochen. Der 27-Jährige war technisch stark, spielte zentimetergenaue Pässe, war schnell im Umschaltspiel und eiskalt im Abschluss. Selbige Qualitäten bringt aber auch Rückkehrer
In der Breite hat sich die Offensive der Dortmunder verbessert.
Götze, Schürrle und Reus haben zwar noch nie zusammen in einem Verein gespielt. Auch in der Nationalmannschaft standen die Drei eher selten zusammen auf dem Platz. Doch könnten sie das mit ihrer Spielfreude kompensieren.
Eine zukunftsfähige Mannschaft
Die Offensiv-Abteilung ist so aufgestellt, dass Trainer
Seine Auftritte in den Testspielen waren beeindruckend. "Er hat Dinge gezeigt, auf die wir uns freuen", sagte Tuchel gegenüber der "WAZ". Intern soll er sogar gesagt haben, Dembélé hätte das Zeug zum Weltfußballer.
Überhaupt wurde die Mannschaft zukunftsfähig aufgestellt: 7 Millionen Euro für den 18-jährigen und unberechenbaren Rechtsaußen Emre Mor, 12 Millionen für den 22-jährigen Linksverteidiger Raphaël Guerreiro, 3,75 Millionen für den 20-jährigen Mittelfeldspieler Mikel Merino.
"Das sind allesamt große Talente, denen wir sämtliche Unterstützung geben sollten. Wir müssen alles dafür tun, dass sie sich bei uns wohlfühlen. Wie in einer Familie", sagt Abwehrspieler Sokratis gegenüber dem kicker. Trotzdem: Für junge Menschen ist es nie einfach, sich in einem fremden Land zurechtzufinden, dessen Sprache man nicht beherrscht. Inwiefern sich das auf die Leistungen auswirkt, bleibt abzuwarten.
Probleme gibt es beim BVB dennoch
Am schwersten wiegt der Weggang von Innenverteidiger Mats Hummels. Auch Sokratis sagt: "Borussia verliert nicht nur einen Top-Spieler, sondern eine große Persönlichkeit und Führungsfigur. Wir haben uns in der Verteidigung sehr gut ergänzt, zwischen uns stimmte die Chemie."
Kaum vorstellbar, dass der lediglich Spanisch sprechende Marc Barta die Lücke sofort schließen kann. Der 25-Jährige kommt zwar vom FC Barcelona, war dort aber nur Ergänzungsspieler. Genauso wenig hat Neuzugang Sebastian Rode die Qualität von Ilkay Gündogan.
Trotzdem haben die Bayern großen Respekt vor ihrem Verfolger der letzten Saison. Philipp Lahm sagt gegenüber "Sport 1": "Sie werden wieder eine gute Mannschaft aufs Feld bringen. Dazu haben sie einen sehr, sehr guten Trainer mit Thomas Tuchel. Im Umfeld passt alles. Sie werden ein arger Konkurrent für uns auch diese Saison sein."
Auch Trainer Tuchel blickt wieder selbstbewusster daher. Als sich die Abgänge der drei Leistungsträger anbahnten, war eine leichte Resignation zu erkennen. Vergangenheit! Nach den jüngsten Verpflichtungen bezeichnet er den Kader als "absolut wettbewerbsfähig." Auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke verriet gegenüber dem kicker: "Der Trainer wirkt jetzt befreit. Er identifiziert sich mit dem Kader und kann gut damit leben."
Kein Wunder: Die vielen Variationen in der Offensive erleichtern ihm das Leben. Die Dreifachbelastung durch Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League lässt sich aufgrund der Kaderbreite einfacher bewältigen – selbst im Falle von Verletzungen.
Der einzige Spieler, der wirklich unersetzbar zu sein scheint, ist "Raketen-Torjäger" Pierre-Emerick Aubameyang. Widersteht Dortmund hier den Versuchungen (laut Medienberichten würde Manchester City 70 Millionen Euro Ablöse für den Stürmer zahlen) haben sie eine meisterwürdige Offensiv-Abteilung, die sich vor der von Konkurrent Bayern München nicht verstecken braucht.
Von der Abwehr und dem etwas unkonstanten Torwart Roman Bürki lässt sich das leider nicht behaupten. Die Bayern bleiben somit der Meisterfavorit.
Allzu viele Ausrutscher sollten sie sich allerdings nicht erlauben. Sonst kommen die Dortmunder.
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