• Erling Haaland wirkt bei der Niederlage in Berlin erstaunlich lust- und teilnahmslos und befeuert damit die Irritationen um seinen angeblichen Ego-Trip.
  • Es deutet sich ein veritables Problem für den BVB an.

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Borussia Dortmund hat in Berlin ein "Drecksspiel" verloren, wie es Hans-Joachim Watzke am Sonntag bei BildTV nannte - und Erling Haaland interessierte das offenbar nur am Rande. Jedenfalls machte der Torjäger im kalten Berliner Olympiastadion einen verstörend teilnahmslosen Eindruck. Die einzige auffällige Szene hatte Haaland, als er Berlins Niklas Stark mit voller Absicht über den Haufen rannte. Den Rest des Spiels verbrachte Haaland in ungewohnter Lethargie und zeigte eine Seite, die man vom sonst so ehrgeizigen Norweger bisher noch nicht kannte.

Selbst das Lamentieren und Meckern fiel Haaland schwer, sodass Sky-Experte Lothar Matthäus nach dem Spiel konstatieren musste. "Das war nicht Erling Haaland. Er hat nicht leidenschaftlich gespielt, war nicht aggressiv, hat die Mannschaft nicht mitgenommen. Er wollte provozieren und hat sich provozieren lassen. Heute hat er alles gezeigt, was ich eigentlich noch nie von ihm gesehen habe."

Die Partie in Berlin war der abschließende Tiefpunkt einer einmal mehr bewegten BVB-Woche. Nach nur vier Punkten aus den letzten vier Spielen und damit nun neun Punkten statt einem Punkt Rückstand auf den FC Bayern dürfte die Meisterschaft schon nach der Hinserie entschieden sein. Und damit das nächste Saisonziel Haalands mit dem BVB ausgelöscht. Nach dem blamablen Ausscheiden in der Königsklasse bleiben der Borussia nur noch die Pflichtaufgaben: die Sicherung des Champions-League-Platzes und die Titelverteidigung im DFB-Pokal. Und im Hintergrund der Kampf um seinen wichtigsten Spieler.

Haalands Ego-Trip sorgt für Irritationen

Die letzten Ergebnisse dürften Haaland nicht unbedingt für einen längeren Verbleib in Dortmund inspiriert haben. Wobei der Norweger selbst, ungeachtet seiner Nichtleistung in Berlin, selbst genug kokettiert und für reichlich Spekulationen sorgt. Schon vor dem Spiel bei der Hertha musste sich Sportchef Michael Zorc zu Haalands Ehrenrunde beim letzten Heimspiel gegen Fürth erklären. Haaland hatte sich abseits seiner Mannschaft von der Gelben Wand feiern lassen. Einigen Mitspielern soll Haalands Selbstinszenierung gar nicht gefallen haben.

"Ich habe die Bilder auch gesehen, das sah ein bisschen komisch aus", sagte Zorc bei Sky. "Ich habe mit ihm gesprochen und glaube, dass es unbewusst geschehen ist. Es steckt nichts dahinter und damit ist das Thema erledigt." Und dann schob der Sportchef noch hinterher, dass Haaland "definitiv bleibt" - zumindest in diesem Winter. Was dann im Sommer passiert, ist noch nicht geklärt. Eine Tendenz zeichnet sich aber schon jetzt immer mehr ab.

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Alle sprechen - nur nicht Haaland

Haalands umtriebiger Berater Mino Raiola streut aktuell nicht mehr nur gefühlt jeden Tag neue Gerüchte um einen Wechsel seines Schützlings in den Medien - und agiert dabei wie der sprichwörtliche Wendehals. Raiola und Haaland lassen sich alle Optionen offen, was natürlich ihr gutes Recht ist. Allerdings droht schon jetzt eine endlose Hängepartie, wie sie der BVB schon mit einigen anderen Angreifern der jüngeren Vergangenheit zu bewältigen hatte und am Ende stets klein beigeben musste.

Die Spekulationen um den Torjäger fangen jetzt erst so richtig an. Und so lange sich der Spieler selbst nicht äußert - was er seit Wochen demonstrativ vermeidet -, wird sich daran auch nicht ändern. Dann äußern sich alle anderen über ihn, vom Berater über Zorc, Trainer Rose, Geschäftsführer Watzke bis zu den Experten. Borussia Dortmund sollte sich auf ein paar enervierende Wochen oder vielleicht sogar Monate einstellen - und in der Zwischenzeit darauf hoffen, dass Haaland seine Schmollphase schnell überwindet.

Verwendete Quellen:

  • spox.com: BVB: Michael Zorc bekräftigt Roses Hamann-Kritik - Haalands Ehrenrunde "sah ein bisschen komisch aus"
  • Ruhr Nachrichten: BVB-Boss Watzke stinksauer über "Drecksspiel" – Hoffnung bei Haaland
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