Die Foren und Kommentarspalten sind seit gestern Abend voll. Spätestens, seit Borussia Dortmund den Transfer von Niclas Füllkrug von Werder Bremen zum BVB bekannt gemacht hatte. Die schwarz-gelbe Gemeinde ist einigermaßen gespalten.
Den Torschützenkönig der abgelaufenen Saison zu holen, einen der wenigen Publikumslieblinge der deutschen Nationalmannschaft, einen Spieler, der die Liga kennt, Erfahrung mitbringt und sofort helfen kann - und das alles für vergleichsweise läppische 15 Millionen Euro: Das ist ein sehr guter Deal. Das sagen die einen.
Die Gegenseite behauptet,
Der nächste erfahrene Spieler
Nun dürfte es Borussia Dortmund herzlich egal sein, wie emotional ihre Anhängerschaft einen Transfer dieser Größenordnung diskutiert. Allein beim Kauf von Felix Nmecha, um den es deutlich mehr Getöse gegeben hatte, konnte man das sehr gut sehen.
Nur wurde der Dortmunder Transfersommer bis wenige Stunden vor dem Ende der Wechselperiode als eher langweilig und uninspiriert eingestuft, auch der Füllkrug-Transfer passe in dieses Muster. Tatsächlich benötigt man wohl keine gut sortierte Scoutingabteilung, um auf Zukäufe wie
Der BVB geht dabei einen etwas anderen Weg als in den Jahren davor. Der Klub hat sich entschieden, mit älteren, sehr erfahrenen Spielern die meisten Lücken im Kader zu füllen. Mit Spielern, die körperlich robust sind und vielleicht auch schon den einen oder anderen Niederschlag in ihrer Karriere wegstecken mussten. Das ist bestimmt kein Zufall, sondern folgt den Erkenntnissen der Analyse der vergangenen Saison.
Wohin mit Füllkrug?
Trainer
"Niclas ist ein mitspielender Angreifer, sehr kopfballstark, physisch präsent, er überzeugt in Eins-gegen-Eins-Duellen und ist für seinen Gegenspieler im Zweikampf unangenehm. Mit all diesen Fähigkeiten verkörpert er das Profil, das wir gesucht haben", sagt Sportchef Sebastian Kehl über seine Neuerwerbung. Diese Einschätzung trifft in etwa auch auf Sebastian Haller zu.
Wohin also mit Füllkrug, der in der Saison vor der Europameisterschaft im eigenen Land ganz bestimmt auf dauerhafte Werbung in eigener Sache spekuliert - wo doch Haller im Angriff als gesetzt gilt?
Umstellung auf eine Doppelspitze?
Der Ivorer hat sich in der abgelaufenen Rückrunde und nach seiner Krebserkrankung festgespielt, zeitgleich erwischte Füllkrug nach dem Höhenflug in den anderthalb Jahren davor bei Werder und sogar in der Nationalmannschaft eine schlechtere Phase. Es ist kaum vorstellbar, dass Terzic an der Hierarchie im Angriff so schnell etwas ändern wird. Also wird sich Füllkrug zunächst hinten anstellen müssen.
Und dort wiederum mit Moukoko um die Rolle als sogenannter Backup streiten. Für den Youngster verändert der Füllkrug-Transfer eine ganze Menge. Die ohnehin schon mäßige Aussicht auf viel Spielzeit dürfte sich trotz der Dreifachbelastung in Liga, Pokal und Champions League noch einmal verschlechtert haben.
Es sei denn, der Trainer denkt in großen Schritten noch einmal um: Terzic ist ein klarer Verfechter von Grundordnungen mit nur einem zentralen Angreifer in der Spitze, derzeit kommen ein 4-1-4-1 oder das 4-2-3-1 infrage. Eine Umstellung auf eine Doppelspitze wäre ein gewiss gewagtes Manöver, dazu noch mit einem neuen Spieler und ohne Vorlaufzeit - zumal einige anderen Inhalte aus der Vorbereitung immer noch nicht sitzen.
Und dann müsste auch ein Spieler aus der Mittelfeldformation weichen. Gerade hier ist der BVB im offensiven Bereich so gut ausgestattet, dass sich ein echter Konkurrenzkampf um die Plätze entwickelt hat. Vielleicht wird der ab sofort ja auch im Angriff neu entfacht. Zum jetzigen Zeitpunkt scheinen die Rollen einigermaßen klar verteilt. Aber die Saison hat ja gerade erst begonnen.
Verwendete Quelle:
- bvb.de: Borussia Dortmund verpflichtet Nationalstürmer Niclas Füllkrug
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