• Ohne Erling Haaland fehlt es dem BVB an Durchschlagskraft.
  • Youssoufa Moukoko wäre eine Alternative, kommt aus verschiedenen Gründen aber kaum zum Zug.
  • Der BVB steht deshalb vor einer grundsätzlichen Entscheidung.

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Am Samstag schwappte schon vor dem Anpfiff die Welle über die Dortmunder Südtribüne. Youssoufa Moukoko stand davor wie ein Animateur, warf die Arme in die Luft und die gelbe Wand vor ihm gehorchte. Moukoko feierte seinen 17. Geburtstag und nutzte das in diesen Zeiten seltene Privileg, das mit einer sehr beachtlichen Zahl an Gönnern zu tun. Der Teenager hatte auch deshalb Zeit für seinen Auftritt vor den Fans, weil er schon wieder nicht Teil des Dortmunder Kaders für die Partie gegen den VfB Stuttgart war.

Moukoko leidet an einer Augenentzündung, im Oktober legte ihn eine Muskelverletzung drei Wochen lang lahm. Die Verletzungen und Wehwehchen kommen für Moukoko zur absoluten Unzeit, weil in Erling Haaland derzeit ja der eine, gesetzte Angreifer beim BVB fehlt, eine kratergroße Lücke hinterlässt und keiner seiner angeblichen Stellvertreter diese ausfüllen kann.

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Haaland ist für die Mannschaft nicht zu ersetzen

Der BVB erfährt aktuell auf die harte Tour, dass er in seinem Kader ein veritables Problem in der Offensive hat. Es gibt keine 1B-Lösung für einen (längeren) Haaland-Ausfall, mit der Trainer Marco Rose einfach so arbeiten könnte. Stattdessen muss Rose die Spielausrichtung anpassen, ohne den wuchtigen Haaland fehlt ein Keilstürmer, der zugleich auch als Wandspieler agieren kann und permanent die Tiefe bedroht. Die eierlegenden Wollmilchsau geht der Mannschaft total ab und ihre Stellvertreter reiben sich regelrecht an der Aufgabe auf. Auch deshalb tut sich die Mannschaft in den letzten Wochen so unheimlich schwer.

Das Beste am Dortmunder Spiel sind derzeit die Ergebnisse in der Liga, wo sich die Mannschaft trotz überschaubarer Leistungen immerhin zu mühsamen Siegen wie gegen Köln oder am Samstag gegen Stuttgart müht und dabei das Spielglück mächtig strapaziert. Im Hintergrund aber reift die Erkenntnis, dass in der Winterpause durchaus am Kader justiert werden müsste - je nachdem, wie sich die Situation bis Weihnachten darstellt: Gegen die deutlich stärkeren Gegner werden die zuletzt gezeigten Leistungen vermutlich nicht reichen.

Moukokos Entwicklung oder eine externe Lösung?

Die Verantwortlichen stehen deshalb vor einer grundsätzlichen Entscheidung: Für den kurzfristigen sportlichen Erfolg ist definitiv über einen Zukauf im Angriff zu beraten, die Personaldecke und die Durchschlagskraft ohne Haaland sind zu dünn. Auf der anderen Seite brauchen Spieler wie Steffen Tigges oder Moukoko auch Raum zur Entwicklung und dafür Spielzeiten. Diesen jungen Spielern nun eine externe Lösung vor die Nase zu setzen, wäre auch ein Signal.

Im Sommer hat Moukoko im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe einen interessanten Satz gesagt. Es ging um Dortmunds Ex-Trainer Edin Terzic und wie der Moukoko damals aus seinem kleinen Tal holen konnte. "Du bist gut, aber ich will dich noch besser machen", soll Terzic gesagt haben. "Dieser Satz hat mir unglaublich viel Auftrieb gegeben", so Moukoko. Der ist mit seinen zarten 17 Jahren wohl mehr als alle anderen darauf angewiesen, das vollste Vertrauen seiner Vorgesetzten zu genießen.

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In dieser Saison steht Moukoko bei erst 180 Pflichtspielminuten, er hat dabei ein Tor vorbereitet und keines erzielt. Der Youngster ist nicht mehr als ein Notnagel. Auch deshalb halten sich die Gerüchte, der BVB würde über ein Leihgeschäft nachdenken. Vielleicht nicht in diesem Winter, aber unter Umständen dann im Sommer.

Quellen

  • waz.com: BVB: Top-Talent Moukoko hat vor Gerland-Gespräch "gezittert"
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