• Julian Brandt steht immer ein bisschen sinnbildlich für Borussia Dortmund.
  • Da ist jede Menge Potenzial - das aber nie so richtig ausgeschöpft wird.
  • Jetzt meldet sich der 26-Jährige zu Wort und wehrt sich gegen den einen oder anderen Vorwurf.

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Julian Brandt war in der abgelaufenen Saison einer der wenigen "Gewinner" unter dem damaligen Trainer Marco Rose. Der 26-Jährige startete als Ergänzungsspieler in die Saison, nutzte dann aber die unheimliche Verletzungsmisere des BVB und spielte sich in die Startformation. Am Ende standen 19 Scorerpunkte in 40 Spielen, so gut schnitt der Nationalspieler in seiner Zeit beim BVB davor noch nie ab.

Entsprechend groß waren die Hoffnungen des Spielers und der Verantwortlichen, dass Brandt den guten Lauf einfach würde rüberretten können in die laufende Spielzeit - was phasenweise auch ganz gut funktioniert. Aber eben auch immer wieder Dellen aufweist und die Einschätzung zu Brandts Leistungen mit jenen zur gesamten Dortmunder Mannschaft deckt: Das ist immer mal wieder sehr gut - da geht aber doch bestimmt noch deutlich mehr.

Brandt: "Weiß nicht, ob das so ein Motivationsthema ist"

Mit mittlerweile über 300 Pflichtspielen als Profi gehört Brandt längst zu den arrivierten Spielern im Team, ist Nationalspieler und macht sich Hoffnungen auf die Teilnahme an der WM in ein paar Wochen. Und trotzdem haftet dem Spieler immer auch ein gewisser Hang zur Genügsamkeit an, steht Brandt quasi stellvertretend für die bisweilen laxe Einstellung und angeblichen Motivationsprobleme der gesamten Dortmunder Mannschaft. Ein Vorwurf, den der Mittelfeldspieler so nicht stehen lassen will.

"Ich glaube, dass die grundsätzliche Motivation bei jedem drin ist. Ich glaube, dass sich das bei dem einen oder anderen im Ausdruck unterscheidet. Jeder zeigt das anders", sagt Brandt in einem Interview mit "Sky". Er wisse vielmehr nicht, "ob das so ein Motivationsthema ist."

Eine nachvollziehbare Erklärung für die teilweise heftigen Leistungsschwankungen seiner Mannschaft findet Brandt nicht, aber wenigstens einen kleinen Ansatz. "Widerstände sind immer ein Thema, wir stoßen momentan auf viele Widerstände in jeglicher Form. Ob das eine Mannschaft ist, die hinten tief drinsteht, ob sie aggressiv ist, ob das eine Mannschaft ist, wie jetzt als Beispiel Manchester City in der Champions League, die natürlich extrem gut angreifen. Und das ständige über 90 Minuten Widerstand leisten. Das ist - glaube ich - ein extremes Thema bei uns momentan."

Zwei "wirklich dicke Säulen"

Zwischen den Zeilen spricht Brandt also die Widerstandsfähigkeit seiner Mannschaft an, sieht aber auch noch ein paar inhaltliche Punkte, die es zu verbessern gilt. "Wir gestalten es momentan sehr kompliziert mit dem Ball. Und wir verteidigen in vielen Situationen nicht konsequent genug. Wir geben dem Gegner immer wieder Luft, um Chancen zu kreieren."

Die Misserfolge der letzten Wochen tragen überdies dazu bei, dass viele Dinge beschwerlich und mühsam erscheinen, die Leichtigkeit des Saisonstarts ist jedenfalls vorbei. "Wir müssen unsere fußballerischen Qualitäten langsam wieder auf den Platz bringen, diesen Spaßfaktor - wir müssen den Funken wieder auf die Fans überspringen lassen", fordert Brandt.

"Das sind die zwei wirklich dicken Säulen, wo wir echt drauf aufpassen müssen. Und natürlich ist es nicht so, dass das von heute auf morgen der Riesensprung kommt. Aber Schritt für Schritt muss es uns wieder gelingen."

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Brandt sieht sich selbst verbessert

Und Brandt persönlich auch. Drei Tore und drei Assists stehen nach 14 Pflichtspielen in den Büchern. Das ist ordentlich, hat aber noch Luft nach oben. "Es gibt auch bei mir das eine oder andere Thema, an dem ich arbeiten kann", sagt Brandt deshalb. Trotzdem erkennt er auch schon einige Verbesserungen in seinem Spiel.

"Ich glaube, ich bin noch ein Stück reifer geworden in meiner ganzen Art und Weise Fußball zu spielen. Ich habe an ein, zwei Stellschrauben gearbeitet: Zum einen aktiv zu sein, mit und gegen den Ball. Zum anderen an der Bereitschaft, die Edin auch fordert. Nach meinem Gefühl habe ich dieses Jahr noch ein paar mehr Balleroberungen als das in den vergangenen Jahren der Fall war. Dementsprechend fühle ich mich grundsätzlich gut. Mein Körper macht das bislang alles ganz gut mit und da gibt es sicherlich wie gesagt noch ein paar Schrauben, die lassen sich noch weiter verstellen. Aber alles mit der Zeit."

Verwendete Quelle

  • sky.de: BVB-Star Julian Brandt: "Stoßen momentan auf viele Widerstände"
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