- Borussia Dortmunds Sieg in Berlin war auch das Ergebnis einiger taktischer Umstellungen.
- Ein zweiter Sechser und Marco Reus auf der Zehn entpuppten sich als gute Entscheidungen.
- Aber bleibt das nun auch für den Rest der Saison so?
Für die einen ist die Grundordnung einer Mannschaft die Basis aller taktischer Überlegungen, für andere nicht mehr als eine nette Zahlenspielerei.
Die Grundordnung ist aber definitiv ein Instrument, das die Spielausrichtung stark beeinflusst und eine klare Rollenverteilung für jeden einzelnen Spieler auf dem Platz definiert - und deshalb ein wichtiger Baustein der Analyse. Wie Rose und sein Trainerteam Dortmunds Partie bei Union Berlin analysiert haben, ist leider nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass sie mit der Wahl des etwas kompakter interpretierten 4-2-3-1 für diesen Gegner deutlich zufriedener waren als mit dem offensiven 4-3-3, das Bayer Leverkusen voll in die Karten spielte.
Rose springt gerne in den Grundordnungen, hat in dieser Saison auch schon mit einer Dreierkette in der letzten Linie verteidigen lassen. Es gibt kein echtes Dogma in seiner Herangehensweise wie etwa bei Kölns Steffen Baumgart, der ausnahmslos mit Viererkette und fast immer mit zwei klaren Spitzen spielen lässt. Aber zumindest hat Rose zwei Varianten, aus denen er fast immer wählt: Das 4-3-3 und das 4-2-3-1.
Reus als Zehner am besten eingebunden
In den Wochen vor dem Union-Spiel vertraute er der Anordnung mit nur einem Sechser, zwei Achtern davor und drei Angreifern. Die Flut an Gegentoren nicht nur im Spiel gegen Leverkusen, sondern auch schon davor aber hat Rose wieder zurückkehren lassen zum 4-2-3-1, das wiederum einige sehr interessante Vorteile für die Mannschaft und den einen oder anderen wichtigen Spieler mit sich bringt.
In erster Linie handelt es sich dabei um die Variante, in der
Mo Dahoud jedenfalls ist nicht zweikampfstark genug, um als alleiniger Sechser die Stellung zu halten. Emre Can leistet sich ein paar Leichtsinnsfehler zu viel, Axel Witsel kann die fehlende Geschwindigkeit mit seiner Routine alleine schon lange nicht mehr wettmachen. Und
Jede Umstellung bringt auch neue Probleme
Die Sache ist nur die: Es gibt im 4-2-3-1 auch einige Kollateralschäden - in Form von Spielern, für die dann kein Platz mehr ist oder die auf unpassenden Positionen eingesetzt werden müssen. So wie Bellingham in Berlin. Den musste Rose ins linke offensive Mittelfeld stellen, entgegen seiner eigenen Überzeugung. Bellinghams Leistung auf der ungewohnten Position blieb dann auch überschaubar.
"Jude ist kein klassischer Flügelspieler", so Rose, sondern vielmehr einer, der von Strafraum zu Strafraum rennt, hinten aufkehrt und vorne torgefährlich wird. Oder wie Rose es formuliert: "Er ist ein Spieler, der immer den Ball will, und wenn er ihn nicht hat, rennt er ihm hinterher, bis er ihn hat - um dann zu versuchen, ein Tor zu schießen."
Dortmunds Trainer wird die Ideallösung wohl nie finden und vielleicht will er das auch gar nicht. Rose passt sich schließlich immer auch dem Gegner an, Umstellungen wird es deshalb auch weiterhin geben. Vielleicht sogar schon am Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach: Im Hinspiel versuchte es Rose gegen seinen Ex-Klub mit einem 3-5-2.
Verwendete Quelle:
- kicker.de: Was Rose ohnehin schon wusste: Reus-Aufschwung auf der 10
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