- Nach dem gelungenen Saisonauftakt erklärt Sebastian Kehl die Strategie des Transfersommers.
- Dabei spricht der BVB-Sportchef unter anderem auch über Faktoren wie die oft zitierte Widerstandsfähigkeit und Mentalität.
Gegen Bayer Leverkusen musste Borussia Dortmund viel leiden, um den knappen Vorsprung irgendwie ins Ziel zu retten. Beim SC Freiburg schaffte es der BVB sogar, gegen einen besonders heimstarken Gegner einen Rückstand binnen weniger Minuten und in der entscheidenden Phase einer Partie noch in einen Sieg zu drehen.
Die Widerstandsfähigkeit und stabile Mentalität gingen der Mannschaft in der abgelaufenen Saison noch zu oft ab und die Frage ist nun, ob das Zufall oder nur ein Strohfeuer war oder ob die Borussia sich in diesen wichtigen Bereichen tatsächlich schon positiv entwickelt hat.
Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass die offensiven Abläufe gegen Leverkusen nur bedingt passten und der BVB auch eine gute Portion Glück benötigte. Und dass sich die Mannschaft in Freiburg kaum Torchancen erspielte und ohne den krassen Fehler von Torhüter Mark Flekken beim Ausgleich vielleicht nicht mehr zurückgekommen wäre in die Partie.
Unbedingte Gegenwehr gehört dazu
Der wichtigste Baustein auf dem Weg zu einem "neuen" BVB dürfte die Arbeit der sportlichen Leitung auf dem Transfermarkt gewesen sein – in erster Linie bei Spielertransfers, aber auch in der Zusammensetzung des Trainerteams und der medizinischen Abteilung. Sportchef Sebastian Kehl erläutert die entsprechenden Überlegungen nun in einem großen Interview auf der BVB-Website und zeigt sich da erstaunlich offen und selbstkritisch.
"In der vergangenen Saison hat mir in einigen Spielen die nötige Gegenwehr gefehlt. Da bin ich ganz ehrlich", so Kehl. "Natürlich kann es zu Beginn der Saison etwas holprig werden, das wissen wir, aber diese unbedingte Gegenwehr, die möchten wir alle und die möchte auch ich zu jeder Zeit spüren."
Kehl: "Leistungskultur wieder schärfen"
Deshalb habe der Klub auf dem Transfermarkt auch entsprechend nach Spielern gesucht, die nicht nur auf der rein fußballerischen Ebene weiterhelfen können, sondern auch weitere Qualitäten einbringen.
"Wir verändern an dem einen oder anderen Punkt auch mal unsere Strategie", erklärt Kehl. "Niklas Süle bringt eine Menge Erfahrung mit, Salih Özcan bereichert uns im physischen Bereich mit seiner Art, Zweikämpfe zu führen. Ich denke, dass er eine Überraschung werden kann, weil er Facetten mitbringt, die uns bislang ein Stück weit gefehlt haben. Mich fasziniert seine Bereitschaft, hart zu arbeiten, dahin zu gehen, wo es mal weh tut."
Ein Ansatz aus der Analyse der letzten Spielzeit sei unter anderem gewesen, "dass wir auf dem Transfermarkt an der einen oder anderen Stelle etwas früher unterwegs sein wollten, um der Entwicklung nicht hinterherzulaufen. Wir wollten proaktiv Ausrufezeichen setzen!"
Die angestoßenen Maßnahmen in der Kaderplanung, das neue Trainerteam um Edin Terzic und auch die umgebaute medizinische Abteilung, die in der Prävention und Prophylaxe neue Wege gehen und damit die Flut an muskulären Verletzungen der jüngeren Vergangenheit eindämmen soll, macht Kehl optimistisch.
"Ich bin überzeugt, dass uns die Veränderungen im Kader und im Staff helfen werden, genau diese Leistungskultur wieder zu schärfen und auch einen kompromissloseren Geist des Gewinnens in die Mannschaft zu bringen".
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Verwendete Quellen:
- bvb.de: Sebastian Kehl: "Den Geist des Gewinnens in die Mannschaft bringen!"
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