- Die Versetzung von Offensivspieler Thorgan Hazard auf die linke Abwehrseite hat gegen ManCity gut funktioniert.
- Sie offenbart aber auch Dortmunds Baustellen im Kader.
- Vielleicht kommt deshalb schon im Winter eine weitere Alternative dazu.
Am Dienstag hat es
Ein durchaus gewagtes Manöver von
Sonderlob von Terzic für Hazard
"Thorgan hat zum ersten Mal für uns hinten links in einer Viererkette gespielt", verwies Terzic auf die Premiere seines Spielers auf der ungewohnten Position. "Er hat die Aufgabe richtig gut angenommen, war sehr diszipliniert in der Defensive, hatte ein sehr gutes Timing, hat die diagonalen Bälle immer wieder gut antizipiert und den Gegner beim ersten Kontakt unter Druck gesetzt. Er hat ein richtig gutes Spiel gezeigt."
Und auch die Überlegungen mit Hazard im eigenen Ballbesitz seien laut Terzic ganz gut aufgegangen. "Wir wollten ausnutzen, dass wir einen Rechtsfuß auf der linken Seite haben, um dann vielleicht mal mit einem überraschenden Ball das Mittelfeld zu überspielen. Da hatten wir auch ein paar richtig gute Aktionen."
Baustellen im Dortmunder Kader
Für diese eine Partie hat das Experiment - und als solches darf man die Versetzung eines gelernten Offensivspielers, der beim BVB auch schon Zehner oder Mittelstürmer gespielt hat, wohl schon einordnen - erstaunlich gut funktioniert. Dass Terzic aber in einem derart wichtigen Spiel zu einer dieser ungewöhnlichen Volte gezwungen wurde, sollte die Borussia aber eher bedenklich stimmen.
Hazard musste schon bei der Niederlage bei Union Berlin kurzzeitig in der Viererkette aushalfen, vor ein paar Wochen spielte er da auf der rechten Seite. Auch unter Terzics Vorgänger Marco Rose half er oft genug als Schienenspieler rechts oder links vor der Dreierkette aus, in der belgischen Nationalmannschaft ist das vereinzelt auch seine Position.
Der Unterschied zwischen einem relativ freien Element als Schienenspieler und einem klassischen Links- oder Rechtsverteidiger in einer Viererkette ist aber schon beträchtlich und demonstrierte mit der improvisierten Versetzung Hazards noch einmal eine der ganz großen Baustellen im Dortmunder Kader.
Fehlende Alternativen und Interesse an Gladbachs Bensebaini
Guerreiro kann an guten Tagen ein herausragender Linksverteidiger sein - sofern der BVB viel Ballbesitz und Dominanz ausstrahlt. In der Offensivbewegung ist der Portugiese eine Waffe, gegen den Ball aber immer auch anfällig. Guerreiro ist eine gute Besetzung in der Viererkette, seine beste Position wäre allerdings jene auf der linken Außenbahn vor einer Dreierkette.
Auf der rechten Seite ist
Süle macht seinen Job da erstaunlich gut, eine Dauerlösung sollte aber auch dessen Ausweichen auf den Flügel nicht sein. Und so hängt der Borussia auf beiden Abwehrseiten ein Problem an: Rechts fehlt es hinter Meunier an Optionen, auf der linken Seite gibt es diese zwar in den Nachwuchsspielern Prince Aning und Tom Rothe, für die höchsten Aufgaben sind der 18- und der 17-Jährige aber noch nicht weit genug in ihrer Entwicklung.
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Also bleibt Thorgan Hazard eine Alternative für die kommenden Spiele. Auf lange Sicht schaut sich die Borussia aber nach anderen Auswahlmöglichkeiten um. Am Donnerstag berichteten die "Ruhr-Nachrichten" vom erneuten Interesse des BVB an Gladbachs Rami Bensebaini. Der soll dann nicht erst im kommenden Sommer nach Dortmund wechseln - sondern schon in diesem Winter, nach der WM in Katar…
Verwendete Quellen:
- ligainsider.de: Terzić verteilt Lob an Linksverteidiger Hazard
- ruhrnachrichten.de: Neuer Anlauf: BVB buhlt um Bundesliga-Linksverteidiger
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