Dem FC Bayern München ist jetzt schon langweilig, der Hamburger SV kann immer noch Deutscher Meister werden und Stefan Kießling hat die Bundesliga für immer verändert. Endlich ist sie wieder da: die (wie immer nicht ganz ernst gemeinte) Bundesliga-Vorschau auf den 1. Spieltag.

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Das Trauerspiel hat ein Ende!

Erlauben Sie mir ein kleines Gedicht vorab: Liebe Bundesliga, ich danke Dir. Ich danke Dir, ich danke Dir sehr, ich danke Dir, das fällt mir nicht schwer, Ich danke Dir, danke Dir ganz toll, weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich danke Dir, du bist ein Schatz, dies sage ich Dir in diesem Satz, ich danke Dir, das fällt nicht schwer. Danke, danke, danke sehr. (frei nach Karl-Heinz Rummenigge bzw. Anette Pfeiffer-Klärle - wir wollen hier ja keine Urheberrechte verletzten).

Danke, dass du wieder startest und uns aus dem ewigen Trott aus Biergarten, Badesee und Eisessen befreist. Endlich hat das Wochenende wieder einen Sinn!

... linkslinks ... rechtsrechts ... supersuper ...

Die Bundesliga hat noch nicht einmal angefangen, da ist dem FC Bayern München schon langweilig. Kein Wunder, wenn gleich der erste Gegner Hamburger SV heißt. Der wird in München übrigens ein bisschen anders geschrieben. Ich buchstabiere mal kurz: Kaufmann, Anton, Nordpol, Otto, Nordpol, Emil, Nordpol, Friedrich, Ulrich, Doppel-Theodor, Emil, Richard. Jaja, die Bayern und ihr komischer Dialekt.

Jedenfalls will sich der FCB in der kommenden Saison nicht mehr nur auf die Bundesliga konzentrieren. Meister schön und gut, hatte der FCB jetzt aber oft genug - dreimal hintereinander um genau zu sein. Deshalb lautet das neue, aber irgendwie auch alte Ziel von Pep Guardiola: Triple um jeden Preis! Zu diesem Zweck hat das spanische Trainergenie gleich mal eine Brandrede gehalten. So zur Einstimmung: "Dieses Jahr läuft jeder nur so, wie ich es will. Ich sage, wo lang gelaufen wird - ihr hört zu. Es gibt nur eine Ausnahme auf der ganze Welt, die das nicht machen müsste - das ist Messi", soll er laut "bild.de" seinen Spielern eingebläut haben.

Das wird sicher lustig: "ARJEN! RECHTSRECHTS! LINKSLINKS! SUPERSUPER!". Und irgendwann rennt einer gegen den Torpfosten. Aber wenn Guardiola das so will ...

Noch kann der Hamburger SV Meister werden

Vor dem ersten Spieltag darf man noch träumen. Noch ist alles möglich. Noch sind die Tabellenplätze nicht vergeben. Noch könnte sogar der Hamburger SV gegen den FC Bayern gewinnen. Stellen Sie sich vor, was dann los wäre! Uwe Seeler mit Freudentränen in den Augen, der nach dem Spiel voller Euphorie in die Mikrophone diktiert: "Jetzt können wir auch Meister werden. Jetzt ist alles möglich." Vor dem Stadion wird Bruno Labbadia eine gusseiserne Statue errichtet, die Zufahrsstraße zur Arena in Pierre-Michel-Lasogga-seine-Mutter-Weg umbenannt. Denn selbstverständlich hat der Siegtorschütze als Inspiration und Kraftquelle pflichtschuldigst seine Mutti genannt. Und Peter Knäbel bekommt einen neuen Rucksack.

Ist alles möglich. Noch.

Keine Chance für Kießling

Ganz ohne Neuerungen geht es zur neuen Bundesligasaison natürlich nicht. Nachdem sich die Zuschauerschaft und die Schiedsrichter gerade erst an das Freistoßspray gewöhnt haben, heißt es jetzt des Öfteren: Augen auf die Stadionleinwand richten. Dank Torlinientechnik wird dort nämlich ab sofort jeder strittige Treffer entweder als Phantomtor entlarvt bzw. als reguläres Tor gegeben - und jede Diskussion sofort im Keim erstickt. Es wird ruhig werden in den deutschen Stadien.

Und wem hat Fußballdeutschland das zu verdanken? Stefan Kießling bzw. einem kaputten Tornetz. Dass sein Nicht-Tor die Bundesliga so nachhaltig verändern würde, hätte Kießling damals am 18. Oktober 2013 wohl kaum gedacht. Es ist allerdings ein netter kleiner Kniff der DFL, dass ausgerechnet an diesem ersten Spieltag anlässlich der Einführung des Hawk Eye wieder Bayer 04 Leverkusen auf die TSG 1899 Hoffenheim trifft. Wie damals 2013. Nur dass dieses Mal Kießlings Tore ganz genau unter die Lupe genommen werden können.

Auf ins Abenteuer!

Auch der FC Ingolstadt 04 und der SV Darmstadt 98 dürfen in der neuen Saison in der Bundesliga mitspielen. Sie haben die schnöden Tiefen der zweiten Liga hinter sich gelassen. Ein bisschen kann man sich das aus Sicht der verbliebenen Zweitligaklubs wohl so vorstellen, als würden zwei total betrunkene Kumpel eine Party frühzeitig verlassen. Man ruft ihnen noch hinterher: "Hey, was macht ihr denn?" Und als Antwort bekommt man ein "Hobbit"-Zitat hingerotzt: "I'm going on an adventure".

Ja, ein Abenteuer ist die Bundesliga definitiv, vor allem wenn man das kleinste Stadion (Ingolstadt, 15.000 Plätze), den im Schnitt kleinesten Spielermarktwert (Darmstadt, 660.000 Euro) oder einen Trainer hat, der bisher weder in der Bundesliga gespielt noch dort trainiert hat (Ralph Hasenhüttl bei Ingolstadt). Aber auch Überraschungen sind natürlich nie ausgeschlossen. Für Ingolstadt geht es in Mainz los, für Darmstadt gegen Hannover 96. Laufkundschaft sieht anders aus. Aber Bilbo Beutlin muss in "Der Hobbit" ja auch nicht gegen kuschelige Hasen sondern gegen Drachen kämpfen.

Die Partien des 1. Spieltags:

Freitag, 14.08.2015

Bayern München-Hamburger SV20:30 Uhr

Samstag, 21.03.2015:

Bayer Leverkusen-1899 Hoffenheim15:30 Uhr
FC Augsburg-Hertha BSC15:30 Uhr
Werder Bremen-FC Schalke 0415:30 Uhr
FSV Mainz 05-FC Ingolstadt15:30 Uhr
Darmstadt 98-Hannover 9615:30 Uhr
Dortmund-Gladbach18:30 Uhr

Sonntag, 22.03.2015:

VfL Wolfsburg-Eintracht Frankfurt15:30 Uhr
VfB Stuttgart-1. FC Köln17:30 Uhr
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