Beim FC Bayern geht es zu wie im Dschungelcamp, Chicharito sollte zu Huub Stevens in die Grundlagenausbildung gehen, Borussia Dortmund ist der langweiligste Zweite aller Zeiten und der 1. FC Köln verdirbt jede Vorfreude auf Karneval: Die wie immer nicht ganz ernst gemeinten Lehren des jeweiligen Spieltags der Bundesliga.

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1. Erkenntnis: Bei den Bayern geht's zu wie im Dschungelcamp

Die Parallelen zwischen Fußball und Dschungelcamp lassen sich dank der aktuellen Staffel nun wirklich nicht mehr leugnen. Im Fußball gibt es einen Thorsten Legat und im Dschungelcamp auch.

Und nachdem Thorsten Legat, alles was er im Fußball an althergebrachten Regionalligaweisheiten gelernt hat, eins zu eins zu Motivationszwecken auf etwaige Ekelprüfungen überträgt, wissen wir endgültig: Dschungel und Fußball, das ist eigentlich ein- und dasselbe.

Schönster Thorsten-Legat-Satz des Wochenendes übrigens: "Ich wähle heute Thorsten Legat in die Dschungelprüfung - also mich selbst."

Ein Satz, wie ihn auch Robert Lewandowski äußern könnte. Der hat durch seinen sicher verwandelten Elfmeter am Freitag beim Hamburger SV zur Abwechslung mal wieder eine Elfmeterschützendiskussion beim FC Bayern angestoßen. Auch wenn der eigentlich designierte Schütze, Thomas Müller, angab, Lewandowski lediglich den einen Strafstoß freiwillig und wie versprochen überlassen zu haben.

Als Lewandowski nach dem Spiel dazu befragt wurde, klang das jedoch ganz anders. "Beim nächsten Elfmeter müssen wir wieder reden", sagte er und meinte damit natürlich: "Ich wähle heute und für alle Zeiten Robert Lewandowski als Elfmeterschützen - also mich selbst."

Wenn das mal nicht Stunk im Dschungel gibt ...

2. Erkenntnis: Chicharito fehlen die Grundlagen

Die verblüffendste Erkenntnis dieses 18. Spieltag liefern ausnahmsweise nicht wir, sondern Javier Hernández von Bayer 04 Leverkusen.

Der konstatierte nämlich nach dem 1:1-Unentschieden seiner Leverkusener bei der TSG 1899 Hoffenheim ganz konsterniert: "Da stand ein Torwart im Tor."

Und weil der arme Chicharito gar so überrascht ob dieser Tatsache schien, sprang ihm gar der Trainer der gegnerischen Mannschaft zur Seite. "Der hat auch die Handschuhe an, dann muss er die Bälle halten", erklärte Huub Stevens die Funktion seines sehr gut haltenden Torhüters Oliver Baumann.

Vielleicht böte es sich für die Leverkusener an, ihren Stürmer mal bei Stevens in die Grundlagenschulung zu schicken. Damit sich der Arme das nächste Mal nicht wieder so erschreckt, wenn da ein Mann mit Handschuhen im Tor steht.

3. Erkenntnis: Nicht nur die Bayern machen alles langweilig

Borussia Dortmund ist der beste Zweite am 18. Spieltag in der Geschichte der Bundesliga. Na, herzlichen Glückwunsch dazu.

Das haben sich die Borussen doch bestimmt schon immer gewünscht. Bester Zweiter hinter den Bayern. Da hüpft das schwarz-gelbe Herz. Nicht.

Und auch für alle anderen Fußball-Fans gibt es Grund zu trauern: Die Zeiten, der spektakulären Siege, des Hurra-Fußballs, der Spannung zwischen Platz eins und zwei, scheinen endgültig vorbei.

Die Bayern kämpfen mit sich selbst um Platz eins und Platz eins. Und die Dortmunder duellieren sich mit dem BVB um Platz zwei und die Vizemeisterschaft.

Dabei kommen dann manchmal eher unansehnliche Siege (wie das 2:1 des FCB beim HSV), meistens halbwegs ansehnliche Siege (wie das 3:1 des BVB bei Borussia Mönchengladbach) und die Erkenntnis heraus, dass nicht allein die Bayern für die Langweile in der Liga verantwortlich sind - sondern vielleicht auch ein bisschen der beste Zweite in der Geschichte der Bundesliga.

4. Erkenntnis: Es geht immer noch hässlicher

Wenn sich Vereine zu bestimmten Heimat-Events etwas besonderes einfallen lassen, dann geht das in den allerhäufigsten Fällen in die Hose.

Bestes Beispiel dafür war bislang immer das grundsätzlich selten grässliche Oktoberfest-Trikot des TSV 1860 München. Als hätte dieser Verein nicht schon genug Probleme.

Der 1. FC Köln lieferte uns jedoch an diesem 18. Spieltag beim Spiel gegen den VfB Stuttgart die Erkenntnis: Es geht immer noch hässlicher. Das närrische Spielhemd des "Effzeh" im Prinzen-Design mit aufgedruckten Quasten, Knöpfen, Kragenschmuck und auf den Kopf gestelltem Sponsoren-Logo entbehrt wirklich jeglicher Ästhetik.

Oder um es mit den weisen Worten unserer Kollegen der "Sportschau" zu sagen: "'Ich kann zwar mit Karneval nichts anfangen, aber dieses Kölner Trikot hat was.' Niemand. Jemals."

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