Vier Top-Vereine der Bundesliga haben sich zusammengeschlossen, um ein finanzielles Rettungspaket für kleinere Vereine zu schnüren. Die Verteilung der Millionensumme soll über die Deutsche Fußball Liga (DFL) erfolgen.
Beinahe drei Wochen ruht der Ball nun schon in der Bundesliga. Nach aktuellem Stand wird die Pause bis Ende April andauern. Auch eine Fortsetzung der Saison erst Mitte Mai ist möglich.
Viele Spieler befinden sich in freiwilliger Isolation und versuchen, sich zu Hause unter Anleitung fit zu halten.
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Vor allem kleinere Vereine werden durch die Spielpause und die damit einhergehenden verringerten Einnahmen vor große Probleme gestellt. Auch Werder Bremen treffen die Verluste hart.
Um diesen Klubs zu helfen, werden nun die vier deutschen Top-Klubs FC Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen aktiv.
Wie die DFL sowie die Vereine am Donnerstag mitteilten, werden 20 Millionen Euro zur freien Verfügung gestellt. Mit dem Betrag sollen finanziell angeschlagene Klubs der 1. und 2. Bundesliga unterstützt werden.
Vereine verzichten auf TV-Gelder
Der Betrag von 20 Millionen kommt dabei durch zwei Komponenten zustande. Wie die DFL erklärte, verzichten die Top-Klubs zunächst auf ihren Anteil an noch nicht verteilten nationalen Medienerlösen der DFL in der kommenden Spielzeit.
Dieser Betrag, der bei Anwendung des derzeitigen Verteiler-Schlüssels rund 12,5 Millionen Euro ausmachen würde, werde außerdem seitens der vier Klubs noch einmal um rund 7,5 Millionen Euro aus eigenen Mitteln aufgestockt.
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, sagte dazu: "Zusammen mit den anderen drei Champions-League-Teilnehmern wollen wir mit dieser Aktion ein Zeichen der Solidarität zu allen Klubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga setzen." In diesen schwierigen Zeiten sei es außerdem wichtig, dass die stärkeren Schultern die schwächeren Schultern stützen.
Auch Verantwortliche von BVB, RB und Bayer äußern sich
Der BVB äußerte sich ebenfalls, und zwar in Person von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Wir haben immer gesagt, dass wir uns solidarisch zeigen werden, wenn Klubs unverschuldet durch diese absolute Ausnahmesituation in eine Schieflage geraten, die sie alleine nicht mehr beherrschen können. Und natürlich sind wir auch bereit, im Profifußball zu helfen, wenn es am Ende darum geht, wirtschaftliche Konsequenzen der Pandemie ein Stück weit aufzufangen."
Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer von RB: "In der Krise müssen die Vereine an einem Strang ziehen. Wir wollen den Erhalt der Bundesliga gewährleisten und solidarisch unterstützen."
Rudi Völler, Geschäftsführer Sport bei Bayer 04 Leverkusen fügte hinzu: "Für mich als ein Kind der Bundesliga ist es unvorstellbar, dass unser Fußball jetzt in ernsthafte existenzielle Schwierigkeiten gerät."
Die Verteilung des Betrags soll über die DFL erfolgen. Deren Geschäftsführer Christian Seifert äußerte seinen Dank: "Diese Aktion unterstreicht, dass Solidarität in der Bundesliga und 2. Bundesliga kein Lippenbekenntnis ist. Das DFL-Präsidium ist den vier Champions-League-Teilnehmern sehr dankbar im Sinne der Gemeinschaft aller Klubs."
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