Das gab es noch nie: Mit fünf Toren in seinen ersten beiden Bundesliga-Spielen hat Erling Haaland einen neuen Rekord aufgestellt. Trainer und Mannschaftskollegen geraten ins Schwärmen - nur einer zeigte sich von der Leistung des 19-Jährigen gegen den 1. FC Köln enttäuscht.
Erling Haaland schrieb Fußball-Geschichte, verlor darüber aber zunächst kein Wort. Um den Hype um seine Person nicht weiter anzuheizen, verließ der Dortmunder Winterzugang nach dem 5:1-Sieg über den 1. FC Köln das Stadion durch die Hintertür.
Selbst die eigens angereisten TV-Journalisten aus seinem Heimatland Norwegen gingen beim Warten auf ein Statement der neuen BVB-Attraktion leer aus. Wie stolz er auf die neue Bestmarke ist, als erster Spieler fünf Tore in seinen ersten beiden Bundesliga-Spielen erzielt zu haben, brachte der 19 Jahre alte Angreifer erst Stunden später zum Ausdruck. "That magic moment" ("der magische Moment"), schrieb er bei Instagram.
Norweger schreibt Bundesliga-Geschichte
Wie schon bei seinem Drei-Tore-Debüt beim Rückrunden-Auftakt vergangene Woche in Augsburg (5:3) sorgte der Winter-Neuzugang in der Partie gegen Köln nach seiner Einwechslung (65.) mit Treffern in der 77. und 87. Spielminute für Furore. "Es war schon in der vergangenen Woche ein berauschendes Erlebnis. Und nun trifft er in seinem ersten Heimspiel zweimal. Ich glaube, das kann man nicht besser malen", schwärmte BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl.
Dank
"Er hatte einen super Einstand, ist ein wirklich guter Stürmer und wird uns hier noch viel Freude bereiten." Mit Verweis auf die guten Trainingsleistungen von Haaland fügte der deutsche Weltmeister von 2014 an: "Wenn man sieht, wie er tagtäglich arbeitet, ist die Chance sehr groß, dass er so weiter macht. Seine Arbeitsauffassung in dem Alter gefällt mir außerordentlich gut."
BVB: Lucien Favre freut sich über Erling Haaland
Mit seiner Unbekümmertheit, seinem Ehrgeiz und seiner Gradlinigkeit vor dem Tor hat Haaland in Dortmund nicht nur die Herzen der Fans im Sturm erobert. Wie Hummels ist auch Trainer
Welche Angriffswucht die Borussia mit Profis wie Jadon Sancho, Marco Reus und dem "Brecher mit dem Babyface" ("Zeit") entfachen können, dokumentiert der famose Start in die Rückrunde: Zehn Tore in den ersten beiden Partien waren zuvor nur dem Ligakonkurrenten aus Mönchengladbach gelungen, der in der Saison 66/67 gar elfmal traf.
Auch deshalb wähnen sich die Dortmunder auf gutem Weg, die führenden Clubs aus Leipzig, München und Mönchengladbach weiter unter Druck setzen zu können. "Ich denke, dass das heute ein guter Schritt nach vorne war im Gesamten", urteilte Kapitän Reus.
Gut möglich, dass Haaland im nächsten Spiel der Dortmunder am kommenden Samstag gegen Union Berlin erstmals von Beginn auflaufen darf. Nach Einschätzung von Roman Bürki sollten sich alle Beteiligten davon jedoch nicht zu viel versprechen. "Es ist sehr schade, dass er schon nachlässt. Drei Tore, zwei Tore - ich hoffe nicht, dass es im nächsten Spiel nur eins ist", scherzte der BVB-Torhüter. © dpa
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