BVB-Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke ist nach dem Prestige-Kracher gegen den FC Bayern an die Decke gegangen. Mitten unter die Freude über den 1:0-Heimsieg hatte sich eine Aussage von Lothar Matthäus über Mats Hummels gemischt, die Watzke nicht unkommentiert lassen wollte. Doch Matthäus ätzte sogleich zurück.

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Mats Hummels spielt seit dieser Saison wieder für den FC Bayern München, nachdem er achteinhalb Jahre lang in über 300 Pflichtspielen das Trikot von Borussia Dortmund getragen hatte.

Hummels sagt beim BVB "Hallo"

Hummels wurde mit dem BVB zweimal Deutscher Meister und einmal Pokalsieger. Nachvollziehbar, dass er zu seinem ehemaligen Verein noch eine emotionale Verbindung hat.

Dass Mats Hummels vor dem Spiel der Bayern gegen Dortmund seinen Ex-Kollegen in der BVB-Kabine kurz Hallo gesagt hatte, klingt zunächst nach einer Selbstverständlichkeit. TV-Experte Lothar Matthäus sah das aber anders und hatte den Kabinen-Besuch von Mats Hummels kritisiert.

Als Trainer würde er das zwar wohl nicht verbieten, meinte Matthäus, "aber nahelegen, das nach dem Spiel zu machen". Vor dem Spiel solle die Konzentration der anstehenden Partie gelten "und nicht den alten Freundschaften".

Watzke kontert Matthäus: "Könnte kotzen"

Eine Aussage, die Dortmunds Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke auf die Palme brachte: "Wenn ich höre, das ist kein professionelles Verhalten, dann könnte ich kotzen!", wetterte Watzke auf der Aktionärsversammlung des BVB.

Watzke selbst empfand den Kabinen-Besuch von Hummels anderthalb Stunden vor Spielbeginn als "großartig". Hummels habe dadurch seine "menschlichen Qualitäten" bewiesen und nicht, dass "von dem Moment an alles vergessen ist".

Eine sportliche und menschliche Geste im knallharten Profi-Geschäft, so kann man Hummels Aktion durchaus bewerten. Doch stattdessen, meint Watzke wütend, müsse "er sich das auch noch von diesen Kritikern anhören".

Jeder, der selbst einmal Fußball gespielt hätte, würde wissen, "dass du danach noch 90 Minuten Zeit hast, in der eigenen Kabine auf scharf zu schalten und es überhaupt nichts damit zu tun hat, was du leistest".

Matthäus kontert Watzke: "Kann gerne kotzen"

Auf Nachfrage der "Bild-Zeitung" hat Lothar Matthäus Watzkes Steilvorlage aufgenommen und schießt nun zurück: "Ich habe 22 Jahre Profifußball gespielt und weiß aus eigener Erfahrung, dass bei so etwas ein paar Prozent Schärfe und Konzentration verloren gehen."

Nach dem Spiel sei das alles kein Problem, aber vor einem Spiel sollten alte Freundschaften kein Thema sein, erneuert Matthäus seine Kritik und liefert auch gleich eine Begründung hinterher: "Ich meine auch, dass Hummels bei der Hereingabe von Götze aktiver und aggressiver hätte sein können."

Dass seine Kritik dem BVB-Boss auf den Magen geschlagen ist, lässt Matthäus kalt: "Von mir aus kann Herr Watzke gerne kotzen."

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