Mario Gomez sorgt per Doppelpack für einen Sieg des VfB Stuttgart gegen Hertha BSC. Aber der sportliche Erfolg rückt unmittelbar nach der Partie in den Hintergrund.
Das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Hertha BSC ist vom Tod des Vaters von VfB-Kapitän Christian Gentner überschattet worden. Herbert Gentner sei unmittelbar nach der Partie im Stadion verstorben, teilte der schwäbische Fußball-Bundesligist am Samstagabend auf seiner Internetseite mit.
Gentner senior war zuvor im Stadion noch medizinisch behandelt worden, da er nach Angaben eines VfB-Sprechers zusammengebrochen war. Aufgrund des Vorfalls hatten die Verantwortlichen der Stuttgarter weitestgehend auf Kommentare zur Partie verzichtet.
Sportliches Geschehen rückt in den Hintergrund
Das 2:1 des VfB gegen die Hertha dank zweier Treffer von Stürmer
Aber dann schlug Gomez zu, traf nach 682 Minuten wieder, und sorgte dafür, dass die Schwaben den Abstiegs-Relegationsplatz verließen. Zuvor hatte Gomez am 6. Oktober ein Bundesliga-Tor für Stuttgart erzielt - am Ende jubelte er über sein 100. Pflichtspieltor für die Schwaben. Die Hertha rutschte durch die erste Niederlage seit Anfang November auf den siebten Platz ab.
Was sich den 47.680 Zuschauern bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aber zunächst bot, trug alles andere als zur Erwärmung bei. Beide Teams konzentrierten sich auf ihre Defensivarbeit und setzten entsprechend kaum offensive Akzente.
Der einzige Höhepunkt im ersten Durchgang war der Führungstreffer für die Gäste. Ein Pass von Davie Selke stolperte im VfB-Strafraum zum aufgerückten Mittelstädt, der aus spitzem Winkel aufs Tor schoss; Stuttgarts Torhüter Ron-Robert Zieler war zwar noch dran, verhinderte den Gegentreffer aber nicht.
Ansonsten gab es zunächst so gut wie gar nichts zu sehen. Beide Mannschaften waren zwar mit erheblichen Verletzungsproblemen in die Partie gestartet. Aber dennoch überraschte vor allem die Passivität der abstiegsbedrohten Schwaben.
Ausgerechnet Gentner bereitet Siegtor vor
Selbst die gelegentlich im Mittelfeld erkämpften Bälle fanden nicht den Weg vor das Tor der Berliner, weil dem VfB im Spiel nach vorne jegliches Tempo fehlte. Die Hertha dagegen wirkte in ihren wenigen Angriffsaktionen selbstbewusster und auch zielstrebiger, was mit der Führung belohnt wurde.
Der VfB hinterließ im ersten Durchgang vor allem Rätsel. Keine Torgefahr, keine Sicherheit, keine Geschwindigkeit: Den Gastgebern mangelte es an allem. Auch Gomez, der vor der Partie zuletzt am 6. Oktober beim 1:3 in Hannover ein Bundesliga-Tor für seinen Club erzielt hatte, fand keine Bindung zum Spiel.
Auch im zweiten Durchgang blieb der 33-Jährige zunächst blass - offenbarte dann aber fast aus dem Nichts seine altbekannten Qualitäten vor dem gegnerischen Tor.
Eine lange Flanke von der rechten Seite köpfte Nicolas Gonzalez im Sechzehner der Hertha in Richtung Gomez, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Und der Treffer des Torjägers zeigte Wirkung. Stuttgart wurde mutiger und drückte die Berliner in die eigene Hälfte.
Einen Kopfball von Chadrac Akolo (74.) lenkte Hertha-Keeper Rune Jarstein mit den Fingerspitzen noch ins Aus. Kurz darauf aber schlug Gomez zum zweiten Mal zu und beförderte eine Flanke von Kapitän Christian Gentner per Kopf ins Tor. (dpa/fte)
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