- Die Klage gegen den DFB von Manuel Gräfe kommt bei Ex-Schiedsrichterkollege Peter Gagelmann nicht gut an.
- Dieser vermutet dahinter ein anderes Motiv, als von Gräfe dargestellt.
Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann hat seinen Ex-Kollegen Manuel Gräfe für dessen Klage gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen Altersdiskriminierung deutlich kritisiert.
"Ich finde es egoistisch zu sagen: Aber ich möchte weitermachen, ich bin eigentlich viel zu wichtig für den Fußball", sagte Gagelmann im Podcast "sprengerspricht #media&sports".
"Das sind nicht meine Werte, die vertrete ich nicht", meinte Gagelmann, der seine Karriere bereits 2015 beendet hatte, weiter.
Gagelmann über Gräfe: "Glaube, es geht ihm weniger um die Allgemeinheit"
Inzwischen hat Gräfe erklärt, dass es ihm um den Grundsatz gehe und er nicht auf den Rasen zurückkehren wolle. Mit Blick auf die DFB-Regel meint Gagelmann: "Wir haben von diesem System profitiert, wir sind aufgestiegen, weil ein Schiedsrichter aufgehört hat."
Da Gräfe nicht mehr pfeifen wolle, gehe es dem Berliner wohl darum, "noch mal Geld abzugreifen", vermutete Gagelmann. "Ich glaube, es geht ihm weniger um die Allgemeinheit, sonst hätte er auch schon vor Jahren klagen können."
Gräfe erhält Unterstützung von Ex-FIFA-Schiedsrichter
Zuspruch erhält Gräfe aber von Bernd Heynemann. Der ehemalige FIFA-Schiedsrichter aus Magdeburg unterstützt Gräfe bei dessen Vorhaben, über den Klageweg die Altersgrenze für Schiedsrichter zu kippen. "Die Leistung auf dem Platz, die physische Leistung und der Gesundheitscheck sollten maßgebliche Faktoren für die Einstufung von Schiedsrichtern sein. Nicht das Alter", sagte Heynemann der Chemnitzer "Freie Presse" am (Samstag).
Heynemann "hoffe, dass die Klage etwas bewirkt". Er betonte, dass es auch bei Spielern keine Altersgrenze gebe. Niemand wäre auf die Idee gekommen, einem Zlatan Ibrahimovic die EM-Teilnahme zu verbieten, wenn sich der 39-Jährige nicht verletzt hätte, erklärte der frühere Schiedsrichter. Auch er hätte sich bei seinem erzwungenen Abschied vor 20 Jahren noch gut und leistungsstark gefühlt. (dpa/msc)
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