- Niklas Süle ist laut Medienberichten nach David Alaba, Jerome Boateng und Javi Martinez der nächste Top-Spieler, der den FC Bayern München ablösefrei verlässt
- Laut Volker Struth, dem Spielerberater von Süle, wurde beim FC Bayern einst ein Ehrenkodex eingeführt. Doch hält sich noch jemand daran?
- Robert Lewandowski ist die nächste wichtige Personalie. Gelingt keine Vertragsverlängerung, könnte der Stürmer verkauft werden, um einen weiteren ablösefreien Abgang zu verhindern
Die Zukunft von
Laut dem Zeitungsbericht hatte der Verein dem deutschen Nationalspieler ein verbessertes Vertragsangebot mit einem geschätzten Jahresverdienst von 10 Millionen Euro unterbreitet. Dies konnte ihn allerdings nicht zu einer Unterschrift bewegen.
Die Konsequenz ist ein ablösefreier Abgang – wieder einmal.
So funktioniert der Ehrenkodex des FC Bayern
Ablösefreie Wechsel sind dem FC Bayern München grundsätzlich ein Dorn im Auge. Der Spielerberater Volker Struth, der unter anderem auch Süle vertritt, weiß das nur allzu gut. In seinem Buch "Meine Spielzüge" beschreibt er den Ehrenkodex des FC Bayern.
Diesen gab es bereits, als
Bei Kroos gelang dies damals. Für eine Ablöse von rund 30 Millionen Euro wechselte der Mittelfeldspieler in die spanische Hauptstadt. Zuletzt geriet der Ehrenkodex allerdings ins Bröckeln. Im Sommer 2021 verließ
Auch die Zukunft des Mittelfeldspielers Corentin Tolisso ist ungeklärt. Sein Vertrag endet nach dieser Saison. Ausgerechnet jetzt befindet er sich in Top-Form und schoss gegen Hertha BSC und den 1. FC Köln jeweils ein Tor. Kommt keine Vertragsverlängerung zustande, könnte auch er ablösefrei wechseln.
Für Spieler sind ablösefreie Wechsel oft lukrativ, weil sie beim neuen Verein ein beachtliches Handgeld zur Vertragsunterzeichnung kassieren könnten. Für den Ex-Verein hingegen ist es ein großes Ärgernis.
In den ersten 20 Jahren dieses Jahrtausends gab es nur selten ablösefreie Abgänge von Leistungsträgern zu vermelden, die sich in der besten Phase ihrer Karriere befanden. Michael Ballack war im Jahre 2006 genauso wie Claudio Pizarro im Jahre 2007 eine absolute Ausnahme. Beide zog es damals nach London zum FC Chelsea.
Transferminus von über 100 Millionen Euro
Doch die Zeiten haben sich geändert. Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat auf dem Transfermarkt bislang deutlich mehr Geld ausgegeben als eingenommen.
Seit seinem Dienstantritt im August 2017, zunächst war er noch als Sportdirektor aktiv, hat er laut "Sport Bild" 164 Millionen Euro an Ablösen eingenommen, auf der anderen Seite aber 268,5 Millionen Euro ausgegeben. Dies ergibt ein Minus von 104,5 Millionen Euro.
Robert Lewandowski könnte im Sommer verkauft werden
Gerade in Zeiten der Pandemie, in der fehlendende Zuschauereinnahmen ein millionenschweres Finanzloch hinterlassen, dürfte beim FC Bayern ein Umdenken stattfinden. Dies könnte sich auch auf die Personalie
Der Vertrag des zweimaligen und amtierenden FIFA-Weltfußballer endet im Sommer 2023. Vertragsgespräche sollen laut der "Sport Bild" unmittelbar bevorstehen. Der große Wunsch des Vereins: eine Verlängerung.
Sollte allerdings keine Einigung erzielt werden, soll der FC Bayern Lewandowski verkaufen wollen, um noch eine Ablöse zu kassieren und mit dem Geld den Nachfolger verpflichten zu können.
Dafür müsste sich Lewandowski allerdings an den "Ehrenkodex" halten und nicht ebenfalls einen ablösefreien Abgang im Sommer 2023 bevorzugen.
Verwendete Quellen:
- Bild.de: Dieser Star verlässt die Bayern
- Sport Bild: Lewandowski – Verlängern oder im Sommer weg
- Sport Bild: Die nächste Brazzo Prüfung
- Meine Spielzüge: Volker Struth, Piper Verlag
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