Mit 1:1 im Viertelfinal-Rückspiel gegen Manchester City scheidet Bayern München erneut vorzeitig aus der Champions League aus. Sportvorstand Hasan Salihamidzic muss sich jetzt unangenehme Fragen gefallen lassen.
In seinen sechs Jahren als Sportchef beim FC Bayern hat
Jetzt die Frage: Hat irgendjemand das Gefühl, dass Bayern München in diesen Jahren stärker und besser geworden ist? Die vergangenen zwei Jahre sind ein Desaster. DFB-Pokal und Champions League: zweimal vorzeitig und kläglich gescheitert.
Und ob die nächste Deutsche Meisterschaft gelingt (die elfte in Folge), ist bei der Verfassung, die zurzeit die Bayern-Stars offenbaren, mehr als fraglich. Im Konzert der Großen kann der Rekordmeister nicht mehr mitspielen.
Dem 0:3 im Hinspiel folgte gestern Abend das 1:1 im Rückspiel gegen Manchester City. Das Aus in der Champions League. Das Halbfinale heißt jetzt: Real Madrid gegen Manchester City und Inter Mailand gegen AC Mailand.
Salihamidzic hat nicht geliefert
Der letzte große Bayern-Erfolg war der Champions-League-Sieg 2020. Wir erinnern uns: Den Erfolgstrainer Hansi Flick, der sechs Trophäen in anderthalb Jahren holte, hat Salihamidzic weggeekelt. Sowas kann passieren, ja.
Aber wenn man die Folgezeit in einem Schlingerkurs vergeudet und die Ziele verfehlt, die aus den Ansprüchen der Vereinsführung definiert werden, dann darf der Verantwortliche selbst nicht zur Tagesordnung übergehen.
Im Klartext: Zu einer Saisonanalyse gehört auch, dass man die vergangenen drei Brazzo-Jahre kritisch hinterfragt und Salihamidzic zur Rechenschaft zieht. Kein Fußballmanager in Deutschland hatte mehr Geld zur Verfügung als er.
Geliefert hat Salihamidzic nicht. Das Ergebnis seiner Arbeit reichte zuletzt nur für das Viertelfinale der Königsklasse. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Die Zensur "nicht schlecht" kann dem FC Bayern kaum genügen.
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