Der FC Bayern München blickt auf die erste titellose Saison seit 2012 zurück. Die Gründe dafür sind offensichtlich, wenn man sich die Statistiken der zurückliegenden Spielzeit anschaut.

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Kaum war die enttäuschende Saison vorüber, da blickten die Spieler des FC Bayern bereits nach vorne. "Es muss einen Neustart geben, auch von unserer Seite, vom Team. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, um wieder voll angreifen zu können", sagte Torwart Manuel Neuer und fügte hinzu: "Dass es so nicht weiterlaufen kann, ist klar. Jeder ist in der Pflicht." Routinier Thomas Müller ergänzte: "Wir wollen jetzt raus aus der Saison und im Sommer neu anfangen. Wir schauen jetzt in die Zukunft."

Ein kleiner Mutmacher aus Sicht des FC Bayern: Nach sportlichen Misserfolgen kamen in der Vergangenheit oft große Triumphe zustande. Zwei Beispiele: Nach der titellosen Saison 2006/2007 folgte 2008 das Double mit Meisterschaft und DFB-Pokal. Und nach der titellosen Spielzeit 2011/2012 folgte 2013 sogar das erstmalige Triple der Vereinsgeschichte mit dem Gewinn der Champions League.

Ob so ein erfolgreiches Comeback noch einmal gelingen wird? Der FC Bayern müsste gegenüber der vergangenen Saison viele Schwachstellen beseitigen. Ein Blick in die Zahlen verrät, wo genau die Defizite der Mannschaft liegen.

Der FC Bayern schoss viele Tore, kassierte aber auch zu viele

Eines ist klar: Die Offensive des deutschen Rekordmeisters war mit den 94 erzielten Toren stark und die Nummer 1 der Bundesliga. Selbst der deutsche Meister Bayer Leverkusen erzielte fünf Tore weniger.

Dafür allerdings kassierte der FC Bayern 45 Gegentore. Mehr Gegentreffer gab es für den FC Bayern zuletzt in der Spielzeit 1995/1996. Gleich vier Mannschaften in der Bundesliga ließen in der zurückliegenden Saison weniger Gegentreffer zu – und zwar Leverkusen (24), der VfB Stuttgart (39), RB Leipzig (39) und Borussia Dortmund (43).

Torwart Neuer war kein sicherer Rückhalt

FC Bayern Torhüter Manuel Neuer
FC-Bayern-Torhüter Manuel Neuer parierte in der vergangenen Saison nur 64,5 Prozent aller Schüsse und liegt damit auf dem 12. Rang der Bundesliga. © IMAGO/Passion2Press/Markus Fischer

Auch Torwart Neuer bot oftmals keinen sicheren Rückhalt. Er parierte nur 64,5 Prozent aller Schüsse. Gleich elf Torhüter der Bundesliga, die mindestens 23 Bundesligaspiele absolvierten, haben einen besseren Wert. Leverkusen-Torwart Lukas Hradecky kommt auf 76,5 Prozent.

Allerdings gab die gesamte Abwehr des FC Bayern kein gutes Bild ab. Laut dem "kicker" hat die gesamte Defensive zehn grobe Patzer begangen, damit vier mehr als in der Vorsaison.

Insgesamt war der Gegner oft effektiver als der FC Bayern. In neun Spielen brauchte die gegnerische Mannschaft jeweils höchstens fünf Torschüsse, um ein Tor zu erzielen. Dies wurde oftmals bitter bestraft. In diesen neun Spielen gab es für die Bayern fünf Niederlagen, ein Unentschieden und nur drei Siege.

Der FC Bayern hingegen brauchte in gleich drei Spielen 20 Versuche oder mehr, um ein Tor zu schießen. Dies war unter anderem bei der 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt der Fall.

Bayern verspielte zweimal eine 2:0-Führung

Eine weitere Auffälligkeit: Selbst ein Vorsprung von mehr als einem Tor führte nicht zwingend zu einem Sieg oder zumindest zu einem Punkt. Beim 1. FC Heidenheim (2:3) und auch am letzten Spieltag bei der TSG Hoffenheim (2:4) wurde eine 2:0 Führung verschenkt.

Trainer Thomas Tuchel sagte nach dem Saisonabschluss in Hoffenheim: "Es war wieder eine bittere und unnötige Niederlage. Das ist viel zu häufig passiert." Es ist tatsächlich die erste Saison gewesen, in der Bayern München gleich in zwei Spielen mit 2:0 führte und dennoch verlor.

Die geringste Laufleistung der Bundesliga

Eine weitere Auffälligkeit war die geringe Laufleistung. Pro Spiel liefen die Spieler des FC Bayern im Schnitt nur 115,34 Kilometer. Dies ist der niedrigste Wert aller 18 Bundesligisten.

Zwar ist dies nicht völlig überraschend, weil der FC Bayern gerne den Ball laufen lässt und daher weniger Kilometer zurücklegt. Dennoch gibt es auch hier Luft nach oben. Zum Vergleich: Bayer Leverkusen lief 118,26 Kilometer und belegte damit Platz 4 in der Liga.

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Ein weiterer Aspekt: Die 7.843 Sprints, die die Spieler des FC Bayern leisteten, genügten lediglich für Platz 10 der Liga. Der Deutsche Meister Leverkusen ist auch hier besser und kam auf 8011 Sprints.

Es gibt also viele Defizite, die der deutsche Rekordmeister abstellen muss, um wieder zurück auf die Erfolgsspur zu finden.

Verwendete Quellen

  • kicker.de: Statistiken
  • kicker (43/2024): Rasanter Aufstieg nach dem Abstieg
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