Die Gedenkfeier für Franz Beckenbauer in Bildern

Auf dem Weg zum Stadion hat sich Fan Edwin Stierl positioniert. Er kommt mit einem Wagen mit zahlreichen Trophäen wie dem Champions-League-Pokal, der Meisterschale, dem DFB-Pokal oder dem Weltmeisterpokal zur Gedenkveranstaltung in der Allianz Arena.

An den Füßen der Gerd-Müller-Statue vor der Allianz Arena hat jemand eine Kerze mit der Aufschrift "DANKE Ruht in Frieden" abgestellt. Auf einem Foto sind Müller (l.) und Beckenbauer zu sehen. Der "Bomber der Nation" war bereits etwa zweieinhalb Jahre vor Beckenbauer am 15. August 2021 verstorben.

Bereits zur Mittagszeit nimmt der Andrang an der Allianz Arena zu. Das Stadion öffnet um 12 Uhr. Von 13:40 Uhr an sind Musikbeiträge und eingespielte Filme angekündigt.

Im Stadion selbst ist derweil schon alles vorbereitet. Im Mittelkreis befindet sich ein großes Bild von Franz Beckenbauer. Interessanterweise ist er darauf im HSV-Trikot zu sehen. Das Bild entstand bei seinem Abschiedsspiel am 1. Juni 1982, als Hamburg gegen die Deutsche Nationalmannschaft antrat.

In der Nordkurve wurde ein großes Podest mit Rednerpult aufgebaut.

Von hier aus werden ausgewählte Gäste ihre Reden halten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder werden als Vertreter der Politik die Verdienste von Beckenbauer würdigen. Von Vereinsseite sprechen Präsident Herbert Hainer und Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

Der Schriftzug "Kaiser Franz, Spieler/Player, Mensch/Human" findet sich an zahlreichen Stellen im und um das Stadion.

Der Tölzer Knabenchor hat bereits Stellung bezogen.

Ebenso eine Blaskapelle.

Es werden Trauerkränze in die Arena gebracht und ...

... am Mittelkreis rund um das Bild von Beckenbauer niedergelegt.

Auf einem Banner steht: "Die Lichtgestalt geht auf die letzte Reise - Ruhe in Frieden Kaiser".

Die Liste der prominenten Gäste aus Sport und Politik ist lang. Zu ihnen gehört auch der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist da und wird eine Rede halten.

Ehrenpräsident Uli Hoeneß und seine Frau Susi haben auf der Tribüne Platz genommen.

Auch die aktuelle Mannschaft des FC Bayern ist vor Ort.

Ein Gesteck auf dem Rasen der Arena in der Form der Zahl Fünf, der ehemaligen Rückennummer von Franz Beckenbauer.

V.l.n.r.: Uli Hoeneß, Bruder Walter Beckenbauer, Ministerpräsident Söder und Sohn Joel Beckenbauer.

Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) und der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber im Gespräch.

Zwischen 20.000 und 30.000 Menschen haben sich zu der Trauerfeier in der Allianz Arena eingefunden.

Fifa-Präsident Gianni Infantino (l.) und Nasser Ghanim Al-Khelaif, Präsident von Paris Saint-Germain, gehören auch zu den Gästen.

Elf Wegbegleiter würdigen zu Beginn der Trauerfeier auf dem Rasen stellvertretend für die Gäste das Andenken der Fußball-Legende. Zum Gesang von Star-Tenor Jonas Kaufmann, der am Freitag "Time to say Goodbye" in der italienischen Version "Con te partiro" vortrug, schritten unter anderen Günter Netzer (l.), Andreas Brehme (M.) und Bastian Schweinsteiger (r.) auf den Platz. Sie legten die Rosen am Mittelkreis nieder.

Auch Karl-Heinz Rummenigge, Wolfgang Overath und Lothar Matthäus (v.l.n.r.) legen Rosen nieder.

Ebenso: Rainer Bonhof, Franz "Bulle" Roth, Berti Vogts und Paul Breitner (v.l.n.r.).

"Franz Beckenbauer ist in meinen Augen die größte Persönlichkeit des Vereins und des gesamten deutschen Fußballs, er ist als Sportler und Mensch unerreicht“, hatte der 54-jährige Kaufmann vor der Veranstaltung gesagt.

Bei aller Trauer ist immerhin auch ein wenig Platz für Scherze. Susi Hoeneß kneift Ehemann Uli lachend ins Ohr.

Präsident Herbert Hainer hält die erste Rede der Gedenkfeier. "Der FC Bayern wird immer ein Kaiserreich bleiben, und das auf ewig", sagt er unter anderem.

Hainer weiter: Beckenbauer sei "ein Vorbild für alle Generationen", gewesen. Zu seinem Tod sagte er: "Die Welt des FC Bayern München, die gesamte Fußballwelt wurde dunkler. Für den FC Bayern München bedeutete Franz Beckenbauer alles." Doch der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters sagte auch: "Franz glaubte fest daran, dass der Tod nur eine Etappe ist. Dass er ein Teil von uns bleibt. Lieber Franz - dieser Gedanke ist tröstlich, dass Du weiter bei uns bist."

Die Familie von Franz Beckenbauer (v.l.n.r.): Joel Beckenbauer (Sohn), Heidi Beckenbauer (Ehefrau) und Francesca Beckenbauer (Tochter).

Mit emotionalen Worten hat auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Trauerfeier der verstorbenen Fußball-Legende gedacht. "Ich weiß nicht, ob die Engel im Himmel Sport treiben. Aber wenn, dann werden sie in den vergangenen Tagen schon sicher diese neue, etwas bayerisch klingende Stimme gehört haben: 'Geht‘s raus und spielt‘s Fußball!'", sagte der 68-Jährige in seiner Rede. "Eine Stimme, die wir alle kennen und die uns jetzt für immer fehlen wird. Die Stimme des Kaisers. Die Stimme Franz Beckenbauers."

Auf der ganzen Welt hätten die Menschen Beckenbauer "bewundert, verehrt, geliebt", ergänzte Steinmeier. "Als diplomatisches Naturtalent wurde er zum beliebtesten Botschafter unseres Landes." Beckenbauer habe sich "um Deutschland verdient gemach"», äußerte der Bundespräsident. Er habe dem Land nicht nur ein Fußball-Sommermärchen geschenkt, "sondern er hat einen neuen, freundlichen Blick auf uns selbst geschenkt, und das vergessen wir nicht".

Für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war Franz Beckenbauer "schon eine Art Fußball-Gott und einer der allerallergrößten Bayern". Söder würdigte Beckenbauer als "zeitlose Ikone. Drei Generationen haben ihn bewundert und geschätzt." Weiter sagte er: "Wissen Sie, was mich immer beeindruckt? Das sind alles Spieler mit einem starken Selbstbewusstsein. Aber einen haben sie immer als den Chef anerkannt, einem sind sie gefolgt. Und wenn er gesagt hat, wir raufen uns zusammen und werden Weltmeister: Dann sind sie ihm gefolgt. Das war Franz Beckenbauer, der Chef des deutschen Fußballs".

Auch Beckenbauers langjähriger Weggefährte Hoeneß kommt zu Wort. Diesem ist die Trauer vor allem anzumerken, als er auf die letzten, schwierigen Jahre von Beckenbauer zu sprechen kommt. Bei der Erwähnung von Stefan Beckenbauer, dem Sohn von Franz, der 2015 nach einem Krebsleiden starb, muss Hoeneß schwer schlucken. Abschließend sagt er: "Ruhe in Frieden, einen Frieden, den du in den letzten Jahren leider nicht so genießen konntest, wie du ihn verdient hast".

Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, ist der letzte Redner und richtet Grüße von Papst Franziskus aus. Anschließend bittet er um einen Moment der Stille und spricht ein Gebet.

Nach rund 75 Minuten ist die Feier beendet und auf den Bildschirmen im Stadion werden Fotos und Videos von Beckenbauer gezeigt, während die Leute vor Ort nach und nach das Stadion verlassen.