Uli Hoeneß knöpft sich Bayern-Trainer Thomas Tuchel ausgerechnet vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid vor. Nicht nur den Zeitpunkt hält Lothar Matthäus für falsch.

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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus wundert sich über die Kritik von Uli Hoeneß an Thomas Tuchel.

Gerade in der aktuellen Phase überrasche ihn die Attacke, denn was er so höre, stimme die Chemie "zwischen Trainer und Spielern", sagte der 63-Jährige am 29. April bei einem Sponsorentermin in München. "Man hat sich lieb. Das war ja nicht das ganze Jahr so. Und dann kam eben die Aussage von Uli - für viele verwunderlich."

Ehrenpräsident Hoeneß hatte bei einem öffentlichen Auftritt die Arbeit von Trainer Tuchel bei der Entwicklung von jungen Spielern bemängelt. Die "Anschuldigungen" seien "meilenweit" von der Realität entfernt, konterte Tuchel. Hoeneß habe bei Bayern "nach wie vor alles im Griff", sagte Matthäus. Vielleicht habe Tuchel auch deshalb etwas provokant "der Boss" gesagt.

"Uli zündelt ja gerne, aber meistens geht er auf den Gegner los."

Lothar Matthäus kommentiert die Attacke des Ehrenpräsidenten des FC Bayern auf dessen Cheftrainer

"Es war in diesem Jahr sehr viel Unruhe da, aber dass Uli das vier, fünf Tage vor dem Spiel gegen Real Madrid, vor der wichtigsten Phase in dieser Saison bei Bayern München sagt...", sagte Matthäus. "Ich weiß nicht, ob es gewollt war von ihm. Uli zündelt ja gerne ab und zu, aber meistens geht er auf den Gegner los, der dir gefährlich geworden ist in der Vergangenheit."

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Matthäus schloss nicht aus, dass in den Hoeneß-Aussagen auch eine Botschaft an den möglicherweise neuen Trainer Ralf Rangnick versteckt gewesen sein könnte. "In dem Kontext würde es ja passen, dass Uli Hoeneß bei Ralf Rangnick einen Haken hinmacht und sagt, mit dem bin ich zufrieden", sagte der TV-Experte. "Uli Hoeneß könnte ein Fan von Ralf Rangnick sein, weil der einer ist, der junge Spieler entwickelt."

Lothar Matthäus sieht Ralf Rangnick in der Zwickmühle

Rangnick gilt als Topkandidat für die Nachfolge von Tuchel. Matthäus sieht dessen Schritt von Österreichs Nationalmannschaft zum FC Bayern aber nicht als leicht an, weil Rangnick eine "Verpflichtung" habe. "Ralf Rangnick hat eine wichtige Aufgabe in Österreich", sagte der frühere Weltfußballer. "Ich würde sagen, es ist schwierig für Ralf Rangnick, sich vielleicht auch gegen Österreich zu entscheiden." (dpa/hau)

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