Seit 2019 ist Uli Hoeneß beim FC Bayern München "nur" noch einfaches Mitglied des Aufsichtsrats und Ehrenpräsident des Klubs. In der sportlichen und administrativen Krise des Frühjahrs 2023 wird über eine Rückkehr von Hoeneß ins operative Geschäft spekuliert. In einer Befragung dazu ergibt sich unter den teilnehmenden Fußballfans kein eindeutiges Ergebnis.

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Bayern München wird die Saison 2022/23 maximal mit einem von angepeilten drei Titeln beenden. Dass die elfte Meisterschaft in Folge möglich ist, ist eine herausragende und in der Geschichte der Bundesliga einmalige Leistung.

Angesichts des überraschenden Wechsels des Trainers, von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel, und der darauf folgenden Viertelfinal-Pleiten im DFB-Pokal und in der Champions League wirkt es jedoch, als spiele der FC Bayern nicht um seine insgesamt 33. Meisterschaft, sondern gegen den Abstieg.

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Dies hat auch mit dem Bild zu tun, das der Klub seit Monaten nach außen abgibt. Schon seit der schweren Verletzung Manuel Neuers und des anschließenden Rauswurfs seines angestammten Torwarttrainers und Vertrauten Toni Tapalovic zu Jahresbeginn rumort es. Immer wieder gerät der Führungsstil der Vereinsspitze ins Visier und in die öffentliche Kritik. Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic wird fehlende Souveränität vorgehalten. Immer wieder kocht der Vergleich mit jenen Zeiten hoch, als der Manager noch Uli Hoeneß hieß und der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.

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Fußball-Fans sind in dieser Frage gespalten

Ein mögliches Eingreifen von Hoeneß ins operative Geschäft befürworten in einer exklusiven Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion 37 Prozent der Befragten. Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 26. April bis zum 2. Mai durchgeführt. Das Ergebnis repräsentativ für deutsche Fußball-Fans.

40 Prozent der Befragten stehen einer Rückkehr von Hoeneß in den Geschäftsbetrieb des FC Bayern München negativ gegenüber. Noch deutlicher zeigt sich diese Ablehnung bei Betrachtung des Anteils von 28 Prozent, der sich für die Antwortmöglichkeit "sehr negativ" entschieden hat. Zwölf Prozent der Befragten sehen Hoeneß' Comeback "negativ".

23 Prozent können oder wollen sich in Sachen Uli Hoeneß nicht entscheiden

Lediglich 20 Prozent der Befragten, sähen es "sehr positiv", Hoeneß wieder mehr Entscheidungsbefugnis einzuräumen. Mit "positiv" geben 17 Prozent ihre Einschätzung an. 23 Prozent, also fast ein Viertel aller Befragten, kann oder will sich nicht entscheiden, ob es an der Zeit ist, Hoeneß an dessen Lebenswerk wieder aktiver mitwirken zu lassen.

Angesichts der momentanen sportlichen Situation wird die turnusmäßige Aufsichtsratssitzung der Münchner am 30. Mai mit Spannung erwartet. Dort würden selbstverständlich alle aktuellen Themen gemeinsam besprochen, kündigte Kahn an.

Informationen zur Methode: Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 1.516 Teilnehmerinnen und Teilnehmern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für deutsche Fußball-Fans ab 18 Jahren. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Der Befragungszeitraum war der 26. April bis zum 2. Mai 2023.
Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 4,5 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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