- Uli Hoeneß musste seine aktive Fußball-Laufbahn mit 27 Jahren beenden. Sebastian Deisler zufällig auch.
- Hoeneß wurde von seinem Körper zur Aufgabe gezwungen. Bei Deisler kam noch dessen kaputte Psyche dazu.
- Hoeneß begleitete eines der größten deutschen Talente als Manager des FC Bayern ins Karriere-Aus - in Nächten in Dubai.
Die tragische Geschichte Sebastian Deislers lässt
Es hat damit zu tun, dass Hoeneß als Vaterfigur, weniger als Manager von Deislers letztem Fußballklub FC Bayern München, den damals talentiertesten Jungen des deutschen Fußballs in dessen Karriereende begleiten musste.
"Er konnte nichts dafür. Er ist einfach krank gewesen. Das war ein Drama für uns", verriet Hoeneß 14 Jahre nach Deislers Aufgabe im OMR-Podcast von Philipp Westermeyer.
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Während des letzten Trainingslagers, das Deisler als Fußballprofi hinter sich brachte, habe der einst gefeierte Jungstar Hoeneß zu Jahresbeginn 2007 in Dubai "jeden Abend um zehn, halb elf angerufen." Deisler habe Gesprächsbedarf gehabt. "'Herr Hoeneß, ich muss mit Ihnen sprechen!'" Beide, so Hoeneß, hätten sich dann "jeden Abend" getroffen. "Weil er nicht mehr konnte."
Von Absteiger Mönchengladbach ins hektische Berlin zur Hertha
Deisler war der Rummel um seine Person zu viel geworden. Aus der Jugend von Borussia Mönchengladbach hervorgegangen, empfand Deisler schon den Wechsel vom medial beschaulichen Niederrhein in die Hauptstadt Berlin, zu Hertha BSC, 1999 als Kulturschock und Belastung. Damals kostete er zwei Millionen Euro Ablöse.
Als Deisler nach der für ihn verpassten WM 2002 mit dem FC Bayern München auf der Karriereleiter die oberste nationale Sprosse erklomm, galt er bereits als ebenso verletzungsanfällig wie talentiert. Deisler hatte bereits als 20-Jähriger das EM-Debakel der deutschen Nationalmannschaft in Belgien und den Niederlanden miterlebt, aber nicht verhindern können. Dabei kassierte Deisler als einer der wenigen Spieler positive Kritiken. Fortan ruhten auf ihm die Hoffnungen, vor allem hinsichtlich der Heim-WM 2006.
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Sebastian Deisler verpasst die WM 2002 und auch das "Sommermärchen"
Letzten Endes hat Deisler wegen Verletzungspechs kein einziges WM-Spiel absolviert, weder 2002 noch 2006. Und nur ein halbes Jahr nach dem sogenannten "Sommermärchen" endete sein persönliches Drama im freiwilligen Rücktritt, der Kapitulation vor einem Business, für das Deislers psychisch nicht geschaffen war.
"Das war der größte Geldverlust für einen Spieler, den wir je hatten", betonte Hoeneß im OMR-Podcast, aber nicht als Vorwurf an den von ihm so geschätzten Deisler. Für den berappten die Bayern 2002 laut transfermarkt.de neun Millionen Euro Ablösesumme. "Er kann ja nichts dafür. Das Ganze hat uns 50 Millionen gekostet" - und Fußball-Deutschland womöglich den einen oder anderen Titel mehr. Mindestens aber fußballerische Momente zum Zungeschnalzen.
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