Borussia Dortmund verliert bei Union Berlin. Die Einschätzung des BVB-Torhüters Gregor Kobel macht TV-Experte Dietmar Hamann wütend. Für Stefan Effenberg trägt der Trainer eine Mitschuld.

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Sky-Experte Dietmar Hamann hat kein Verständnis für Gregor Kobels Aussagen nach Borussia Dortmunds 1:2 beim 1. FC Union Berlin. Der BVB-Keeper hatte nach Hamanns Meinung versucht, den schwachen Bundesliga-Auftritt zu relativieren, indem er seiner Mannschaft "kein schlechtes Spiel" attestierte.

"Ich weiß nicht, was schlimmer war – das Spiel oder was der Kobel gerade gesagt hat. Der sagt, dass man kein schlechtes Spiel gemacht hat. Bei einer Niederlage gegen ein Team, das letzte Saison fast abgestiegen ist", kritisierte Hamann.

Im Stadion An der Alten Försterei hatte Dortmund zu keinem Zeitpunkt an die überragende Leistung aus der Champions League gegen Celtic Glasgow (7:1) anknüpfen können. Die Schwarz-Gelben hinken ihren Ansprüchen in der Fußball-Bundesliga weit hinterher und holten in drei Auswärtsspielen bislang nur einen Punkt.

Didi Hamann: Du musst eine Entwicklung sehen

Hamann kann keine Entwicklung unter Dortmunds Trainer Nuri Sahin erkennen. "Wenn du gegen Celtic sieben Tore schießt, die spielen in Schottland, das ist zweites oder drittes Regal. Man darf den Sinn für die Realität nicht verlieren. Wenn ich (Hans-Joachim) Watzke und (Lars) Ricken auf der Tribüne sehe, die haben was zu besprechen. Die Auftritte gegen Stuttgart, Bochum und Union waren unterirdisch", polterte der frühere Bayern-Profi weiter.

Auch Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg glaubt, "dass Sahin durch seine permanenten Wechsel schon eine gewisse Mitschuld daran trägt, dass der BVB in der Bundesliga eben nicht stabil ist". Eine gefestigte Achse wie unter Vorgänger Edin Terzic sei nicht zu erkennen, kritisierte Effenberg in der Sendung "Doppelpass" bei Sport1: "Dadurch bekommst du nie Stabilität. Ich glaube, da sieht man eine gewisse Verunsicherung innerhalb der Mannschaft beim BVB."

Sahin hatte angekündigt, den schwachen Auftritt in der Länderspielpause zu analysieren. "Wir wissen, dass wir auswärts anders auftreten müssen", gestand der 36-Jährige. Eine Aussage, die Hamann nur bedingt gelten lässt. "Sie haben das Gesicht auch gegen Bochum gezeigt, es ist ja auch zu Hause passiert. Er ist ein junger Trainer, da muss man ihm etwas zugestehen und Zeit geben. Aber du musst auch eine Entwicklung sehen. Wenn du das nicht siehst, wirst du intern Gespräche führen", sagte Hamann. (dpa/bearbeitet von vit)

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