- Der Torwarttrainer von Hertha BSC steht im medialen Fokus.
- Er sorgt mit Aussagen über Homosexualität und Zuwanderung für Irritationen.
Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat Torwarttrainer Zsolt Petry nach dessen kontroversen Aussagen mit sofortiger Wirkung freigestellt. Wie die Berliner am Dienstag mitteilten, hat sich die Geschäftsführung des Clubs dazu entschlossen, nachdem Petry der regierungsnahen ungarischen Tageszeitung "Magyar Nemzet" ein Interview gegeben hatte, das den Verantwortlichen zuvor nicht bekannt war.
Die getätigten Äußerungen würden "insgesamt nicht den Werten von Hertha BSC entsprechen", sagte Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Hertha.
Hertha BSC: Petry teilt erst aus - und verteidigt sich dann
In einem Statement verteidigte Petry seine Aussagen: "Ich möchte betonen, dass ich weder homophob noch fremdenfeindlich bin. Meine Aussage zur Einwanderungspolitik bedaure ich sehr und möchte all die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich damit beleidigt habe, um Entschuldigung bitten."
Petry hatte in dem am Montag veröffentlichten Interview fragwürdige Aussagen zum Thema Zuwanderung getätigt und kritisierte den Einsatz des ungarischen Torhüters Peter Gulacsi von RB Leipzig für einen Verein, der unter anderem die Homo-Ehe unterstützt.
Petry: "Europa ist ein christlicher Kontinent, ich sehe den moralischen Niedergang nicht gerne"
Petry, der mit Unterbrechungen seit 2015 bei den Berlinern arbeitet, vertrete selbst eine konservative Linie - auch beim Thema Migration: "Ich verstehe gar nicht, wie Europa moralisch so tief sinken konnte wie jetzt. (...) Europa ist ein christlicher Kontinent, ich sehe den moralischen Niedergang nicht gerne, der den Kontinent niederfegt."
Und weiter: "Die Liberalen blasen die Gegenmeinungen auf: Wenn du die Migration nicht gut findest, denn schrecklich viele Kriminelle haben Europa überlaufen - dann werfen sie dir sofort vor, dass du ein Rassist bist."
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Gulácsi hatte Ende Februar ein Ende Dezember verabschiedetes Gesetz kritisiert, nach dem homosexuelle Paare keine Kinder adoptieren dürfen.
"Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichberechtigung. So hat auch jedes Kind das Recht, in einer glücklichen Familie aufzuwachsen - ganz egal, aus wie vielen Menschen sie besteht, welche Hautfarbe man hat, wen man liebt oder an was man glaubt", hatte der 30-Jährige bei Instagram geschrieben. (dpa/AFP/msc/ank)
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