Der englische Premier-League-Club Newcastle United meldet Vollzug: Joelinton kommt von Hoffenheim. Den 22-jährigen Brasilianer lassen sich die Magpies einiges kosten. Für Hoffenheim ist es der Verlust eines weiteren Leistungsträgers.

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Die TSG 1899 Hoffenheim macht mit Stürmer Joelinton das größte Geschäft ihrer Vereinsgeschichte. Für die Rekordsumme von über 40 Millionen Euro lässt der Fußball-Bundesligist den 22 Jahre alten Brasilianer zum Premier-League-Club Newcastle United ziehen. Joelinton unterschrieb in England einen Vertrag bis 2022, sein Abgang sei der "finanziell bislang größte Transfer in der Geschichte" des Clubs. Dies teilten die Kraichgauer am Dienstagabend mit. Bisheriger Rekordwechsel war der von Roberto Firmino im Jahr 2015 für 41 Millionen Euro zum FC Liverpool.

"Ein Club unserer Prägung kann es sich kaum erlauben, ein solches Angebot auszuschlagen. Es gilt abzuwägen zwischen sportlichem Wunsch und finanzieller Vernunft und dabei unserer Verantwortung gegenüber dem Club und seinen Mitarbeitern gerecht zu werden", sagte Profifußball-Direktor Alexander Rosen. "Darüber hinaus gilt es auch die Seite des Spielers zu respektieren und seinen Blickwinkel mit in die Gesamtbetrachtung einzubeziehen. Joe hat uns sehr klar signalisiert, dass er für sich diesen Weg gehen muss."

Gleichzeitig geht der Ausverkauf der Leistungsträger bei der TSG weiter: Nach den Abgängen von Nico Schulz (Borussia Dortmund/etwa 25 Millionen Euro Ablöse) und Kerem Demirbay (Bayer Leverkusen/etwa 32) geht wie erwartet nun auch Joelinton. Zusammengerechnet kassiert Hoffenheim etwa 100 Millionen Euro für das Trio. Joelinton war 2015 von Sport Recife gekommen und hatte sich dann in der zweijährigen Ausleihe zu Rapid Wien enorm weiter entwickelt.

"Er ist eine Kante, die eklig zu verteidigen ist", hatte der zur RB Leipzig gewechselte Chefcoach Julian Nagelsmann einmal über den Brasilianer gesagt. Der Angreifer hatte in der vergangenen Saison mit einer starken Hinrunde den Durchbruch geschafft und in 28 Spielen sieben Tore erzielt. Er war wegen der Verhandlungen erst gar nicht mehr mit ins Trainingslager nach Windischgarsten/Österreich gereist.

"Ich weiß, was ich der TSG Hoffenheim zu verdanken habe", ließ Joelinton mitteilen. "Die Verantwortlichen haben mir in einem nahezu perfekten Umfeld immer viel Vertrauen entgegengebracht. Erst das ermöglichte mir diesen großen Schritt, den ich trotz einer gewissen Wehmut auf jeden Fall gehen möchte. In der Premier League zu spielen ist für mich auch die Erfüllung eines sportlichen Traums."

Geht auch Amiri?

Für Nagelsmanns Nachfolger Alfred Schreuder wird die Aufgabe nicht leichter bei der TSG. Möglicherweise verliert seine Mannschaft einen weiteren ganz wichtigen Profi: U21-Vize-Eropameister Nadiem Amiri ist bei Bayer Leverkusen im Gespräch. Eine Ausstiegsklausel in Höhe von 14 Millionen Euro könnte dem 22 Jahre alten Toptalent und Eigengewächs den Absprung erleichtern.

Hoffenheim wird so oder so wohl auf dem Transfermarkt noch nachlegen. Rosen hatte aber schon verdeutlicht, dass es bei Einläufen "nicht auf 20 Millionen" gehen wird - trotz der vollen Kasse. (sg/dpa)

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