Vier Treffer von Torjäger Robert Lewandowski haben Rekordmeister Bayern München in der Bundesliga den Erfolg über Hertha BSC beschert.
Mit nacktem Oberkörper schlenderte der stolze
"Kompliment an die Mannschaft, was die Mentalität betrifft", sagte Trainer
Eine Woche nach dem 1:4 bei 1899 Hoffenheim retteten sich die Münchner am Sonntag in einer verrückten Schlussphase zu einem 4:3 (1:0) gegen Hertha BSC. Lewandowski mit seinem 100. Liga-Treffer in der Allianz Arena (40. Minute) und einem Dreierpack nach der Pause (51./85./90.+2) ließ Trainer Hansi Flick über den Sieg jubeln. Der Coach freute sich zudem über die kurz vor Spielbeginn verkündete Verpflichtung des Spaniers Marc Roca von Espanyol Barcelona.
Müller bemängelt: "Sobald wir in Führung sind, haben wir das Gefühl, das läuft schon irgendwie"
Vier Tage nach dem wackeligen Supercup-Erfolg beim 3:2 über Borussia Dortmund wurde es für den Fußball-Rekordmeister nach dem Seitenwechsel wieder eng. Die mutigen Berliner kamen durch Jhon Cordoba (59.), Matheus Cunha (71.) und Jessic Ngankam (88.) zurück. "Es ist sehr ärgerlich, wie wir es aus der Hand geben, nachdem wir dreimal überragend zurückgekommen sind", sagte Hertha-Keeper Alexander Schwolow.
In der dramatischen Schlussphase sorgte Lewandowski dann für die Pointe zugunsten der Münchner. "Es ist so, dass wir in der aktuellen Situation nach den Erfolgen vielleicht ein bisschen zu früh den Fuß vom Gaspedal nehmen", sagte der Münchner Leon Goretzka. Auch
Vertrag bis 2025: FC Bayern macht Roca-Verpflichtung perfekt
Weitere Transfer-Erfolge wollen die Münchner nun in den ausstehenden Stunden vor dem Ende des Transferfensters an diesem Montag (18.00 Uhr) verbuchen. Der angeblich für neun Millionen Euro verpflichtete defensive Mittelfeldspieler Roca, der einen Fünfjahresvertrag bis 2025 erhält, soll nicht der einzige Zugang im Schlusseinkauf werden. Vor allem ein offensiver Flügelspieler und ein Rechtsverteidiger werden gesucht.
Genau auf diesen Positionen musste Flick gegen die Berliner etwas improvisieren. Linksverteidiger Alphonso Davies spielte diesmal offensiv auf dem Flügel. Hinten rechts durfte der 20-jährige Amerikaner Chris Richards erstmals in der Bundesliga von Beginn an ran. Seine Flanke war Ausgangspunkt für den Führungstreffer.
Nach der Hereingabe des vor zwei Jahren verpflichteten und bislang zum Amateurkader zählenden Richards scheiterte Lewandowski mit einem Kopfball am glänzend parierenden Hertha-Keeper Alexander Schwolow. Doch über Gnabry kam der Ball erneut zu Lewandowski, der Schwolow mit seinem satten Schusss diesmal keine Chance ließ. Gnabry scheiterte selbst vor der Pause zweimal knapp, aber auch die Hertha schnupperte an einem Treffer beim Geisterspiel. Immer wieder schaltete das mutige Team von Trainer Bruno Labbadia schnell um - letztlich ohne Erfolg.
Anders die Bayern, die im zweiten Durchgang schnell nachlegten. Nach Vorarbeit von Richards war Lewandowski mit einem platzierten Flachschuss erfolgreich. Fast im Gegenzug parierte Manuel Neuer, der künftig im Training auf seinen langjährigen Trainingspartner Sven Ulreich (Hamburger SV) verzichten muss, das 1:2. Er vereitelte gegen Matheus Cunha (53.). Bei Cordobas Kopfball (59.) war Neuer machtlos. Die zwei Treffer von Cunha und Ngankam konterte dann Lewandowski.
Auch das Hertha-Spiel dokumentierte erneut, dass das Bayern-Ensemble in einem glorreichen und strapaziösen Jahr mehr Personal gut gebrauchen könnte. Viel Zeit haben die Münchner nicht mehr, Last-Minute-Einkäufe oder -Leihgeschäfte werden erwartet. Gerüchte gibt es zuhauf. Andrej Kramaric (1899 Hoffenheim), Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea), Bouna Sarr (Olympique Marseille), Eric-Maxim Choupo-Moting (vereinslos), Thomas Lemar (Atlético Madrid) und Douglas Costa (Juventus Turin) werden gehandelt. (Christian Kunz/dpa/ash)
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